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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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lachte.
    *
    Hoch oben auf einer Klippe, wo die wellige, mit Kühen und Schafen gepunktete Landschaft auf die Weite des Meeres traf, stand Endsleigh ganz für sich. Es lag inmitten ausgedehnter Ländereien und bot einen atemberaubenden Blick über die Bucht und die umgebenden Hügel. Von einem jungen, ehrgeizigen Robert Adam aus blassgrauem Stein erbaut, erhob es sich wie ein kleiner römischer Tempel. Seine klassischen Proportionen verschmolzen harmonisch mit den fruchtbaren grünen Feldern, und mit seiner palladianischen Kuppel und seinen maßvollen schlanken Säulen spiegelte es die arkadische Perfektion der Landschaft wider. Auf beiden Seiten des Hauses erstreckten sich über viele Morgen hohe Ste inmauern, die sowohl die formellen italienischen Rosengärten als auch die Gemüsegärten vor den stürmischen Winterwinden schützten, während die gebogene Einfahrt und der Springbrunnen, der schon lange nicht mehr plätscherte, dem Haus eine Aura raffinierter, angenehmer Symmetrie verliehen.
    Endsleigh war beeindruckend und ungebärdig zugleich, denn es zeigte deutliche Spuren von Vernachlässigung. Der Rasen vor dem Haus war verwildert, im Springbrunnen sprossen vertrocknete Grasbüschel, hoch genug, um die zentrale Gestalt der Artemis mit ihrem Pfeil und Bogen fast zu verhüllen, die mitten bei der Jagd graziös auf einem Zeh balancierte. Niemand kümmerte sich darum, ob die Dachrinnen durchhingen oder die Rosen Wildwuchs trieben. Es war ein Haus ohne Hüter, sein wunderschönes Äußeres der unausweichlichen Anarchie von Natur und Zeit überlassen.
    Kurz vor der Auffahrt wies ein diskretes Schild den Weg zu einem Campingplatz, der rund eine Meile den Hügel hinunter, näher an der Küste und außer Sichtweite der Bewohner des Haupthauses, auf dem Gutsgelände lag. Dahinter erstreckte sich die Bucht, sanft wie eine Umarmung, und verschmolz das Meer mit dem Himmel, ein blassgrauer Streifen, der sich mit einem gigantischen blauen Baldachin vereinigte. Er war wolkenlos, strahlend. Kühle Böen milderten die Hitze der Mittagssonne.
    Jack fuhr vor, Reifen knirschten über die mit Kies bedeckte Einfahrt, und machte den Motor aus.
    Sie blieben noch einen Augenblick sitzen, um das Haus in sich aufzunehmen, seine Lage, den Blick über die Landschaft und das Meer dahinter. Keiner von beiden wollte sich rühren. Dick und schwer legte sich Schweigen über sie, greifbar wie die Hitze. Es war verwirrend. Der innere Kompass eines jeden Stadtbewohners − der stete Lärm fernen Lebens, das im Hintergrund summte − fehlte.
    »Es ist viel größer, als ich gedacht hatte«, sagte Cate endlich.
    Eine seltsame Bemerkung. Die Schönheit des Gebäudes war augenfällig, überwältigend. Überlegte sie schon, wie lange sie hier allein sein würden?
    »Ja. Vermutlich.«
    Sie öffnete die Wagentür und stieg aus. Nach der langen Fahrt schien der Boden unter ihren Füßen ein wenig zu schwanken.
    Jack folgte ihrem Beispiel, und zusammen gingen sie an den Rosensträuchern vorbei, die in voller Blüte standen und dufteten, lebendig vom Surren der Insekten, zur Haustür.
    Er drückte auf die Klinke. Nach einem kurzen Augenblick näherten sich Schritte.
    Ein großer, dünner Mann in einem dunklen Anzug öff nete die schwere Eichentür. Er war Ende fünfzig und hatte ein langes, blässliches Gesicht und schütteres graues Haar. Seine großen, traurigen Augen waren von schweren, dunklen Schatten umgeben.
    »Sie müssen Mr Coates von Deveraux & Diplock sein«, mutmaßte er, ohne zu lächeln.
    »Ja.«
    »Willkommen.« Er schüttelte Jack die Hand.
    »Und dies ist Miss Albion, meine … Assistentin«, fügte Jack hinzu.
    »John Syms«, stellte der Mann sich vor und neigte den Kopf leicht in Cates Richtung, als hätte er nur ein Händeschütteln eingeplant und würde sich nicht zu einem zweiten herablassen. »Von der Kanzlei Smith, Boothroy & Earl. Wir kümmern uns im Auftrag der Familie um die Liquidation des Nachlasses.« Er wich zurück, und sie traten über die Schwelle in die Eingangshalle. »Willkommen in Endsleigh.«
    Die Halle war karg und formell und wurde von schwarz-weißen Marmorfliesen und zwei riesigen Mahagonischränken mit hübschen Intarsien dominiert, in denen sich Porzellansammlungen befanden. Über dem Kamin hing ein großes, nicht weiter bemerkenswertes Ölgemälde des Hauses und seiner Umgebung. Vier Türen führten von der Halle in verschiedene Räume.
    »Wie war die Fahrt?«, fragte Mr Syms forsch.
    »Gut, danke.« Cate drehte

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