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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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worauf sich das beziehen könnte?«
    »Ja, das weiß ich. Sie haben ein paar Aussagen von Einwohnern aus Hebron. Und sie haben auch sonst noch ein bißchen herumgestöbert. Dabei sind sie auf Quittungen für Werkzeug und Bauteile für die Herstellung von Plastiksprengstoff und dafür verwendbare Chemikalien gestoßen, die auf Milligan ausgestellt waren.«
    »Sie hat Quittungen aufbewahrt?«
    »Sie war Geschäftsfrau. Die Dinger waren von der Steuer absetzbar.«
    Marge brach in Gelächter aus.
    »Irgendwann mittendrin sind sie auf ein vernichtendes Schriftstück gestoßen. Eine schriftliche Erklärung, die einem Typ namens Mohammed Husseini zugeschrieben wird, der früher mal ein hohes Tier bei der PLO war. In dem Schreiben wurde große Trauer über die schreckliche Tragödie in der Bursa zum Ausdruck gebracht und jede Anwendung von Gewalt scharf verurteilt. Des weiteren wurde vorgeschlagen, Araber und Juden sollten nun eng zusammenarbeiten, um einen größeren und umfassenderen Diamantenmarkt im neuen Staat Palästina aufzubauen. Einen Markt, der international als die Krönung auf dem Gebiet der Diamanten gelten könne.«
    Marge lachte ungläubig. »Ich kann’s nicht glauben. Was für eine – o Gott, ich weiß schon, daß ich das wieder falsch aussprechen werde … was für eine Chuzpe?«
    »Sehr gut«, lobte Decker. »Zufälligerweise war das Schreiben nicht nur in englisch abgefaßt – Husseini spricht nur arabisch –, sondern auch in Milligans Handschrift.«
    Marge grübelte einen kurzen Moment. »Ich frage mich, wer bei den Eltern wirklich den Abzug gedrückt hat.«
    »Wir haben die Jungen danach gefragt«, sagte Decker. »Sie scheinen überzeugt zu sein, daß das Milligans Werk war. Gil hat uns erzählt, daß sein Vater und Milligan sich oft heimlich getroffen haben.«
    »Was hat dann Dalia in die Berge gelockt?«
    »Gil denkt, daß seine Mutter vermutlich bewußt dorthin gegangen ist, um die Killer vom Haus wegzukriegen. Denn sie wußte ja, daß ihre Söhne bald aus der Schule kommen würden.«
    »Sie hat ihre Kinder geschützt.«
    »Das ist ein Urinstinkt«, sagte Decker. »Vielleicht werden wir die Wahrheit nie erfahren, es sei denn, wir schnappen Milligan. Und offen gesagt halte ich das für unwahrscheinlich. Dem israelischen Geheimdienst zufolge haben sie und ihr Freund Donald Haas die nötigen Mittel, um für sehr lange Zeit unterzutauchen. Er hat massenhaft Freunde in den arabischen Ländern. Und sie hat massenweise Ausweichmöglichkeiten geschaffen. Sie besitzt Häuser in Libyen, Irak und Syrien.«
    »Den Ländern, die heftig in die Diamantenaktien investiert haben.«
    »Richtig. Soviel wir wissen, könnte sie von dort aus, wo sie ist, immer noch ein paar Strippen ziehen. Und wenn die Palästinenser jemals ihren eigenen Staat bekommen, wird sie eine Königin sein. Israel wird ihr nichts anhaben können. Und sie wird eine Heldin unter den Terroristen sein, die Frau, die beinahe Israels größte Industrie zerstört hätte. Möchtest du wissen, was die Ironie an dem Ganzen ist?«
    »Was?«
    »Die Idee hat sie von Arik Yalom. Nicht die Sache mit dem Sprengen der Bursa. Aber die Vorstellung von zwei konkurrierenden Industrien und die Idee, palästinensisches Geld als Kapital einzusetzen. Yalom glaubte wahrscheinlich, daß sein Fachwissen über Diamanten unverzichtbar für sie sein würde. Also ist er wahrscheinlich herumspaziert und hat sich verdammt sicher gefühlt.«
    »Vielleicht auch nicht. Hat Gil nicht gesagt, daß er zwischen Euphorie und Paranoia schwankte?«
    »Ja, du hast recht. Vielleicht wußte er, daß Milligan nicht zu trauen war, egal wie sehr sie ihn auch brauchte.«
    »Oder er hat das mit Haas rausgekriegt. Und daß Milligan ihn nur benutzte.« Marge hielt inne. »Weißt du, sie mußte ihn nicht mehr benutzen, nachdem sie diese Idee von ihm hatte. Wozu ihn noch umbringen?«
    Decker zuckte die Achseln. »Vielleicht hat Arik Milligans Plan aufgedeckt, die Bursa in die Luft zu jagen. Er mag ja in sie verliebt gewesen sein und gierig dazu, aber so etwas zu tun … Selbst von einem Schmock wie Arik kann ich mir nicht vorstellen, daß er dabei mitmacht, sein Heimatland zu zerstören.«
    »Warum hat er dann der Sicherheit keinen Tip gegeben?«
    »Vielleicht hat er erst mal versucht, es Milligan auszureden. Das ist eventuell sein größter Fehler gewesen.« Decker holte tief Luft und stieß den Atem wieder aus. »Milligan ist ein grausamer Feind.«
    »Glaubst du, daß wir sie je in die Finger

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