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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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rankriegen können … wie bei der Belushi-Sache, stimmt’s?«
    Decker nickte.
    »Wenn man Whitman also das angehängt hätte, würde er jetzt dieselbe Strafe absitzen.« Strapp faltete die Hände auseinander und fuhr sich damit durch die dünnen Haare. »Es ist überhaupt kein Problem, Ashala die Diggs-Sache anzuhängen. Kalil geht so oder so in den Bau. Das Problem ist Whitman. Ändern Ihre Entdeckungen etwas an seiner Lage? So wie ich das sehe, haben wir mehrere Möglichkeiten.«
    Er machte sich ans Aufzählen.
    »Erstens können wir Whitman seine Zeit absitzen lassen und diese neuesten Entwicklungen einfach vergessen. Zweitens könnten wir dem Haftaufseher auf Grund der neuen Erkenntnisse eine Strafverkürzung vorschlagen. Drittens können wir Schadensbegrenzung betreiben, bevor Whitmans Winkeladvokaten von der ganzen Sache Wind bekommen. Einfach den Gouverneur bitten, die Strafe umzuwandeln, vielleicht sogar, ihn zu begnadigen.«
    Wieder war es still im Raum.
    Decker brach das Schweigen: »Eins ist jedenfalls sicher, Captain. Whitmans Anwälte werden Wind von der Sache bekommen.«
    »Ja, das werden sie. Und wenn sie es herausfinden, werden sie einen großen Tanz aufführen. Was sehr unangenehm werden kann für das LAPD, wenn die Anwälte sich erst mal darüber auslassen, dass der Fall von Anfang an nicht gründlich genug untersucht worden ist. Gewisse rechtsgerichtete Gruppierungen könnten zum Beispiel behaupten, die Polizei verhalte sich umgekehrt rassistisch und habe den Mord an Diggs bewusst einem Weißen angehängt, um die Minderheiten zu besänftigen.«
    »So war es nun nicht.«
    »Was wollen Sie denn mit der Wahrheit? Das ist alles eine Frage der Auffassung. Es gibt eine Menge unzufriedene Menschen in unserem Staat. Sehen Sie sich doch nur mal die Wahlvorschläge an, Decker.«
    »Sie meinen Proposition 187«, bemerkte Decker.
    »Nicht nur die Illegalen. Durchgreifen als Gesamtidee steht unter Beschuss. Und Whitmans Anwälte werden sich nur so darauf stürzen. Die Schwarzen rebellieren vielleicht, aber wir wissen auch, dass die Mafia, anders als alle anderen Gruppierungen, keinerlei Hemmungen hat, es mit irgendjemandem aufzunehmen. Die Sache könnte sich zu einer richtigen Katastrophe ausweiten.«
    »Wir hatten ein Geständnis von Whitman, dem Hauptverdächtigen. Zum damaligen Zeitpunkt schien es nicht notwendig, noch nach anderen Möglichkeiten zu suchen.«
    »Zum damaligen Zeitpunkt schien es nicht notwendig? Dann erklären Sie mir doch mal, warum Sie drei Monate später Ihren eigenen Fall wieder aufgerollt haben.«
    »Ich war mir über einige Punkte nicht schlüssig.«
    »Und Sie meinen, dass sich Amerikas größter Verbrecherboss damit abspeisen lassen wird? Ganz zu schweigen davon, wie das bei den Schwarzen ankommt … oder bei den Medien.«
    »Mir war klar, dass mein Verhalten missverstanden werden könnte.«
    »Das gefällt mir, Decker.« Strapp legte seine Fingerspitzen zum Indianertipi zusammen. »Ihr Verhalten könnte missverstanden werden. Wenn Sie Ihren eigenen Fall wieder aufmachen, sieht das aus, als hätten Sie sich von Donatti kaufen lassen.«
    Decker machte ein unbewegliches Gesicht. »Lieutenant Davidson war der leitende Ermittler in diesem Fall, Sir, und er hat eine Entscheidung getroffen. Er hat eine Spur bevorzugt verfolgt. Nach dem, was wir damals wussten, war das eine logische Entscheidung.«
    »Aber es war nicht die richtige Entscheidung. Das haben Sie selbst bewiesen.«
    »Was soll ich sagen, Captain? Wenn ich in der Diggs-Sache das letzte Wort gehabt hätte, hätte ich erst mal alles überprüft, bevor ich damit zum Staatsanwalt gelaufen wäre. So arbeite ich. Aber das heißt nicht, dass wir alles falsch gemacht haben. Wir hatten Whitmans Geständnis.«
    »Ich habe dieses Geständnis noch mal gelesen, Sergeant«, sagte Strapp. »Er hat nie gesagt, dass er es getan hat. Er drückt nur seine Bereitschaft aus zuzugeben, dass er es getan haben könnte. Er hat ausdrücklich gesagt, dass er sich nicht erinnern kann, weder dass er es getan hat, noch dass er es nicht getan hat.«
    »Aber er hat sich auf eine Anklage auf Totschlag eingelassen. Alles, worauf wir uns geeinigt haben, ist ohne jeden Druck und aus seinem eigenen freien Willen zu Stande gekommen.«
    »Zugegeben.« Strapp hielt einen Moment lang inne.
    »Trotzdem. Whitmans Anwälte könnten eine Eingabe machen, das Geständnis für ungültig erklären zu lassen, weil die Verteidigung nicht über die widersprüchlichen

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