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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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um ein Uhr morgens anrufen?«
    »Hast recht. Blöde Frage.« Sam wich dem Blick aus. »Dann geh ich mal in die Küche. Bis dann.« Und weg war er.
    Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
    Nach ein paar Minuten tauchte er wieder auf. Wieder mit diesem seltsamen Lächeln. »Ich geh jetzt ins Bett.«
    »Gute Nacht, Sam.«
    »Nacht.«
    Decker schaute Sam nach, der in seinem Zimmer verschwand, und wandte sich wieder der Zeitung zu. Wenig später hörte er Motorengeräusch, Scheinwerferlicht streifte das Fenster. Dann war alles still und dunkel. Er hörte Türenklappen, legte die Zeitung weg, stand auf und trat ans Erkerfenster.
    Was um alles in der Welt …
    Ein Schatten, der aussah wie Cindy. Er öffnete die Haustür, und schon kam sie hereinmarschiert. Decker sah unwillkürlich aufs Handgelenk, wo er sonst die Uhr trug.
    »Es ist Viertel nach eins«, klärte sie ihn auf. »Ein Glück, daß du auf bist. Ich hab da jemanden im Auto, mit dem du dienstlich sprechen solltest. Besser, du ziehst dir was an.«
    Damit ging sie wieder hinaus. Decker stand wie vom Donner gerührt. Er unterdrückte den Impuls, ihr nachzurennen, zog sich hastig an. Als er wiederkam, stand Cindy mit einem Jungen da. Viel zu jung, um ihr Freund zu sein. Ein schlaksiger Typ um die Siebzehn, ausgeleierte Klamotten, Bartflaum ums Kinn. Aber sein Blick war wachsam und scharf. Und ängstlich.
    Decker nickte, der Junge nickte zurück. Unbemerkt von seinem Stiefvater war Sam aufgetaucht, starrte Cindy und Joachim mit offenem Mund an. Cindy sah Sam hinter dem Rücken ihres Vaters gestikulieren. Sam rollte beschwörend mit den Augen, strich sich mit der Handkante über die Kehle.
    Sie ließ sich nicht bremsen. »Lieutenant, das ist Joachim Rush. Ich glaube, der Name ist Ihnen bekannt. Joachim, das ist Lieutenant Decker.«
    Deckers Herz fing an zu rasen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Ein Herzanfall mitten in der Nacht. Der Junge streckte die Hand aus. »Sir.«
    Decker schüttelte die Hand. Es gelang ihm, keine Miene zu verziehen. Hoffentlich war auch seiner Stimme nichts anzumerken. »Setz dich. Ich komme gleich zurück.«
    Decker winkte seiner Tochter. Cindy blickte an ihm vorbei auf Sammy, der immer noch wild gestikulierte und mit den Lippen Nein, nein, nein! formte.
    »Was guckst du da?« fragte Decker und drehte sich um. Sam winkte ihm unschuldig zu.
    »Gute Nacht, Sam«, sagte Cindy.
    »Moment mal, hiergeblieben!« befahl Decker. »Kann mir einer sagen, was hier vorgeht?«
    »Gleich«, sagte Cindy, und zu Sam gewandt: »Kannst du dich inzwischen mit Joachim beschäftigen? Spiel ein bißchen Scrabble mit ihm.«
    Ihr Stiefbruder zeigte wieder dieses seltsame Grinsen.
    »Na los, mach schon! Bitte!« drängte sie.
    Sam zog seinen Bademantel fester. »Okay.«
    Bevor Decker etwas sagen konnte, schob Cindy ihn in die Küche, wo Joachim sie nicht hören konnte. Trotzdem flüsterte sie. »Dad, gib mir nur ein bißchen Zeit, und ich erkläre dir alles.«
    Er war kurz vorm Explodieren. Nur der Gesichtsausdruck seiner Tochter hielt ihn zurück. So lebendig, so begeistert. Mit gepreßter Stimme sagte er: »Ich geb dir dreißig Sekunden.«
    »Joachim weiß nichts von deinem Verdacht gegen Jeanine Garrison. Er hat auch nichts mit dem Anschlag im Estelle zu tun. An dem Abend war er auf einem Scrabble-Turnier. Wie ich das rausgefunden hab, erzähl ich dir später. Jetzt geht’s nicht um das Estelle, jetzt geht’s um David Garrison. In der Westbridge School kursieren Gerüchte, daß Sean Amos einen Mitschüler dazu gebracht hat, David Garrison den goldenen Schuß zu verpassen. Sollte wie ein Unfall aussehen, weil jeder wußte, daß er ein Junkie war. Hauptverdächtiger ist der Schüler und Drogendealer Malcolm Carey. Ich könnte mehr dazu sagen, aber die dreißig Sekunden sind um.«
    Decker war sprachlos, dann würgte er hervor: »Mein Gott, worauf hast du dich eingelassen?«
    »Ich? Auf gar nichts. Ich bring dir nur diesen Jungen.«
    »Und wie hast du Sammy in die Sache reingezogen?« Er funkelte sie an.
    Sie funkelte zurück. »Spielt das eine Rolle, Dad? Jetzt hast du endlich was gegen diese Garrison in der Hand …«
    »Ich hab nicht mal mehr die Ermittlungen in der Hand.«
    »Ach, scheiß drauf!«
    »Pst. Laß mich nachdenken. Ich muß erst mal schlucken.« Seine Gedanken rasten durcheinander. »Was sind das für Gerüchte?«
    »Das läßt du dir besser von Joachim erzählen.«
    »Cindy, woher weißt du, daß der Junge dir keinen Bären aufbindet?«
    »Ich hab

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