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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ihn um!«
    Rina wickelte das Roastbeef-Sandwich aus und reichte es ihm. Sie saßen an seinem Schreibtisch. Peter hatte mal gesagt, dass er, seit er in seinem eigenen Büro sitze – im Gegensatz zu einer Arbeitsnische –, das Gefühl habe, er sei angekommen. Dabei war es nicht viel größer als ein begehbarer Kleiderschrank. »Ich bin sicher, er hat sich nichts dabei gedacht.«
    »Mir ganz egal.« Er biss ab und sagte dann mit vollem Mund: »Sein Aufkreuzen fällt einfach völlig aus dem Rahmen und ist inakzeptabel.«
    »Ja, das stimmt. Kartoffelsalat?« Sie reichte ihm die Pappschachtel, bevor er antworten konnte. »Ich bin zwar nicht Xena die Kriegerprinzessin, aber selbst ich könnte es mit einem blinden Mann aufnehmen.«
    »Vielleicht ist er gar nicht blind, vielleicht ist er nur ein Riesenarschloch«, sagte Decker.
    Rina lachte. »Er täuscht seine Blindheit vor?«
    »Ganz offensichtlich sucht er Aufmerksamkeit. Hast du jemals seine Augen gesehen? Womöglich hat er die volle Sehkraft und will dich nur flachlegen.«
    »Jetzt machst du dich gerade lächerlich.«
    »Sollte er noch mal auftauchen, rufst du mich sofort an.«
    »Das würde ich als Letztes tun. Du hast eine Waffe.«
    »Und ich weiß, wie man sie benutzt. Jetzt erzähl mir von dem Saturn.«
    Sie knabberte an ihrem Truthahn-Sandwich herum. »Ich habe schon alles gesagt. Er war dunkelblau mit getönten Seitenfenstern, vielleicht zwei oder drei Jahre alt und hatte kein ordentliches Nummernschild.«
    »Limousine, Geländewagen, Coupé?«
    »Limousine.«
    »Dann war’s wahrscheinlich ein Astra oder ein Aura. Und kein Nummernschild … nur ein Blatt Papier, auf dem stand, dass das Auto von Popper Motors ist.«
    »Genau. Es fuhr gleich nach Harriman los.«
    »Konntest du sehen, wer im Auto saß?«
    »Ich wusste noch nicht mal, dass da jemand drinsitzt, bis das Auto losgefahren ist. Die Scheiben waren sehr dunkel. Der Saturn hat mich nervöser gemacht als Harriman.«
    »Warum das?«
    »Weil ich die Person hinterm Steuer nicht sehen konnte. Du solltest bei Popper Motors anrufen.«
    »Marge ist schon dabei. Hat das Auto deiner Meinung nach das Haus oder Harriman bewacht?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wenn ich raten müsste, würde ich auf Harriman tippen. Oder vielleicht keins von beiden.«
    »Hatte der Saturn das Fenster, aus dem du geschaut hast, im Blick?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Also ist dieser Trottel nicht nur bei uns zu Hause aufgekreuzt und hat dadurch möglicherweise die nützlichen Informationen, die er mir gegeben hat, zunichte gemacht, sondern er hat dich auch noch in eine gefährliche Sache mit hineingezogen.« Decker versuchte, seine Wut zu kontrollieren. »Ich möchte nicht, dass Hannah und du im Haus seid, wenn ich nicht da bin.«
    »Das ist lächerlich.«
    »Ein merkwürdiges Auto mit getönten Scheiben und einem Nummernschild aus Papier stand auf der anderen Straßenseite, und ich arbeite gerade an einem Mord im Fokus der Öffentlichkeit. Vielleicht hat es gar nichts mit Harriman zu tun, sondern mit mir.«
    »Aber warum fuhr er dann gleichzeitig mit Harriman los?«
    »Ich weiß es nicht, Rina. Und solange ich es nicht weiß, zahlt Vorsicht sich aus. Tu mir einfach den Gefallen und bleib bei deinen Eltern, wenn ich nicht zu Hause bin.«
    »Meine Eltern wohnen fast eine Stunde mit dem Auto entfernt, und Hannah hat Schule.«
    »Sie kann bei Freunden bleiben, bis ich nach Hause komme. Du bleibst bei deinen Eltern. Einverstanden?«
    »Aye, aye, Käpt’n.« Ein breites Grinsen. »Dann kriegst du eine Weile kein selbstgekochtes Essen mehr von mir. Und was ist mit Schabbes?«
    »Ruf Freunde an, und wir werden bestimmt außer Haus eingeladen.«
    Wenn Peter gewillt war, so gesellig zu sein, dann meinte er es ernst. »Und du findest das nicht übertrieben?«
    »Nein, ich übertreibe nicht, und selbst wenn, geht man besser auf Nummer sicher.« Peter war immer noch wütend. »Ich kann es nicht fassen, dass er bei uns zu Hause auftaucht. Was für ein Idiot! Oder vielleicht ist er einfach geistesgestört. Ich bring ihn um!«
    »Bitte lass es, Peter.« Rina nahm seine Hand und lächelte. »Polizisten tun sich meistens schwer hinter Gittern.«
    Aber er lachte nicht. Rina versuchte es noch mal mit Humor. »Wenn ich nicht so vertrauensvoll wäre, könnte ich denken, du willst uns loswerden. Sollte ich zufällig vorbeischauen und dich inmitten eines Striptease überraschen, dann bist du geliefert.«
    »Der einzige Striptease-Partner, den ich mir momentan

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