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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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war.«
    »Kramarze?«, fragte Oliver.
    »Offiziell nicht«, sagte Decker. »Sie hat die Anzeige zurückgezogen.«
    »Wie viel hat er ihr gezahlt?«, wollte Davidson wissen.
    »Wahrscheinlich fünf Riesen. Das war damals der Tarif.«
    »Da hat sich Chrissie ja ein paar nette Staatsbürger an die Seite geholt«, sagte Oliver.
    »Kramarze ist als Sekretär dabei«, sagte Decker. »Der Obermacker ist Moody, und der ist richtig gut.«
    »Stellen Sie das Mikro lauter«, sagte Davidson. »Ich verstehe nicht, was sie sagen.« Oliver drehte die Lautstärke auf.
    Moody sagte: »Alles in Ordnung, Chris?«
    Whitman nickte.
    »Möchtest du ein Glas Wasser?« Moody wartete erst gar nicht auf eine Antwort. »Officer, können wir bitte einen Krug Wasser und drei Gläser haben?«
    Latimer nickte und ging aus dem Zimmer, um das Gewünschte zu holen.
    »Was glauben Sie, wie lange das hier dauern wird?«, fragte Kramarze.
    »Sie können schon mal ein Zelt aufschlagen, Mark«, sagte Moody. »Das Spiel ist für heute gestrichen. Nehmen Sie den Kassettenrekorder raus, und bereiten Sie alles vor.« Er sah in den Einwegspiegel. »Können wir bitte anfangen?«
    Decker sagte ins Mikrofon. »Wir waren schon vor einer halben Stunde so weit, Mr. Moody.«
    »Es freut mich zu hören, dass L. A.s beste Kräfte so pünktlich sind.« Moody nahm eine lederne Briefmappe und einen goldenen Stift aus der Aktentasche. »Freut mich zu sehen, wie meine Steuerdollars ihre Arbeit tun.«
    Elaine wandte sich an Decker. »Soll ich jetzt anfangen?«
    »Bitte.« Decker musterte die Männer durch den Einwegspiegel und beobachtete Whitmans Reaktion, als Elaine einen Wagen hineinschob, auf dem nicht nur der Polygraph, sondern auch ein Drucker, ein ganzer Haufen Computerpapier und ein halbes Dutzend baumelnde Elektroden zu sehen waren.
    Whitmans Blick fiel auf den Wagen, aber Decker sah, dass er mit ausdruckslos leerem Blick hindurch starrte. Er wirkte weder ängstlich noch nervös, nicht einmal aufgeregt. Aber er war auch nicht der großspurige Teenager, mit dem Decker gestern gesprochen hatte.
    Decker musterte das Gesicht des Jungen.
    Whitman wirkte irgendwie ausgepumpt. Etwas – oder jemand – hatte ihm den Wind aus den Segeln genommen.
    Elaine fing an, ihrem Zuckerschnäuzchen die Elektroden anzulegen und strich Armhaare zur Seite, um winzige Partien von Whitmans Haut frei zu legen und eine optimale Verbindung zwischen Körper und Maschine zu erzielen.
    Der Junge verzog keine Miene.
    Und das war sehr vielsagend. Denn Decker wusste, dass die Leute immer an den elektrischen Stuhl dachten, wenn die Elektroden mit ihrer Haut in Berührung kamen.
    Moody sagte zu Elaine: »Kann ich die Liste mit den Fragen sehen?«
    »Das entspricht nicht der üblichen Vorgehensweise«, sagte Elaine ruhig. »Abgesehen davon könnten Sie meine Handschrift sowieso nicht lesen. Aber Sie können Ihrem Mandanten Ratschläge geben, so viel Sie für richtig halten.«
    »Danke für Ihre Erlaubnis.«
    »Den Sarkasmus kannst du dir schenken, Jimmy«, sagte Decker.
    »Moody ist angespannt«, sagte Davidson.
    »Er versucht Elaine einzuschüchtern«, sagte Decker. »Aber sie ist ein Profi, das zieht bei ihr nicht.«
    Davidson sagte: »Meiner Meinung nach sieht der Junge schuldig aus.«
    »Er wirkt nicht besonders nervös«, sagte Oliver.
    Davidson lugte weiter durch den Spiegel. »Na, nach irgendwas sieht er jedenfalls aus.«
    »Nicht mehr als vierzig Fragen«, sagte Moody zu Elaine. »Ich zähle mit. Wir haben erklärt, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, aber nicht auf Kosten der Gesundheit meines Mandanten.«
    »Ich würde sagen, Whitman sieht müde aus«, sagte Oliver. »Das ist nicht gut. Müdigkeit dämpft die Emotionen. Seht euch bloß an, wie passiv er sich mit Elaine verhält. Sie schließt ihn an, und er sitzt da wie ein totes Kaninchen. Wenn du keine Angst hast, bestehst du auch den Test.«
    »Er hat Angst«, sagte Davidson. »Sehen Sie sich seine Augen an.«
    »Für mich sehen die tot aus«, sagte Oliver. »Ich sage euch, da drüben ist niemand zu Hause.«
    Elaine sagte: »Ich werde jetzt ein paar Vortests mit Ihnen machen, Mr. Whitman. Nur um sicher zu gehen, dass das Gerät richtig arbeitet. Sind Sie damit einverstanden?«
    Chris zögerte einen Moment und stimmte dann zu.
    »Aha«, sagte Oliver. »Das gefällt mir auch nicht. Diese Pause, bevor er geantwortet hat. Jemand hat ihn gebrieft, wie er mit der Maschine umgehen muss – immer warten, bevor er antwortet, selbst wenn es eine

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