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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sterben«, jammerte Dolly, die von Oliver festgehalten wurde. »Ich möchte sterben. Bitte, lasst mich sterben!«
    »Schaff sie hier raus!«, schnauzte Decker Oliver an.
    Erneut versucht Bram zu reden: »Er … er hat tausend Qualen gelitten … trotzdem hat er bis zum Ende versucht, Mom treu zu bleiben … Er hat es mir geschworen …« Brennender Schmerz zuckte durch seinen Körper. »Oh, Jesus Christus!«
    »Nicht aufgeben, Bram!«, flüsterte Decker. »Es wird alles gut.«
    »Ein guter Mann, Michael … und Mom ist eine gute …« Er schrie auf, als erneut ein sengender Schmerz durch seinen Körper fuhr.
    »Schschsch …«, beruhigte Decker ihn. Der Blutfluss ließ sich nicht stoppen. Decker mühte sich vergebens. »Drück hier drauf!«, wies er Michael an. »Ich brauche mehr Hilfe. Marge komm her!«
    Marge verharrte unschlüssig auf der Türschwelle und betrachtete ihre Hände. Sie hatte keine Handschuhe an.
    »Los, Dunn! Mach schon!«, schnarrte Decker.
    Marge lief zu ihm. Decker griff nach ihren Händen. »Drück hier drauf!«
    Bram sah Marge an. »Mein Blut ist sauber. Ich habe nie …« Erneut wurde er von heftigen Krämpfen geschüttelt.
    »Halt seine Beine mit den Knien fest, Michael.«
    »Es tut weh, Peter.«
    »Schschsch …«, beschwichtigte Decker. »Wird alles gut werden.«
    »Nein, wird es nicht …« Weitere Krämpfe ließen ihn verstummen. Schweiß brach ihm aus, Blut rann aus einem Mundwinkel. »Rina hatte Vertrauen zu mir.«
    Deckers Finger fanden wieder ein betroffenes Blutgefäß. Er umfasste die glitschige, schlauchartige Ader so fest er konnte. »Sie hat sogar unerschütterliches Vertrauen in Sie. Nicht reden, Abram.«
    Seine Stimme war kaum noch hörbar. »Sagen Sie ihr …« Er begann heftig zu zittern.
    »Schsch …«
    »Können Sie … Psalmen aufsagen, Peter?«
    »Nicht auswendig, Abram. Tut mir Leid.«
    »Rina kennt die Psalmen, die … Tehillim.« Er begann anfallsartig zu husten. Er spuckte Blut und Schleim. »Sagen Sie ihr …«
    »Ich sag’s ihr, Abram.« Decker wischte Bram vorsichtig den Mund ab. »Ich bitte sie, Tehillim für Sie zu beten.«
    Der Priester nickte. »Mir ist so kalt …«
    Michaels Gesicht war feucht von Tränen und Blut. »Das ist der Schockzustand«, stotterte er.
    Decker schrie: »Holt vielleicht mal jemand eine Decke, verdammt! Hebt seine Füße hoch.« Seine Hände steckten tief in der Brustöffnung von Bram. Den schlimmsten Blutfluss hatte er immerhin inzwischen zum Stillstand bringen können. Trotzdem war alles voll von den Körperflüssigkeiten, die aus der offenen Brusthöhle rannen.
    Das Gesicht des Priesters wurde grau, seine Arme und Beine zuckten.
    »Halten Sie fest, Bram! Halten Sie fest am Leben«, flüsterte Decker. »Sie müssen uns helfen. Lassen Sie nicht los. Um meinet- und um Rinas willen. Alle brauchen Sie. Nicht locker lassen!«
    Marges Hände begannen zu zittern. Tränen traten in ihre Augen.
    Die Lippen des Priesters formten Worte:
     
    Vater unser, der du bist im Himmel,
    Geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.
     
    »Der Krankenwagen ist da!«, rief Oliver.
    »Dem Himmel sei Dank!«, flüsterte Marge.
    »Bewegt euch nicht von der Stelle, bis sie da sind!«, befahl Decker Marge und Michael. Einen Moment später übernahmen die Sanitäter die Versorgung des Verletzten. Marge ging sofort aus dem Zimmer. Decker und Michael blieben neben dem Priester knien. Michael nahm eine Hand, Decker nahm die andere.
    Brams Teint war talgig, weiß, seine Haut fühlte sich eiskalt und klamm an. Er konnte gerade noch, die Hand des Bruders drücken. »Bis zum Ende …«
    Michaels Stimme zitterte, seine Augen schwammen in Tränen. Panik sprach aus seiner Stimme. »Wieso Ende …?«
    Eine Sauerstoffmaske wurde über Brams Gesicht gestülpt. Sie gaben ihm eine Spritze in den Arm. Sein Atem ging trotzdem nur flach und stoßweise.
    »Gib uns unser täglich …« flüsterte er.
    »Oh, das Vaterunser …« murmelte Michael. »Ja … gib uns unser täglich Brot … und … und …«
    »Und vergib uns unsere Schuld«, ergänzte Decker leise.
    Michael räusperte sich. »Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern …« Er hielt inne, als eine Infusionsnadel in Brams Handgelenk gesetzt und ein Instrument in seine Lungen geschoben wurde.
    »Und führe uns nicht …«, hob Decker wieder an.
    »Und führe uns nicht in Versuchung«, stotterte Michael, »sondern erlöse uns von dem

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