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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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jetzt selbst ein bisschen helfen und uns sagen, was da los war. Die Richter lieben Ehrlichkeit.«
    Noch ein Schulterzucken.
    »Wenn Sie uns die Wahrheit sagen, sind wir vielleicht ein bisschen nachsichtig, was die Brandstiftung in der Wohnung Ihrer Großmutter betrifft.«
    Er hob ruckartig den Kopf. »Was denn für ne Brandstiftung?«
    »Alex, was soll das!« Schweigen. »Jeder hat gesehen, wie Sie weggelaufen sind. Wir haben Dutzende Augenzeugen.«
    »Alles Lügner, und Sie lügen auch. Sie haben gar nichts.«
    »Sehen Sie, Alex, Sie stecken in Schwierigkeiten. Sie haben Zeug in Ihrer Wohnung, das Sie so aussehen lässt, als machten Sie da etwas Illegales …. als würden Sie nicht nur dealen, sondern auch herstellen. Dafür gibt’s mindestens zwanzig Jahre.«
    Der Blick des jungen Mannes tanzte unruhig hin und her. »Das Zeug hat mir noch nicht mal gehört.«
    Entschuldigung Nummer zwei. »Und wem gehört es dann?«
    »La Boca.«
    Der Mund. »Ist das eine Person?«
    »Ja, ja.«
    »Dann erzählen Sie mir von La Boca und wie das ganze Zeug in Ihre Wohnung kam.«
    Die Infos kamen häppchenweise. Wie La Boca Freunde hatte, die kein Geschäft mehr hatten und einen Platz brauchten, um ihr Zeug zu lagern. Wie er ihnen Hilfe anbot, die Sachen aufzubewahren, weil er doch ein netter Kerl war. Als Brand klar wurde, dass Decker ihn nicht zu unterbrechen gedachte, schmückte er das Ganze noch weiter aus. Das machte auch gar nichts, denn es waren sowieso nur ein Haufen Lügen. Aber nachdem er erst mal angefangen hatte zu reden, konnte er nicht mehr aufhören.
    Und das war genau das, was Decker wollte: Brands Stimme, die Spanisch sprach und auf Band aufgenommen wurde.

25
    Auch wenn es kein eindeutiger Gesetzesverstoß war, so hatte sein Auftauchen bei ihr zu Hause doch etwas Unpassendes. Rina betrachtete Brett Harriman durch den Spion, ob er jemanden bei sich hatte, aber er schien allein zu sein.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie durch die geschlossene Tür.
    »Kann ich reinkommen? Ich möchte nur ein paar Minuten mit Ihnen reden.« Eine Pause. »Es ist unangenehm, durch eine Barriere zu reden.«
    Rina öffnete die Haustür, behielt aber die Sicherheitskette vorgelegt. »Und es ist unangenehm, dass Sie hier bei mir zu Hause aufkreuzen. Wir haben nichts miteinander zu besprechen.«
    »Ich habe die Stimme des Mannes aus der Gerichtshalle erkannt.« Eine Pause. »Vielleicht können Sie ihn ja jetzt auch identifizieren.«
    Rina sagte nichts dazu. Seine Aufdringlichkeit verärgerte sie.
    »Wir sollten uns über unsere Teamarbeit freuen«, fuhr Harriman fort. »Ich glaube, die Identifizierung hat Ihrem Mann geholfen.« Eine Pause. »Ich meine, ich freue mich darüber.«
    Es war ja ganz nett, seine Bürgerpflichten wahrzunehmen, aber deshalb musste man nicht gleich Champagner entkorken. Außer er war hinter der Kaffey-Belohnung her. Aber warum nervte er dann sie? Vielleicht verstand er ihr andauerndes Schweigen als Wink mit dem Zaunpfahl.
    Tatsächlich. Harriman gab auf. »Tut mir leid, Sie gestört zu haben.«
    Rina fühlte sich schlecht. Ungastlich gehörte nicht zu ihrem Vokabular, aber der Mann war komisch, und sie war allein zu Hause. Sie beobachtete ihn auf dem Weg die Treppe hinunter und wie er dabei die Kanten der Betonstufen mit der Schuhspitze abtastete. Als er aus dem Bereich des Spions verschwand, ging sie ans Fenster und zog gerade rechtzeitig den Vorhang zur Seite, um zu sehen, wie er auf der Beifahrerseite in einen neueren schwarzen Honda Accord stieg. Natürlich war er nicht allein gekommen. Er konnte nicht fahren.
    Ihre Augen nahmen die leere Straße ins Visier.
    Na ja, fast leer.
    Direkt gegenüber stand Addison Ellerbys fünfundzwanzig Jahre alter weißer Chevrolet Kombi. Ein paar Meter davon entfernt parkte ein dunkelblauer Saturn, eine Limousine mit getönten Scheiben. Ihr war dieses Auto in der Nachbarschaft noch nie aufgefallen, aber sie beachtete Autos auch nicht sehr. Für sie waren das nur Dinge im Hintergrund, Farbtupfer in der Landschaft, wie ein Baum oder ein Rosenbusch.
    Kaum parkte der Honda aus, sprang der Motor des Saturn an, und er folgte dem Honda. Von ihrer Position aus konnte sie das Nummernschild erkennen.
    Eine Übung in Sinnlosigkeit. Es gab kein Nummernschild, sondern lediglich ein gerahmtes Papier an der Stelle, wo das Nummernschild zu sein hatte, mit dem Text: NOCH EIN SATURN VON POPPER MOTORS.
     
    Decker klang überraschend ruhig, was seine Drohung noch unheilvoller wirken ließ. »Ich bring

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