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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Bücher nicht. Sie hat mich abgewiesen.«
    »Ehrlich?« Er schüttelte lachend den Kopf. »So endet meine kurze Karriere als Krimineller. Und als Diener der Öffentlichkeit.« Damit schloss er wieder die Augen und atmete tief durch. Sie betrachtete sein Gesicht, friedlich und entspannt. Rachel hatte recht, er sah gut aus, und dass er es nicht zu bemerken schien und ihm offensichtlich nichts daran lag, hatte etwas unglaublich Anziehendes.
    Sie setzte sich neben ihn ins Gras. »Sie sind ziemlich scharf mit dem Auktionshammer.«
    »Ah, die Macht und der Ruhm! Ihn heruntersausen zu lassen macht mir am meisten Spaß.«
    »Sehr beeindruckend.« Cate drehte sich auf die Seite und zupfte ein paar Grashalme aus. »Fahren Sie heute Abend nach Hause?«
    »Nein. Ich fahre rauf nach Melton Mowbray. Meine Mutter hat dort ein Cottage, und ich möchte meinen Vater besuchen. Er ist kürzlich in der Nähe dort in ein Pflegeheim gekommen, und ich habe ihn eine Weile nicht gesehen.«
    »Und dann? Weitere Herrenhäuser in Sicht?«
    »Also«, er schlug die Augen auf und richtete den Blick in den Baldachin aus dicken grünen Ästen, »dies könnte mein Letztes gewesen sein.«
    »Ehrlich? Was meinen Sie damit?«
    Er sammelte sich einen Augenblick. »Ich glaube, es wird Zeit, dass ich mich verändere.«
    »Was? Sie wollen Deveraux & Diplock verlassen?«
    »Ja.«
    »Weiß Rachel das schon?«
    »Noch nicht. Ich bin erst kürzlich auf die Idee gekommen.«
    »Verstehe. Und … glauben Sie, sie kommt ohne Sie zurecht?« Ihr Tonfall war seltsam vorwurfsvoll.
    Er sah sie an. »Oh, bestimmt. Sie hat doch jetzt Sie.«
    »Ich bin nicht hier, um Sie zu ersetzen«, entgegnete Cate, plötzlich verärgert. »Meinetwegen müssen Sie nicht gehen. Ich weiß nicht mal, was ich machen werde!«
    Er setzte sich auf und stützte sich auf die Ellbogen. »So habe ich das nicht gemeint. Aber es wird allmählich Zeit. Ich war viel zu lange dabei.«
    Sie runzelte die Stirn und verknotete die langen grünen Grashalme. »Aber was wollen Sie denn dann tun?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich habe ein bisschen was gespart. Jedenfalls genug, um eine Weile zurechtzukommen. Und Sie?«
    »Was soll mit mir sein?« Aus keinem ersichtlichen Grund fühlte sie sich angegriffen, und ihre Worte kamen viel zu scharf heraus.
    Er lachte, was sie noch mehr aus der Fassung brachte. »Na ja, wollen Sie nicht zurück nach New York?«
    »Ich weiß nicht.« Sie starrte auf das Grasbüschel, das sie in der Faust zusammengedrückt hatte. »Ich bin mir wirklich nicht mehr sicher.«
    »Dann erwägen Sie hierzubleiben?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie noch einmal.
    Sie schwiegen einen Augenblick.
    Sie reagierte übertrieben heftig, und sie hatte Angst, ihn anzusehen. Seine Reaktion verwirrte sie.
    »Wissen Sie …« Er zögerte. Es war vermutlich nicht der rechte Augenblick, aber wenn er jetzt nicht damit herausrückte, dann wahrscheinlich nie. »Ich wollte mit Ihnen über unser Gespräch neulich reden«, er lächelte, »falls man es ein Gespräch nennen kann. Bei Rachel. Erinnern Sie sich? Sie waren sauer auf mich.«
    Sie nickte.
    »Sie haben mir vorgeworfen, ich wollte eine gute Meinung von Ihnen haben, aber es würde mir schwerfallen.«
    »Ja.«
    Er beugte sich ein wenig vor. »Sie hatten jedes Recht, sauer auf mich zu sein. Es ging mich nichts an.«
    Sie starrte ihn an. Seine Offenheit verunsicherte sie. Es kam ihr vor, als würde er sie loslassen. Und doch rührte seine Aufrichtigkeit sie auch.
    »Ich war vor allem wütend auf mich selbst«, sagte sie schließlich, denn sie fand, dass sie seine Ehrlichkeit ihrer seits mit Ehrlichkeit beantworten sollte. »Ich war wütend, dass ich so ein … dass ich all das gemacht habe. Ich bedaure es. Meine Zeit in New York.« Sie sah ihm in die Augen. »Das Ganze.«
    Sie wich seinem Blick nicht aus, sondern sah ihn offen an.
    »Warum haben Sie es mir überhaupt erzählt?«
    »Warum nicht? Warum sollten Sie nicht wissen, wer ich bin?«
    »Aber das sind Sie nicht.«
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Das sind Sie nicht«, beharrte er.
    »Zum Teil schon. Betrachten Sie es als Gefälligkeit. Jetzt haben Sie jedenfalls eine Ausrede.«
    »Eine Ausrede? Wofür?«
    Sie wirkte klein und verletzlich, unter ihren Augen waren hellgraue Schatten, und ihre Haut war blass und durchscheinend. »Um wegzugehen.«
    Der Wind fuhr ihr ins Haar und wehte es ihr über den Mund. Er strich es ihr aus dem Gesicht und ließ die Hand kurz an ihrer warmen Wange

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