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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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völlig egal. Aber die ganze Vorgehensweise in diesem Fall war es nicht.
    Er sagte: »Ich biete dir ein Geschäft an, Terry!«
    »Sie machen Witze!«
    »Und sei es nur, um dich loszuwerden. Versprich mir, dass du dich nicht in irgendwelche selbst gehäkelten Ermittlungen stürzt, dann nehme ich mir die Diggs-Akte noch mal vor. Wenn mir irgendwas auffällt, werde ich es mir genauer ansehen – ganz heimlich, still und leise.«
    »Und wenn Ihnen nichts auffällt?«
    »Dann musst du die ganze Sache vergessen.«
    »Werden Sie mich wissen lassen, wenn Sie etwas finden?«
    »Nein. Du wirst mir einfach vertrauen müssen.«
    »Sie werden mich nicht einmal auf dem Laufenden halten?«
    »Wahrscheinlich nicht. Das war es, was ich mit still und leise gemeint habe.«
    »Ich soll mich also zurücklehnen und warten? Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Ja oder nein, Terry. Ich werde langsam ungeduldig.«
    »Ja.«
    »Großartig.« Decker erhob sich. »Ich bringe dich hinaus.«
    »Was ist mit …«
    »Himmel, ist das laut hier. Ich verstehe überhaupt nichts mehr.« Er nahm sie am Arm und zog sie hoch. Dann geleitete er sie zurück in den Empfangsbereich. »Auf Wiedersehen.«
    »Darf ich Sie anrufen?«
    »Nein.«
    Aber Decker wusste, dass sie es trotzdem tun würde. Sie war ein sehr schönes Mädchen. Und klug dazu. Aber sie war wie Ungeziefer. Müll zog sie an. Wie eine Fliege.

34
    »Ich muss noch länger arbeiten«, sagte Decker. »Aber ich bin im Büro. Also ruf mich an, wenn du etwas brauchst.«
    »Ein neuer Fall?«, fragte Rina.
    »Nein. Ich muss nur ein paar offene Fragen klären. Wenn es dir heute nicht passt, kann ich es auch morgen machen.«
    »Nein, heute Abend ist ganz in Ordnung. Vielleicht frage ich die Jungen, ob sie eine Runde babysitten. Ich würde gern zur Jeschiwa gehen und mir einen der Schiurim der Rebezzin anhören.«
    »Worüber spricht die Rebezzin?«
    »Schyala und Tschuwa – Fragen und Antworten. Sie macht das sehr gut.«
    »Wann ist der Vortrag?«
    »Sie fängt normalerweise so gegen acht an.«
    »Weißt du was, Rina? Wir treffen uns dort. Wenn der Vortrag noch nicht vorbei ist, lerne ich ein bisschen im Studierzimmer. Und dann machen wir hinterher eine kleine Spritztour … essen irgendwo ein Eis.«
    Am anderen Ende der Leitung war es still. Dann sagte Rina: »Eine Spritztour? Eis?«
    »Ich nehme den Porsche. Ich mach sogar das Verdeck auf.«
    »Nur wir beide? Mit offenem Verdeck?«
    »Ja. Wenn das für dein Herz nicht zu viel Aufregung ist?«
    »Ich weiß nicht. Das ist eine Premiere.«
    Decker lachte. Es war schon eine ganze Weile her, seit sie sich das letzte Mal für ein paar Stunden davongestohlen hatten. Die vielen Gelegenheiten, bei denen seine Schlaflosigkeit sie in den frühesten Morgenstunden in der Küche zusammengebracht hatte, zählte er natürlich nicht mit. »Ich liebe dich, Kindchen.«
    »Geht es dir gut, Peter?«
    »Mir geht’s großartig. Die Sache hier dürfte mich nicht länger als ein, zwei Stunden aufhalten. Olle Kamellen. Dann also bis nachher.«
    »Versprochen?« Aber dann schob Rina schnell hinterher: »Nein, versprich mir nichts.«
    »Wieso?«
    »Man soll keine Versprechungen machen, die man nicht halten kann.«
    »Du glaubst mir nicht, was?«
    »Natürlich glaube ich dir.« Rina hielt inne. »Aber dein Job, der ist das Problem. Eine wirklich verführerische Geliebte.«
    Decker schwieg. »Das ist eine seltsame Art, meine Arbeit zu betrachten.«
    Rina sagte nichts dazu. »Du kommst also in einer Stunde nach Hause?«
    »Natürlich.« Decker war verschnupft. »Tschüss.«
    »Tschüss.«
    Sie legte auf. Ungute Schwingungen. Verdammt. Er würde das später in Ordnung bringen. Er war gut in Sachen-In-Ordnung-bringen.
     
    Nur eine Stunde, obwohl der Fall das gar nicht verdient hatte. Er schlug die Akte auf und überflog erst mal die Seiten, um sich wieder mit den Fakten, Zahlen und dem Autopsiebericht vertraut zu machen. Die Laborwerte waren inzwischen vollständig. Das Sperma im Körper von Cheryl Diggs hatte nicht von Whitman gestammt. Was den Fötus betraf, den Cheryl in sich trug … niemand hatte überprüft, ob Whitman der Vater gewesen war – war nicht nötig gewesen. Er hatte ja gestanden.
    Also noch einmal ganz von vorne. Decker holte seine alte Checkliste heraus. Ganz oben stand Henry Trupp – der Nachtportier. Am Seitenrand eine gekritzelte Notiz, dass Decker dreimal bei Trupp angerufen, ihn aber nie erreicht hatte.
    Er wählte die Nummer. Nach zwei Klingelzeichen

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