Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List
Wright.« Er zeigte auf den Gorilla: »Jack Goldsteen.« Dann auf den kleinsten der drei, der Webster immer noch überragte. Er war blond, gut aussehend, aber alles andere als zierlich. »Das ist Dylan Anderson.«
»Freut mich, Jungs.« Webster schüttelte ihnen der Reihe nach die Hand. »Und danke, daß ihr mit mir redet. Wir sind ziemlich ratlos wegen des Dramas im Estelle. Dachten, es wäre gut, die Öffentlichkeit einzubeziehen.«
Er wandte sich dem blonden Mädchen zu. »Ihren Namen hab ich nicht gehört, Miss.«
»Ms. bitte. Und meinen Namen habe ich Ihnen nicht gesagt.«
Kelly schnaufte genervt. »Sarah Amos heißt sie …«
»Kelly!«
»Sei nicht so pubertär, Sarah!«
»Leck mich.« Sarah wandte sich an Webster. »Was wollen Sie über Harlan wissen?«
Webster blickte ihr in die Augen. Hoffte, daß sie ihm nichts ansah.
Sarah Amos. Wie viele mit dem Namen mochte es hier geben?
»Haben Sie ihn gekannt, Ms. Arnos?«
»Klar.«
»Den kennen doch alle«, rief Kelly dazwischen. »Hart Mansfield. Ich hab ihn sofort erkannt. Mein Vater hat mir nicht geglaubt, daß es der ist … Er sagte nur, ich wäre …« – sie seufzte – »ein überemotionaler, hormongesteuerter, hysterischer Teenager. Für meinen Dad ist Begeisterung gleich Hysterie. Den bringt nichts aus der Ruhe außer ein Eagle am achtzehnten Loch.«
»Ja, dein Alter ist immer so ernst«, sagte Jack, dann an Webster gewandt: »Der ist Sportanwalt. Handelt die Millionenverträge für die freien Agenten aus.« Wieder zu Kelly: »Vielleicht lieg ich da falsch, aber ich glaube, er hat mich im Visier.«
»Wäre kein Wunder, Lug. Du siehst zwar aus wie ein Neandertaler, aber Talent hast du.«
»Ist Ihr Vater Mitglied im Greenvale, Kelly?« fragte Webster.
»Aber natürlich!« Sie hatte einen französischen Akzent. »Der ist überall dabei, wo man Mitglied sein muß.«
»Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein«, sagte Rudy. »Ich meine Harlan. Ein echter Schock. Der Typ sah ganz normal aus, eine gute Rückhand hatte er. Und dann knallt der so mir nichts, dir nichts zwölf Leute ab.«
»Dreizehn«, korrigierte Webster.
Rudy zog eine Grimasse. »Ganz schön übel.«
»Sie sollten mal mit Cassie Gold reden«, meinte Jack. »Die war dabei. Im Restaurant.«
»Ach ja. Sie war eine von den sechs Mädchen«, sagte Webster. »Mit ihr wurde schon gesprochen.«
»Sie ist noch nicht wieder zur Schule gekommen«, sagte Kelly. »Wir waren nicht gerade befreundet, aber ich hab sie besucht. Die ist wirklich fertig, die Arme.«
»Und Sie, Ms. Arnos?« fragte Webster. »Sie erinnern sich also auch an Manz. Sind Sie ihm jemals begegnet?«
Sie schauderte. »Ein paarmal.«
»Hatten Sie Unterricht bei ihm?«
»Nie.«
»Ich glaube, Teens hat er keine Stunden gegeben. Eher Frauen wie meiner Mutter«, erklärte Kelly.
»Doch, er hat auch Teens unterrichtet«, sagte Sarah. »Zum Beispiel meinen Bruder.«
Jetzt festhalten, dachte Webster. »Und wer ist Ihr Bruder?«
»Sean Arnos«, sagte Dylan Anderson. »Auch Mister Schönling genannt.«
»Klappe!« fuhr ihn Sarah an.
»Laß sie in Ruhe, Dyl«, sagte Kelly. »Sie kann schließlich nichts dafür, daß er dieselben Eltern hat.«
Sarah wirkte gereizt. »Sean redet nicht gern über das Estelle. Der war echt fertig, als er das von Harlan gehört hat.«
»Ich auch«, sagte Jack.
»Da wir gerade von Mister Schönling sprechen«, sagte Rudy, »dort in dem roten Acura-Cabrio, das ist er.«
Webster sah einen blonden jungen Mann mit weißem Hemd und Sonnenbrille. Sein Haar war schulterlang. »Nette Karre«, sagte Webster.
»Ja«, meinte Dylan Anderson. »Wenn man nicht alle fünftausend Meilen die Reifen wechseln müßte.«
»Die wetzen sich schneller ab als ’ne Jungfrau in der Kaserne«, bestätigte Jack Goldsteen. »Irgendwas stimmt nicht mit der Aufhängung.«
»He, Sarah, gab es nicht eine Rückrufaktion für diese Autos?« fragte Dylan Anderson.
»Wie soll ich das wissen? Ich rede doch nicht mit Sean über sein Auto.« Etwas leiser fügte sie an: »Wenn’s nicht sein muß, rede ich überhaupt nicht mit ihm.«
»Hätte er was dagegen, wenn ich mit ihm rede?« fragte Webster.
Sarah zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich schon. Er kann es nicht leiden, wenn man in seine persönliche Sphäre eindringt.«
Sean hupte, Sarah winkte ihn herüber. Er zog ein Gesicht, hupte noch einmal. Sarah bewahrte die Ruhe und winkte weiter. Endlich hielt er in der zweiten Reihe, stieg aus und kam näher. »Was
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