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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sich um und betrachtete die zarten Dresdner Porzellanfigurinen in einem der Schränke. Ihre Köpfe neigten sich gespielt schüchtern einander zu, durchscheinende Porzellangesichter und aufgeworfene rosa Kirschenmünder, eingefroren in einem malerischen Tableaux von Verführung und Stelldichein.
    »Ja, der Verkehr war gar nicht so schlimm«, sagte Jack und wünschte sich augenblicklich, ihm wäre etwas weniger Banales eingefallen.
    Mr Syms war ein Mann weniger Worte und durch und durch mangelhafter gesellschaftlicher Umgangsformen. »Hervor ragend.« Da damit alle Nettigkeiten ausgetauscht waren, öffnete er eine der Türen. »Erlauben Sie mir, Sie herumzuführen.«
    Sie folgten ihm in die Haupthalle mit ihrer geschwungenen, von Familienporträts und Landschaften gesäumten Treppe. Hier trafen sie auf eine Ansammlung von Herrenhausklischees: Zwei steife gotische Stühle standen auf beiden Seiten eines gleichermaßen antiken Eichentischs, über den Türen hingen Hirschgeweihe und präparierte Fische, und unter der Treppe stand sogar ein bronzener Gong.
    Cate schaute zu der spektakulären Kuppel hinauf, wo verblasste Götter und Göttinnen an einem leicht abblätternden blauen Himmel tollten. »Oh, wie schön!«
    »Ja. Aber dringend renovierungsbedürftig, wie das meiste im Haus. Es gibt zehn Schlafzimmer.« Mr Syms wies energisch mit der Hand in Richtung der oberen Etagen. »Ich habe das große Schlafzimmer und die Suite Ihrer Ladyschaft für Sie herrichten lassen.«
    Er marschierte weiter ins Speisezimmer, einen hallenden, traditionellen Raum mit einem langen Esstisch, der in einem Erker stand, von dem aus man den Springbrunnen und den Rasen vor dem Haus überblicken konnte. »Das Speisezimmer«, verkündete er und eilte fast augenblicklich weiter durch die nächste Tür in einen Salon mit kunstvoller Gewölbedecke, Bücherregalen, hellgelben Wänden und einem Flügel. Marmorbüsten schmückten die Säulenplatten zwi schen den Bücherregalen, zwei behagliche antike Knole Sofas mit zahlreichen Kissen luden dazu ein, es sich mit einem Buch und einer Tasse Tee bequem zu machen. Eine rothaarige Katze aalte sich zufrieden in einem sonnigen Quadrat auf einer Ottomane und schnurrte laut.
    »Der Salon.«
    Er öffnete eine weitere Tür.
    »Das Wohnzimmer.«
    Und so ging es mit halsbrecherischer Geschwindigkeit weiter, durch Morgenzimmer, Arbeitszimmer, Waffenzim mer, Angelgerätezimmer, Vorratskammer, Silberzimmer und die Hauptküche mit ihrem langen Kieferntisch und dem kühlen Fliesenboden, von wo aus man in die zweite, kleinere Küche und die Kellerräume gelangte. Ein wahres Labyrinth von einem Haus. Mit noch so viel Putzerei hätte man nicht den leichten Geruch nach Staub und Feuchtigkeit vertreiben können, über viele Generationen tief eingedrungen in Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel. Und trotz der Hitze lag ein Frösteln in der Luft, als stünden sie in einem unsichtbaren Schatten.
    Mr Syms kehrte mit ihnen in das Wohnzimmer zurück und stieß die Terrassentüren auf. Sie traten hinaus in einen ummauerten Garten an der Seite des Hauses, wo ein von üppigen Blumenbeeten gesäumter, welliger Rasen zu einem kleinen Rosengarten im italienischen Stil führte. Dieser war um eine Sonnenuhr herum angelegt und hatte in jeder Ecke gemeißelte Steinbänke. In der Ferne ragte die Küstenlinie über die Bucht hinaus, das Meer funkelte im diesigen Nachmittagslicht.
    Mr Syms führte sie zum hinteren Ende des Rasens, wo im kühlen Schatten einer uralten Rosskastanie ein Tisch und Stühle standen. Der Tisch war zum Tee gedeckt, eine blaue Keramikteekanne, zwei Becher, Käsesandwiches und ein Teller mit Bourbonkeksen.
    »Perfekt!« Cate lächelte. »Danke!«
    Mr Syms setzte sich nicht, sondern ging konzentriert eine innere Checkliste durch.
    »Die Haushälterin, Mrs Williams, dachte, Sie könnten etwas essen wollen. Ihre Wohnung liegt dort.« Er zeigte auf ein niedriges Cottage am hinteren Rand des Grundstücks. »Für heute Abend hat sie eine Shepherd ’ s Pie vorbereitet. Und sie entschuldigt sich, falls jemand von Ihnen Vegetarier ist.« Er schaute auf seine Uhr. »Ich fürchte, Mr Coates, dass ich noch einen Termin habe und mich verabschieden muss. Wenn ich es richtig verstanden habe, werden Sie und Miss Albion eine, womöglich auch zwei Nächte hier verbringen, während Sie das Inventar des Hauses evaluieren und katalogisieren. Ist das korrekt?«
    »Ja.«
    »Hier sind die Schlüssel und meine Karte. Falls Sie etwas brauchen,

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