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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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entsprach.)
    Sie ging zurück zum Auto und stellte die Kiste zu den beiden anderen. Ihre Mission war ein sensationeller Fehlschlag gewesen, so viel war sicher.
    Sie drehte sich noch einmal zu dem Cottage um und hob die Hand zum Abschied.
    Doch die alte Dame hatte die Tür schon wieder hinter sich geschlossen.
    *

* * *
    Endsleigh
    Devon
    17. Oktober 1940
    Mein Liebster,
    was gibt es Neues, mein Geliebter? Ein paar Zeilen, mehr verlange ich nicht. Ich hoffe doch, Du hast meinen letzten Brief bekommen. Das Leben hier in Arkadien hat weiterhin mehr von einem verlorenen Paradies als von einem wiedergewonnenen. Nicht zuletzt, weil Alice mich nach wie vor entsetzt ansieht. Es ist natürlich offensichtlich, dass ich schwanger bin. Gestern Abend bin ich ihr endlich mutig entgegengetreten. »Alice, ich bekomme ein Kind.« Wieder dieses entsetzte Gesicht und dann absolutes Schweigen. Also habe ich gesagt: »Kann sein, dass ich Hilfe brauche.« Woraufhin sie erwiderte: »Ja, Madam, das geht den meisten Frauen so.« Damit verließ sie den Raum. Ich habe nur noch geheult. Aber wenigstens starrt sie mich nicht mehr mit offenem Mund an, und das ist ein Segen. Der kleine John hat sich eine Lungenentzündung zugezogen, und der Arzt war hier, um nach ihm zu sehen. Irene hat zwei Tage an seinem Bett gesessen und gebetet, inzwischen scheint er über den Berg zu sein. Sie jubelt. Trotzdem hat sie Alice gebeten, eine andere Unterkunft für die Kinder zu suchen. Ich weiß, dass das allein meinetwegen geschieht, und ich fühle mich schrecklich.
    Irene erlaubt mir nicht, mich von Haus und Garten zu entfernen. Ich langweile mich dermaßen, dass ich schreien könnte, aber sie hat vermutlich recht. Mich kümmert es ja nicht, was andere denken, aber sie schon. Und noch dazu ist immer unglaublich viel zu tun − vor allem Altpapier und Altmetall sammeln; Irene hält ununterbrochen anrührende Vorträge über körperliche und moralische Hygiene: »Ein reines Herz und ein reiner Körper bringen uns dem Sieg näher!« (Zum Schreien komisch!) Aus dem Krankenhaus schleppt sie bergeweise Verbände an, die ich dann aufrollen muss − es scheint mein einziges häusliches Talent zu sein. Ich rolle tausende am Tag auf, trotzdem versiegt der Strom nicht. Irenes alter Gärtner (ich würde ihn aus keinem anderen Grund, als dass ich gern jemanden Kröte nennen würde, unglaublich gern Kröte nennen) hat den ganzen Garten seitlich am Haus umgepflügt und unglaubliche Mengen Gemüse angebaut. Früher war er ziemlich langsam, aber jetzt flitzt er herum und entfaltet einen ausgesprochenen Wirbelwind an Aktivitäten. Irene hat etwas schrecklich Süßes getan, sie hat mir nämlich ein kleines Projekt anvertraut. Die ganze Renovierung musste natürlich aufgeschoben werden, und so hat sie die Vergoldung, die eigentlich für die Bibliothek gedacht war, mir gegeben, um das Kinderzimmer zu verschönern. Sie ist schrecklich aufgeregt, sagt, es wird wunderschön, wir sollten es ganz besonders hübsch ausstatten. Es ist ziemlich extravagant, aber ich habe neulich angefangen, und die Wirkung ist wahrlich umwerfend. Mich beschleicht das Gefühl, dass sie denkt, ich bleibe für immer hier. Sie hat von Hatchards schon eine umfangreiche Sammlung von Kinderbüchern liefern lassen, und jeden Tag hat sie eine neue Idee. Wir malern zusammen: Ich mache die unteren Bereiche, denn sie hat keine Probleme mit der Höhe. Es macht ihr nichts, auf die Leiter hinaufzusteigen. Es erinnert mich an die Zeit, als wir Kinder waren; es ist viel entspannter zwischen uns, wenn wir schweigend ma lern.
    Deine, ganz die Deine
    Baby

D ie nächsten anderthalb Tage vergingen mit hektischen Vorbereitungen und Aktivitäten. Erst am frühen Abend, als die Auktion vorbei war und die meisten Käufer abgefahren waren, entspannte sich die Lage wieder. Rachel kümmerte sich mit Mr Syms um den Papierkram, und Möbelpacker luden das letzte Mobiliar, das sich jetzt auf die Reise zu verschiedenen Zielen im Vereinigten Königreich und sogar in der ganzen Welt machte, in Umzugswagen. Cate ging auf der Suche nach Jack durchs Haus. Sie fand ihn schließlich im Garten, wo er mit geschlossenen Augen ausgestreckt unter der Rosskastanie lag.
    »Hey«, rief sie, und er schaute auf, beschirmte die Augen mit der Hand vor der Sonne.
    »Hey! Ich bin gar nicht dazu gekommen, Sie zu fragen, was aus den Büchern geworden ist. Haben Sie es geschafft, sich nicht zu verfahren?«
    »Das Haus habe ich gefunden. Aber Jos Mutter wollte

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