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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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weiß. Das ist mein Problem.«
    Decker sagte: »Wenn Chris dir wirklich gesagt hat, du sollst die Sache auf sich beruhen lassen, hör auf ihn. Das ist ein guter Rat.«
    Sie nickte, aber sie hörte ihm nicht zu, denn dann sagte sie: »Man muss immer am Anfang anfangen. Also werde ich das tun. Ich kenne ja auch alle Beteiligten … also höre ich mich einfach um.«
    Decker ließ sich nichts anmerken, aber innerlich stand ihm der Frust bis zum Hals. »Es wäre keine gute Idee, wenn du einfach so herumstochern würdest. Wenn du mir wirklich vertraust, dann ist es jetzt an der Zeit, das auch zu zeigen.«
    Terry seufzte. »Sergeant, hatten Sie irgendwelche anderen Spuren, bevor Sie Chris verhaftet haben?«
    »Nein«, log Decker.
    »Es war also von Anfang an Chris?«
    »Ja.«
    »Haben Sie alle seine Freunde verhört?«
    »Ja.«
    »Und das gesamte Hotelpersonal?«
    »Ja«, flunkerte Decker.
    »Jede einzelne Person, die sich im Hotel aufgehalten hat?«
    »Willst du damit sagen, du zweifelst an meiner Gründlichkeit?«, fragte Decker lächelnd.
    »O nein, ganz und gar nicht … Ich …« Sie hielt inne, sah Deckers Blick und lächelte. »Ich fange einfach noch mal von vorne an.«
    Decker rieb sich den Schnurrbart. »Du machst mich richtig mürbe.«
    »Das ist der Gedanke dabei.«
    Decker starrte sie an. »Warum ist dir das so wichtig, Terry? Chris war nicht einmal dein Freund an der Highschool.«
    Sie sah zu Boden. »Sie denken, dass Chris das richtige Dummchen in mir gefunden hat.«
    Genau das dachte Decker. Aber da war noch etwas. Er sagte: »Chris ist intelligent. Wozu hat er überhaupt Nachhilfe gebraucht?«
    »Das war ein Trick … eine Möglichkeit, mit mir in Kontakt zu kommen, weil wir doch nicht in derselben Clique waren.«
    »Ah …«, sagte Decker. »Das hört sich nach dem Chris Whitman an, den ich kenne.«
    »Aber ich glaube, der zusätzliche Anstoß, den er durch mich bekommen hat, hat ihm auch nicht gerade geschadet. Er hat ja viel Unterricht verpasst.«
    Ohne nachzudenken, nahm Decker seinen Notizblock heraus. »Wie das?«
    »Er war viel unterwegs, hatte viele Engagements … bei Orchestern, kleineren Ensembles … manchmal sogar Soloauftritte.«
    »Haben wir einen nationalen Mangel an Cellisten?«
    »Einen Mangel an Cellisten seines Kalibers.«
    »Er hat also oft in der Schule gefehlt«, sagte Decker.
    Terry nickte. »Eine Weile lief alles wie am Schnürchen. Und dann fehlte er wieder eine Woche und fiel zurück.«
    »Wie häufig hatte er so ein Engagement?«
    »Ich glaube … vielleicht zweimal, während ich ihm Nachhilfe gegeben habe. Warum fragen Sie?«
    »Versuche nur, mir ein Gesamtbild zu machen.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Sie werden mir helfen?«
    Decker machte einen Rückzieher. »Das habe ich nicht gesagt. Hast du mit Chris noch über andere Dinge gesprochen, während du ihm Nachhilfe gegeben hast?«
    »Manchmal.«
    »Hat er jemals erwähnt, dass er für seinen Onkel arbeitet?«
    »Im Gegenteil. Er hat mir gegenüber immer großen Wert darauf gelegt, dass er mit den Machenschaften seines Onkels nichts zu tun hat.«
    »Und du hast ihm geglaubt?«
    »Damals hatte ich keinen Grund, daran zu zweifeln.«
    »Und was ist mit Cheryl?« Decker kritzelte auf seinen Block. »Habt ihr über sie gesprochen?«
    »Ich habe ein- oder zweimal das Gespräch auf sie gebracht. Er meinte, das mit ihr sei keine große Sache. Sie gingen zusammen, weil es einfach war.«
    »Einfach?«
    »Sie war promiskuitiv. Auf diese Art einfach.«
    »Und du hast das akzeptiert?«
    Sie seufzte. »Hört sich verrückt an, aber: ja, das habe ich. Er war mit einer anderen verlobt. Er dachte, es sei besser, gar nicht erst etwas anzufangen.«
    »Sieht so aus, als hätte er seine Meinung geändert.«
    Sie lächelte, aber es wirkte eher schwächlich.
    Decker wusste, dass er sich auf längst abgegrastem Gelände bewegte. Aber irgendetwas nagte in seinem Hirn. Irgendetwas, das Terry ihm gesagt hatte, als er zum ersten Mal mit ihr sprach. Über die Ballnacht.
    Wir sprachen davon, zusammen wegzulaufen.
    Warum sollte Whitman Cheryl umbringen, wenn er vorhatte, mit dem Mädchen davonzulaufen, das er wirklich liebte. Und er liebte sie. Der Typ war das Letzte, aber er ging für sie in den Knast.
    Und dann diese afroamerikanischen Schamhaare …
    Aber war Decker neugierig genug, um die Sache zu verfolgen? Whitman war ein eiskaltes Arschloch. Was scherte es Decker, wenn er im Gefängnis verrottete. Und dann wurde Decker etwas klar. Whitman war ihm

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