Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt
gesprochen hat … nur, dass sie einen Cop bedient hat. Und ja, ich habe ihm geglaubt. Verdammtes Glück für Sie, dass Whitman nie viel über Cheryl nachgedacht hat. Sonst … wenn er zwei und zwei zusammengezählt hätte …«
Decker atmete kräftig aus.
»Davidson, Sie haben es zugelassen, dass Ihre persönlichen Probleme Ihre Polizeiarbeit beeinflussen. Trotzdem gebe ich Ihnen eine Chance. Martinez gibt Ihnen eine Chance. Weil wir alle mal Fehler machen. Manchmal machen wir sogar schlimme Fehler. Und wir müssen sie in Ordnung bringen, auch wenn wir aussehen wie die letzten Idioten. Jedenfalls bleibt es Ihnen überlassen, wie Sie mit der Sache umgehen wollen.«
Der Lieutenant sagte leise: »Und was ist mit dem, was Sie zuerst vorgeschlagen haben? Eine Beförderung woanders hin?«
Decker schüttelte entschieden den Kopf. »Sie haben mehr als fünfundzwanzig Jahre auf dem Buckel. Sie haben eine gute Pension …«
»Deck, wie soll ich das denn meiner Frau erklären?«
»Ich weiß nicht, Lieutenant. Aber was auch immer Sie sich ausdenken, es wird bestimmt einfacher, als die Sache mit Cheryl Diggs zu erklären.«
Davidson sah auf und musterte Decker mit missgünstigen Augen. »Der leere Posten als Lieutenant lockt wohl schon mächtig, was, Decker?«
Decker zögerte kurz. Es wäre dumm gewesen, seine Absichten zu verbergen. Sollte dieses Würstchen doch denken, was er wollte. Damit konnte er leben. »Ich will nur sicherstellen, dass so etwas nie wieder passiert. Und ja, wenn Sie bekannt geben, dass Sie sich pensionieren lassen, werde ich zu Captain Strapp gehen und mich um Ihre Stelle bewerben …«
Davidson kannte sich nicht mehr vor Wut. »Sie widerlicher jüdischer Bastard …«
»Denken Sie, was Sie wollen, wenn Sie sich dadurch besser fühlen«, sagte Decker ruhig. »Ich habe sie nicht gevögelt, sondern Sie. Und wenn Strapp mir die Beförderung gibt und ich dann in meiner Position einen ebensolchen Mist baue wie Sie, dann bin ich aber auf jeden Fall dafür, dass der nächste widerliche jüdische Bastard kommt und mir auch einen Tritt in den Hintern gibt.«
»Sie selbstgerechtes Arschloch.«
»Ich werde nicht nur Strapp um meine Beförderung bitten, sondern ich werde außerdem Bert Martinez für meinen frei gewordenen Posten im Morddezernat vorschlagen …«
»Ihr steckt unter einer Decke, ihr beiden kleinen Scheißkerle …«
»Ich teile Ihnen nur mit, was jetzt passiert. Wenn Sie Bert und mich der Konspiration beschuldigen wollen, nur zu. Die einzige Konspiration, bei der Bert und ich wirklich gemeinsame Sache machen, ist der Versuch, Sie aus einer sehr peinlichen Situation zu retten. Das Letzte, was dieses Department noch braucht, ist nämlich, dass die Medien sich auf das nächste Arschloch stürzen, das die Hosen nicht oben lassen konnte. Sonst noch Fragen?«
Davidson war immer noch puterrot und wollte sichtlich noch mal austeilen, aber dann sackte er plötzlich zusammen und sagte ganz ruhig. »Es wundert mich, dass Sie mich nicht auch noch gezwungen haben, Sie selber vorzuschlagen. Als Teil der ganzen Mauschelei.«
»Da ist keine Mauschelei im Spiel, Lieutenant. Wir können die Videobänder außer Acht lassen, weil sie nicht relevant sind. Niemand will Ihnen Schwierigkeiten machen. Aber ich will auch nicht, dass Sie mir je wieder Schwierigkeiten machen. Halten Sie sich einfach raus. Lassen Sie Strapp entscheiden, in Ordnung?«
»Hab ich denn eine Wahl?«
Decker lächelte in sich hinein. Rina hatte ihm dieselbe Frage gestellt. »Mein Gott, ja, Sir. Wir haben immer die Wahl.«
Davidson sah zu Boden und sprach fast wie zu sich selber. »Ich weiß, dass sich das jetzt schmalzig anhören wird, aber … ich mochte sie … Cheryl. Und sie mochte mich auch. Es war nicht nur so eine Geschichte in der Midlifecrisis, Decker.«
»Ich glaube Ihnen. Aber das ist irrelevant.«
»Es ist nicht irrelevant. Es erklärt nämlich, warum ich so gehandelt habe. Sie hat mir viel erzählt, Decker. Sie hat mir von Whitman erzählt. Der Junge ist ein Ekelpaket … ein kaltschnäuziger, grausamer Widerling, der sie regelmäßig missbraucht hat.«
»Aber er hat sie nicht getötet …«
»Er hat sie getötet, Decker. Es ist mir egal, was Ashala Ihnen für ein Geständnis gegeben haben mag, ich weiß, was ich weiß. Whitman ist ein verdammter Mistkerl, der jede Sekunde im Knast verdient hat. Wenn sich die Gerechtigkeit je durchgesetzt hat, dann als dieser Psychopath hinter Gittern verschwunden ist. Und da ziehen Sie
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