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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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weggelaufen. Sagen Sie mir, warum.«
    Ashala richtete die Augen zur Decke. Decker sah hoch auf ein Dutzend weiße Dämmplatten, die auch schon mal bessere Tage gesehen hatten. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Gefangenen zu.
    »Kalil, Sie haben auf einen Vertreter des Gesetzes geschossen. Das ist versuchter Mord in einem besonders schweren Fall. Dafür kommen Sie ins Gefängnis. Aber das ist nicht das Einzige, was auf Sie zukommt, Sir. Ich habe Material gegen Sie. Eine Menge Material, das Sie mit lauter schlimmen Dingen in Verbindung bringt. Und ich bin sicher, dass wir noch viel mehr finden, wenn wir Ihr Haus durchsuchen. Also, wenn Sie eine Geschichte zu erzählen haben, erzählen Sie sie jetzt.«
    »Was soll das für eine Scheiße sein, die Sie über mich haben?«
    »Richtig gute Scheiße.«
    Ashala trank von seinem Wasser und bat um eine Zigarette. Decker gab ihm eine. Das hatte ihm gerade noch gefehlt – zweimal am selben Tag in einer nikotinverpesteten Zelle eingesperrt zu sein.
    »Wenn ich mit Ihnen rede, dann nur, wenn wir einen Deal machen, kapiert?«
    Decker ging erst mal darauf ein. »Was wollen Sie?«
    Ashalas dunkle Augen schossen hin und her, und er pustete eine blaue Rauchwolke von sich. »Was ich will?«
    »Ja, sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    »Und dann geben Sie mir, was ich will?«
    »Das kann ich nicht beantworten, bevor ich nicht weiß, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ich will nich ins Gefängnis, klar? Vielleicht irgendne gemeinnützige Arbeit oder so ’ne Scheiße in der Art.«
    Decker sagte: »Kalil, erzähl mir von Deanna Green.«
    Ashala machte ein vollkommen ahnungsloses Gesicht. »Deanna wer?«
    »Deanna Green.«
    »Kenn ich nich.«
    »Kein bisschen?«
    »Nee.«
    »Überlegen Sie sich’s noch mal«, sagte Decker.
    Kalil drückte seine Zigarette aus, zog die Lippen hoch und schüttelte verneinend den Kopf. »Kenn ich nich.«
    Decker starrte Ashala lange intensiv an. Dann sagte er: »Irgendwoher kenne ich Sie.«
    »Ich Sie aber nich.«
    Decker zählte innerlich bis hundert. Dann sagte er: »Jetzt weiß ich, woher ich Sie kenne! Sie haben doch mal im Grenada West End im West San Fernando Valley gearbeitet, stimmt’s?«
    Sofort sah Ashala zu Boden. Er sagte nichts.
    »Sie haben im Coffeeshop gearbeitet, stimmt’s?«
    Der Delinquent sah auf, die Augen schossen wild hin und her. Er schwieg weiter.
    »Oder war’s beim Zimmerservice? Vielleicht war’s ja beides?«
    Wieder sah Ashala zu Boden, diesmal, um ostentativ seine Fingernägel zu begutachten. Er ließ sein rechtes Bein wippen.
    Decker sagte: »Haben Sie in der Nacht, als dieser große Mord passiert ist, auch da gearbeitet … als das mit der Ballkönigin war? Mann, das war vielleicht was …«
    »Ich will einen …«
    Decker beugte sich über den Tisch und drückte dabei auf den Kassettenrecorder. »Soll ich dir mal was sagen, Kalil? Du sitzt aber auch so was von in der Scheiße! Weißt du eigentlich, wer für den Mord im Kittchen sitzt, den du begangen hast …«
    »Ich habe keinen umgeb …«
    »Ein Weißer, Kalil. Aber nicht irgendein Weißer – ein weißer Mafia-Junge. Und auch nicht irgendein weißer Mafia-Junge, sondern der Sohn vom großen Boss höchstpersönlich. Weißt du, was die Mafia ist, Kalil? Das waren die Vorbilder für die Gangs.«
    »So ein Stuss …«
    »Schon mal den Paten gesehen, Kalil? Die Sache mit dem Pferdekopf im Bett … so was machen die als Aufwärmübung!«
    »Ich will …«
    »Wusstest du schon, dass die jetzt den vierten Teil drehen wollen? Und jetzt rate mal. Du spielst mit.« Decker zielte mit dem ausgestreckten Finger auf Ashalas Kopf. »Krawumm!«
    Ashala brach der kalte Schweiß aus. »Ich kann schon selber auf mich aufpassen. Ich habe Freunde, Mann.«
    »Da brauchst du aber eine Menge Freunde, Kalil. Wenn nämlich die Mafia sauer auf dich ist, dann bist du nirgends sicher. Und ich meine das genau so, wie ich es sage: nirgends.
    Es gibt keinen Knast und auch kein Land auf der Welt, wohin du deinen Arsch in Sicherheit bringen kannst. Nirgends. Ich brauche nur deinen Namen fallen zu lassen, und du bist Hackfleisch …«
    »Ach, leck mich doch. Ich habe keine Angst vor niemandem.«
    »Das ist gut, Kalil, denn die Mafia hat auch eine Menge Freunde. Und du weißt ja, wie die denken. Füße in Zement und ab ins Wasser.«
    Ashala schüttelte sich und wischte mit dem Hemdärmel über seine schweißnasse Stirn.
    Decker sagte: »Freundchen, wenn du mit mir handeln willst, sprich mit mir. Wenn

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