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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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meine Schwester im Zimmer am Reden waren. Und dann ham wer uns auf sie gestürzt.«
    Decker wartete. »Ich brauche schon Einzelheiten, Freundchen.«
    Ashala sah weg. »Ich hab se festgehalten, aber die, die se gefesselt hat wie ihren heiligen Herrn Jesus, das war Fatima. Hat ihr gefallen, der Fatima. Wenn die Schlampe immer für ihren Jesus lebt, dann sollse auch so sterben wie er.«
    »Und Sie. Sie haben mir erzählt, dass Sie auch gerne Fesseln benutzen.«
    »Ja, das macht Spaß.«
    Decker ließ sich Zeit, um seine Gedanken zu sammeln. Was für ein Spiel des Zufalls, dass Kalil und Whitman es beide mit dem Fesseln hatten. Wer war denn nun wirklich für Cheryls Tod verantwortlich?
    »Was passierte, nachdem Fatima Deanna festgebunden hatte, Kalil?«
    »Na ja, was ich gesagt hab. Fatima hat mir eingeheizt, ihr mal so richtig ’ne Lehre zu erteilen. Und Deanna, die sah gut aus.« Kalil zuckte die Achseln. »Hatt ich nichts dagegen.«
    »Sie haben sie vergewaltigt?«
    »Ich hab ihr ’ne Lehre erteilt. Es is nur außer Kontrolle geraten.«
    »Sie ist gestorben, Kalil.«
    »Weil es außer Kontrolle geraten is. Deanna fing an, Krach zu machen. Wir wollten sie dazu bringen, dass se den Mund hält. Um se zu retten. Wir wollten se nich umbringen, ihr nur das Maul stopfen. Aber die machte immer weiter. Wenn die nich so blöd gewesen wäre, dann würde se noch leben.«
    Decker atmete ganz langsam aus.
    Ashala sagte: »Ich will einen Anwalt.«
    »Ich kann Ihnen einen besorgen«, sagte Decker.
    »Und Sie werden Fatima verhaften?«
    »Sie wird auf Grund Ihres Geständnisses zur Vernehmung vorgeführt werden.«
    »Die Schlampe erzählt Ihnen bestimmt, dass ich das alles ganz alleine war. Aber das stimmt nich. Warum sollte ich Deanna abmurksen? Die Deanna war mir doch scheißegal. Also, wenn Fatima mir das Ganze anhängen will, dann lügt se! Fallen Se bloß nich rein auf die. Die is so was von verlogen. Und spielen kann die! Als es vorbei war, war se ganz in Tränen aufgelöst. ›Ach, die arme Deanna, arme, arme Deanna!‹ Und sie kriegt das echt gut hin, weil se gut reden und sich wie ’ne Weiße benehmen kann, wenn se will. Die Bullen haben ihr noch Händchen gehalten und den Rücken getätschelt. Ich sage nur, ich hab se nich umgebracht. Sie glauben mir doch, oder?«
    »Erzählen Sie die Story Ihrem Anwalt, Kalil. Es ist wichtig, dass er Ihnen glaubt.«
    »Verdammt, Mann! Das is die Wahrheit. Ich hab se nich umgebracht!« Ashala schüttelte indigniert den Kopf. »Und überhaupt hab ich der Schlampe ’nen Gefallen getan. Wenn es bei Fatima und ihren Freundinnen geblieben wäre … wenn ich se in der Nacht da nich gebumst hätte … dann wäre die Deanna doch als Jungfrau gestorben.«

41
    Diesmal überging Decker Davidson einfach und wandte sich direkt an Strapp. Der Captain war Mitte Fünfzig, seit dreißig Jahren dabei, mittelgroß, aber dünn. Er hatte schmale Augen, ein längliches Gesicht, eine scharfgeschnittene Nase und dünne Lippen. Als bedächtiger Mann sagte Strapp nie etwas, ohne vorher genau zu überlegen. Seine abwägende Art machte ihn sowohl für die Leute unter ihm als auch für die oberen Ränge erträglich.
    Während Decker ihm nun seine Untersuchungsergebnisse Stück für Stück vortrug, saß Strapp, das spitze Kinn auf die aneinander gelegten Finger gestützt, da und hörte zu. Er machte sich keine Notizen. Das brauchte er nicht. Erst als Decker mit seinem Vortrag fertig war, äußerte er sich.
    »Da haben wir ja einiges. Zunächst einmal die große Frage mit Diggs. War sie wirklich schon tot oder nicht?«
    »Objektiv gesehen, können wir uns da nur auf den Autopsiebericht berufen. Der Leichenbeschauer hat festgestellt, dass Diggs höchstwahrscheinlich durch Erwürgen gestorben ist, und Ashala hat zugegeben, sie gewürgt zu haben.«
    »Und was ist mit Whitman? Hat er sie vielleicht auch gewürgt?«
    »Die Fingerabdrücke um Cheryls Hals gehören zu einer Person. Die Würgemale scheinen zu Ashalas Händen zu passen.«
    Niemand sagte etwas.
    Dann erhob Decker wieder die Stimme. »Aber das ist alles nicht eindeutig. Im Autopsiebericht ist auch von widersprüchlichen Faktoren die Rede. Diggs war bis obenhin voll mit Drogen und Alkohol. Es ist sehr gut möglich, dass sie an einer Überdosis gestorben ist. Vielleicht in Whitmans Gegenwart und vielleicht mit seiner Unterstützung.«
    »Bevor Ashala sie erwürgt hat.«
    »Genau.«
    »Wenn das so wäre«, sagte Strapp, »hätten wir ihn vielleicht für Totschlag

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