Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List
Tisch sitzend erschossen.« Sie blickte Decker an. »Ihr Tisch stand neben dem der Garrisons.«
»Aha, interessant.« Decker notierte es. »Ich hab mir die Schußbahnen bei ihnen nicht angesehen. Man müßte prüfen, ob sie nach demselben Muster verlaufen wie bei den Garrisons.«
»Skinner und Begleiterin … « sagte Webster nachdenklich. »Also nicht seine Frau. Hat er denn eine?«
»Ja«, sagte Marge. »Adelaide Skinner. Ich hab noch nicht mir ihr gesprochen.«
Es wurde still im Raum.
Oliver grinste. »Hat der alte Bock sie also betrogen.«
»Deshalb hat er noch lange nicht den Tod verdient«, meinte Marge.
»Hab ich das etwa behauptet? Aber seine Frau könnte ja der Meinung gewesen sein.«
»Also hat sie einen Killer gemietet, der das ganze Lokal zusammenschießen sollte?« Webster zog ein Gesicht. »Wie alt ist sie überhaupt?«
»Siebenundsiebzig«, meinte Marge.
»Könnt ihr euch eine alte Dame vorstellen, die vierzehn unschuldige Leute abknallen läßt, nur um ihren Mann zu erledigen?«
»Vielleicht hat sie den Auftrag gegeben, ohne zu ahnen, was die Killer dort anrichten würden«, sagte Oliver.
»Du meinst, um den Mann umzulegen, haben sie gleich das ganze Lokal niedergemäht?«
»Bei der Mafia lief das früher so«, knurrte Oliver.
»Und um die Sache abzurunden, hat dann noch der eine Killer den anderen abgeknallt«, ergänzte Martinez.
»So kriegt er das ganze Geld«, meinte Oliver, »und er liefert der Polizei einen Täter.«
»Ist denn Skinners Frau Mitglied beim Greenvale?« fragte Webster.
»Ja, natürlich«, sagte Marge.
»Jetzt mal Schluß mit den wilden Spekulationen«, unterbrach Decker. »Gibt es sonst noch Verbindungen, Marge?«
»Linda und Ray Garrison. Nach allem, was die Leute sagen, waren sie sehr gut betucht.«
»Und wer erbt nun?«
»Das weiß ich nicht. Aber sie haben zwei erwachsene Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn, David, ist sechsundzwanzig. Und wißt ihr was? Er ist vorbestraft. Wegen Drogen. Das erste Mal hatte er Bewährung, das zweite Mal hat er achtzehn Monate abgesessen. Jetzt ist er frei, aber unter Auflagen. Ich hab einen Termin mit seinem Bewährungshelfer.«
»Gute Arbeit, Marge Dunn«, sagte Webster.
»Tochter Jeanine ist ganz anders gestrickt. Sie ist achtundzwanzig, liebt Künste, Theater, Ballett. Überall, wo was los ist, ist sie dabei … sammelt Geld für wohltätige Zwecke. Und jetzt hört zu, Jungs! Das Geld sammelt sie hauptsächlich bei Tennisturnieren!«
»Hat Harlan nicht im Greenvale Tennisstunden gegeben?« fragte Oliver.
»Ja«, bestätigte Decker. Sein Telefon klingelte. Er entschuldigte sich und nahm ab. Eine Vergewaltigung, und die ganze Abteilung für Sexualverbrechen sei unterwegs. Ob er nicht jemanden von seinen Leuten rüberschicken könne. Decker blickte Marge an. Die Frau war sechs Jahre lang eine Spitzenkraft auf diesem Gebiet gewesen – bis er sie mit schlechtem Gewissen zur Mordkommission geholt hatte. Er legte auf. »Ich brauche jemanden mit Erfahrung, Detective Dunn.«
Marge blickte auf die Uhr. »Klar, ich kann das übernehmen.«
»Danke.«
»Sind wir hier soweit fertig?«
»Größtenteils«, sagte Decker. »Nur noch ein paar Sachen. Bert, du kannst dich doch so gut an Skinner als Schauspieler erinnern. Willst du dir nicht seine Frau vorknöpfen?«
»Aufknöpfen? Wen soll ich aufknöpfen?« fragte Oliver.
» Vor knöpfen habe ich gesagt. Und was hast du jetzt vor, Scotty?«
»Ich hab in einer halben Stunde einen Gerichtstermin. Meryl Thomas.«
Martinez stöhnte. »Ach, unser Mister Tutmirleid. So ein Idiot.«
»Wenigstens tut es ihm leid«, sagte Marge.
»Das macht seine Frau auch nicht wieder lebendig.«
»Was sagt denn die Anklage?« fragte Decker.
»Mord.«
»Mit allem drum und dran?«
»Sieht so aus.«
»Wenn du dort fertig bist, gehst du zu Ashman/Reynard. Finde raus, was sie im Estelle besprochen haben. Guck dir die anderen Makler an, die dort arbeiten, und fühle ihnen auf den Zahn, ob sie mit Harlan Kontakt hatten.« Er wandte sich an Webster. »Du bist der jüngste, Tommy. Du nimmst dir David Garrison vor.«
Oliver grinste. »Zwei hübsche weiße Jungs, die die Klingen kreuzen.«
»Woher weißt du, ob David Garrison hübsch ist?« fragte Marge.
»Ich weiß nicht, wie er aussieht«, sagte Oliver. »Der Name hört sich so an. Aristokratisch.«
»Und was ist mit Jeanine Garrison?« fragte Webster.
»Willst du die übernehmen, Marge?«
»Du meinst, wenn ich mit der Vergewaltigung
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