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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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stellen.« Er machte die Augen zu und wieder auf. »Bei den zentralen Fragen komme ich durch. Aber wenn sie mich … drumrum fragen, schneide ich vielleicht nicht so gut ab.«
    Ich wartete.
    Er sagte: »Wenn sie fragen, ob ich jemals jemanden umgebracht habe, mache ich vielleicht keine so gute Figur.«
    Wir sahen uns in die Augen. In einer plötzlichen Eingebung wurde mir klar, wovon er sprach.
    Der einzige Lichtblick in dem ganzen Schlamassel war, dass ich den Mistkerl hasste. Deswegen war ich irgendwie auch zufrieden, als der Schock erst mal vorbei war.
    »Du hast deinen …« Ich schlug die Hand vor den Mund, dieser entsetzliche Gedanke ließ mich zurückfahren.
    Chris nickte. »Ja, ich habe meinen Vater umgebracht.«
    Jetzt machte alles Sinn. Warum er so tief in der Schuld seines Onkels stand. Ich sagte: »Donatti hat es wie einen Auftragsmord aussehen lassen, oder? Er hat die Sache auf sich genommen.«
    »Er wäre bereit gewesen, dafür geradezustehen, aber zum Glück ist es nie dazu gekommen. Technisch gesehen ist die Akte noch immer nicht abgeschlossen – ein ungelöster Fall. Aber Mord verjährt nicht.«
    »Du warst noch ein Kind«, sagte ich. »Er hat dich misshandelt. Es war Notwehr.«
    »Außer dass es keine richtige Notwehr war. Er hatte mich zwar mit dem Messer verfolgt, aber er hatte längst aufgegeben. Hat sich zugesoffen und ist sturztrunken auf dem Sofa zusammengeklappt.«
    Es war lange still.
    »Das Ganze war … irgendwie unwirklich«, sagte Chris. »Ich kam wieder aus dem Schrank, schlich ganz leise vorbei, um ihn ja nicht zu wecken, ich wollte einfach … weggehen … so wie sonst immer. Stattdessen … hatte ich plötzlich so ein … Gefühl … ganz komisch … so ein … ganz komisches Gefühl. Und als Nächstes hatte ich auch schon einen Revolver in der Hand … ich weiß nicht mal genau, wie er da hingekommen ist. Mein Dad hatte … Handschellen an. Wie die dahin kamen, weiß ich auch nicht. Ich nahm den Revolver und … zielte genau zwischen die Augen.«
    Er räusperte sich.
    »Es gab einen Blitz … ein lautes Plopp …« Er sah auf. »Ich muss ohnmächtig geworden sein. Als ich zu mir kam, stieg ich auf mein Fahrrad und holte Onkel Joey. Mein Dad hat immer mal ein paar Aufträge für Onkel Joey erledigt. Joey hielt ihn für einen Idioten, aber er hatte was für meine Mom übrig, deswegen behielt er ihn. Er würde es nie zugeben, aber ich habe ihm einen Gefallen getan, als ich meinen Vater weggepustet habe. Hat ihm die Mühe erspart, es selber zu erledigen. Joey machte nämlich nie mit verheirateten Frauen rum. Das war für ihn Ehrensache.«
    Er sah wieder auf die Uhr.
    »Du gehst wohl besser«, sagte ich.
    »Ich hab’s sowieso vermasselt. Zehn Minuten mehr machen auch keinen Unterschied.« Er sah mich an. »Er war wirklich ein fürchterlicher Mensch, Terry. Er hat … Sachen mit mir gemacht.«
    Ich nickte, aber er schüttelte verneinend den Kopf. »Nein, du weißt es nicht. Wie solltest du?« Er hielt inne. »Du warst noch nie mit einem Typ zusammen, Terry? Ich weiß, dass du mit Bull nicht viel gemacht hast … sehr zu seinem Kummer. Aber vielleicht haben du und Reiss …«
    Ich antwortete nicht.
    »Ich versuche nur herauszufinden, ob du dich mit der männlichen Anatomie auskennst.«
    Er wollte irgendwo mit mir hin. Ich sagte: »Ich weiß, wo die empfindlichen Stellen sind.«
    Er klopfte auf den Boden neben sich. Ich sollte mich zu ihm setzen.
    Bisher hatte ich gar nicht gemerkt, dass ich immer noch mit dem Rücken zum Schreibtisch stand, mein Buch vor die Brust gepresst. Ich war über eine Stunde lang angespannt gewesen wie ein Drahtseil. Plötzlich erlaubte ich mir, mich zu entspannen. Ich lockerte meine Schultern … ließ die Kinnmuskeln locker. Es fühlte sich gut an. Ich ging hinüber und setzte mich neben ihn. Meine Angst war verflogen, aber nicht meine Befürchtungen.
    In einer schnellen Bewegung zog er seinen Reißverschluss auf und schob die Jeans und die Unterhose auf die Füße runter. Er hatte ein langes T-Shirt an, das seine Blöße weitgehend bedeckte, aber nicht vollständig. Ich sah weg.
    »Gib mir deine Hand«, sagte er.
    Ich gehorchte.
    Er legte meine Hand in die warme Höhle unter seinem Skrotum. Ich konnte fühlen, wie sich unter meiner Berührung die Haut straffte … sehen, wie er hart wurde. Er merkte, wie nervös ich war.
    »Nur eine Reaktion, weil du mich berührst. Ich werde nichts tun.« Er legte sanft meine Finger um einen seiner riesigen Hoden und sagte

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