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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sah bald nach einem Auftragsmord aus. Und keinem einfachen. Dreizehn Tote, zweiunddreißig Verletzte, dazu viele, die für den Rest ihres Lebens traumatisiert sind. Ich würde sagen, diese Dinge wiegen schwer genug.«
    »Schwerwiegend oder nicht«, sagte Catherine Bell. »Das gibt Ihnen nicht das Recht zu sexuellen Belästigungen.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Officer Bell. Und ich versichere Ihnen, daß niemand von mir sexuell oder sonst wie belästigt wurde. Jeanine Garrison schlägt Krach, weil sie etwas zu verbergen hat.«
    »Können Sie diese Behauptungen beweisen, Lieutenant?« fragte Hayden.
    »Verzeihen Sie, wenn ich mich als Laie einmische«, sagte Rina. »Aber wozu sollte Lieutenant Decker ermitteln, wenn er die Beweise schon hätte? Ich dachte, das wäre der Zweck von Ermittlungen – Beweise zu sammeln.«
    »Wir kommen vom Thema ab«, zischte Catherine Bell.
    »Nein«, sagte Strapp. »Ganz im Gegenteil. Mrs. Decker hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir versuchen eine Ermittlung durchzuführen, und die lächerlichen Anschuldigungen der Jeanine Garrison behindern unsere Arbeit.«
    »Wir entscheiden hier, ob diese Beschuldigungen lächerlich sind«, sagte Hayden.
    »Schließen Sie mich an den Lügendetektor an«, sagte Decker. »Stellen Sie mir dieselben Fragen. Ziehen Sie Ihre Schlüsse. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
    Hayden und Catherine Bell tauschten Blicke.
    »Stützen sich die Anschuldigungen auf den Belästigungsparagraphen?« fragte Decker.
    »Ja«, sagte Hayden.
    Decker schloß kurz die Augen. »Dann kann mir nur noch der Lügendetektor helfen. Was halten Sie davon: Wenn ich bestehe, behandelt die Dienststelle die Beschuldigung als unbegründet. Wenn ich nicht bestehe, akzeptiere ich das Disziplinarverfahren für begründete Fälle.«
    Endlich setzte sich Catherine Bell. »Wir können unsere Entscheidung nicht auf den Lügendetektor gründen. Aber Sie können sich dem Test unterziehen.«
    »Dann stellen Sie das Ding auf.«
    Sie zückte ihren Kalender und blätterte eine Weile. »Der früheste Termin wäre in zwei Wochen.«
    »Warum erst in zwei Wochen?« fragte Strapp.
    »Der Prüfer, den ich verwende, hat gerade Urlaub.«
    »Dann nehmen Sie einen anderen«, sagte Decker.
    »Ich will aber diesen.«
    »Mein Ermittler soll wochenlang warten, nur weil sich Ihr Prüfer irgendwo in der Sonne aalt?«
    »Wenn er unschuldig ist, wird er’s durchstehen«, zischte Hayden.
    »Ich kann warten«, sagte Decker. »Darf ich jetzt zurück an die Arbeit?«
    Catherine Bell blickte Hayden an, Hayden nickte, stellte die Videokamera ab und nahm die Kassette heraus. »Wegen der Einzelheiten rufe ich Sie noch an.«
    »Ich bin gespannt.« Decker lächelte.
    Strapp stand auf. »Ich möchte eine Kopie der Kassette.«
    »Gern«, sagte Catherine Bell. »Auch wenn Sie es nicht glauben wollen: Die Abteilung Inneres ist unvoreingenommen.«
    »Eine Bastion der Ehrlichkeit«, sagte Strapp. »Wenn es länger als zwei Wochen dauert, mache ich Krawall.«
    Hayden nickte ergeben. Obwohl er nicht Strapps Befehl unterstand, mußte er seinen Dienstrang respektieren. Kaum waren sie gegangen, schloß Strapp die Tür hinter ihnen. »Kotzbrocken!« Er wandte sich an Nickerson. »Was meinen Sie?«
    Nickerson gähnte. »Das sind Leichtgewichte. Viel Getue und nichts dahinter. War ein brillanter Schachzug, die Ehefrau mitzubringen.« Er drehte sich zu Rina um. »Sie waren sehr gut.«
    »Danke«, erwiderte Rina und setzte nach: »Gut worin?«
    Nickerson lachte. »So, wie Sie denen Ihre religiösen Überzeugungen zum Thema Sex erklärt haben. Offen, ohne Peinlichkeit. Geradeaus und direkt … « Er lächelte. »Entschuldigen Sie, Lieutenant, wenn ich so ehrlich bin, aber Ihre Frau ist sehr … ansprechend. Zumindest Hayden empfand das so. Haben Sie gesehen, wie er rot geworden ist?«
    »Er wurde rot?« fragte Rina.
    »Kannst es ruhig glauben«, versicherte Decker. »Du hast ihn heißgemacht.«
    »Hab ich nicht!«
    »Doch«, sagte Nickerson. »Es war die Kombination. Das Reden über Sex in diesem tantenhaften Kleid. Ja, ja, die stillen Wasser. Jedes Mal fallen sie drauf rein. Sehr clever, Mrs. Decker!«
    »Ich kleide mich immer so, Mr. Nickerson«, sagte Rina.
    Nickerson stotterte. »Oh. Na dann, natürlich … «
    »Nicht immer so düster«, erklärte Decker, »aber so zurückhaltend. Kann ich kurz mit meiner Frau allein sprechen?«
    Nickerson stand auf. »Das haben Sie sich redlich verdient.« Er salutierte und wandte sich zum Gehen.

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