Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt
leise: »Der hier ist echt.« Dann führte er meine Hand zu seinem zweiten Hoden und zwang meine Finger, fest zuzudrücken. Ich versuchte, die Hand wegzuziehen, aber er ließ mich nicht los. »Der hier ist offensichtlich eine Prothese.«
Er legte meine Finger um seine Erektion.
»Ich bin für die dicksten Eier an der ganzen Schule bekannt.« Seine Stimme klang tief und melodisch. »Das stimmt wahrscheinlich auch. Zunächst mal bin ich ein großer Junge und habe das Glück, einigermaßen proportioniert zu sein. Aber weil ich nur einen Hoden habe, wurde er in der Pubertät doppelt so groß wie normal, um den Verlust des anderen auszugleichen.«
»Hypertrophie«, sagte ich.
»Genau«, flüsterte Chris. »Hypertrophie. Er hat sich übermäßig vergrößert. Ich bin zweimal operiert worden, um die Prothese auszutauschen … damit die Sache gleichmäßig wird. Und schließlich wuchs er nicht mehr. Aber eine Zeit lang habe ich ziemlich schräg ausgesehen.«
»Du bist nicht so geboren worden, stimmt’s?«
»Nein.« Er sah mir in die Augen. »Mein Vater hat mich verletzt, als er mal wieder im Suff wütend geworden war. Hat mich festgehalten und immer wieder zwischen die Beine getreten. Es hat furchtbar geblutet.«
Ich zuckte zusammen und versuchte die Hand an den Hals zu legen. Aber er hielt meine Finger um seine Erektion fest. Ich hatte es gar nicht bemerkt – seine hypnotische Stimme hatte mich in ihren Bann geschlagen –, aber wir hatten ihn die ganze Zeit beide gestreichelt. Ich richtete den Blick nach unten. Er war voll erigiert. Ich wandte schnell den Blick ab.
»Sie haben den Schlechteren operativ entfernt und benutzt, um den Besseren damit zu reparieren. Ich weiß nicht, ob mein Vater mich absichtlich so verletzen wollte. Er behauptete, er wollte mir nur eine Lehre erteilen. Und er hat sich hinterher tausendmal entschuldigt. Aber das hat ihn nicht davon abgehalten, eine Woche später mit einem Schlachtermesser auf meine Mutter loszugehen. Nett, was?«
Er ließ meine Hand los, zog die Hose hoch und machte den Reißverschluss zu. Ohne nachzudenken, streckte ich die Hand nach ihm aus. Er zwinkerte mit den Augen, und dann ließ er sich in meine Arme gleiten, mein Busen ein Kissen für seinen Kopf, die Arme ganz fest um mich geschlungen. Er ließ den Kopf in meinen Schoß sinken und sah mit sanftem Ausdruck zu mir auf. Ich strich ihm über das Haar und fragte mich, wer dieser Junge wirklich war.
»Niemand weiß davon. Mein Onkel nicht, Lorraine nicht, niemand. Meine Mom wusste es natürlich. Und meine Tante Donna – Joeys Frau. Jetzt bist du die Einzige.«
»Ich hoffe, da gibt es keine Verbindung«, sagte ich. »Deine Mom und dein Tante sind alle beide tot.«
Sein Lachen klang echt.
Ich sagte: »Hast du einen Arzt?«
»Natürlich. Ja, er weiß auch davon. Und das ist ein Grund mehr, warum ich weiß, dass Cheryls Baby nicht von mir sein konnte. Immer wenn ich zur Routineuntersuchung gehe, zählen sie die Spermien. Ich bin nicht völlig steril, aber da tut sich verdammt wenig. Ich weiß nicht, ob ich jemals Kinder zeugen kann. Das ist schon in Ordnung. Ich würde einen lausigen Vater abgeben.«
»Hast du in der Nacht mit Cheryl Kondome benutzt?«, fragte ich.
»Ja. Nicht, dass Cheryl von der Sorte Ohne-Überzieher-läuft-nichts gewesen wäre. Sie sah das eher locker. Es lag an mir. Ich traute ihr nicht.«
»Hast du die Kondome im Hotel gelassen?«
»Unglücklicherweise ja. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Cheryl sterben würde.«
»Also hat die Polizei Beweise gegen dich.«
»Ich würde das nicht Beweise gegen mich nennen. Ja, ich habe sie gef … Ich hatte Sex mit ihr. Na und? Daraus müssen sie mir erst mal einen Strick drehen. Sie haben kein Motiv.«
»Cheryls Schwangerschaft.«
Er küsste meinen Schoß durch die Jeans. »Es war nicht von mir …«
»Chris …«
»Ich weiß, ich weiß. Es sieht nicht gut aus.«
»Du musst mit deinen Anwälten reden. Du bist in Schwierigkeiten.«
»Ja, das bin ich.« Wieder küsste er den Stoff zwischen meinen Beinen. »Ich muss gehen. Aber ich will nicht gehen. Denn wenn ich erst mal gehe, werde ich dich nie wieder sehen.«
»Davon weiß ich nichts.«
Er setzte sich auf. »Teresa. Ich werde an dieser Sache zu Grunde gehen. Egal, was wirklich passiert sein mag, sie werden einen Weg finden, mich einzubuchten. Wegen meines Onkels. Und wenn ich untergehe, will ich nicht, dass dein Name mit mir in Verbindung gebracht wird, verstehst du?«
»Chris
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