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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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auf Grant Kaffey, mit dem zusammen er ins Gebüsch zu seiner Linken rollte. Ausgestreckt auf Grant liegend, schaffte er es, seine Waffe zu ziehen, und rief zu Cindy, ob bei ihr alles in Ordnung sei.
    »Ich bin okay, ich bin okay, ich bin okay«, schrie sie zurück. »Ich habe meine Waffe bereit!«
    »Nicht schießen!«, schrie Decker.
    Und dann war es totenstill.
    Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab. »Kannst du mich hören?«
    »Laut und deutlich.«
    »Nicht schießen. Gewöhn erst deine Augen daran.«
    »Ich bin dabei, Boss.«
    Seine eigenen Augen konzentrierten sich mit aller Kraft darauf, durch die Büsche zu starren und wahrzunehmen, was es zu sehen gab: ein paar Lichtpunkte, ansonsten nur Schatten. Häuser … geparkte Autos … Bäume. Menschliche Gestalten schienen sich nicht zu bewegen. Er wisperte zu Grant: »Sind Sie okay?«
    »Ja, aber mein Bein tut weh.«
    Grant ächzte, was kein Wunder war, da Decker bestimmt zwanzig Kilo schwerer war als er. »Schlimm?«
    »Bloß eine Schürfwunde, glaube ich.«
    Decker horchte plötzlich bei sich entfernenden Schritten auf, konnte aber keine Gestalt oder Figur ausmachen. Im selben Moment startete ein Motor, gefolgt von starkem Reifenquietschen. Das Geräusch wurde mit jeder Sekunde schwächer.
    »Kommen Sie an Ihr Telefon ran?«
    »Ja … ich denke schon …«
    Decker blieb stocksteif liegen, während seine Augen weiterhin das Dunkel nach einer Veränderung absuchten. »Wählen Sie den Notruf und halten Sie mir das Handy ans Ohr, okay? Bist du noch da, Cin?«
    »Ich bin noch da und halte meinen metallenen Freund fest.«
    Das Grillenzirpen ging wieder los. Nach schier unzähligen qualvollen Minuten fühlte er endlich das Handy an seinem Ohr, und ein Operator sagte diese wunderschönen Worte.
    »911. Wie lautet ihr Notfall?«
    Im ruhigen Flüsterton, der sein heftig schlagendes Herz Lügen strafte, erklärte Decker, dass er vom LAPD war, dass Schüsse gefallen waren, dass eine Person verletzt sein könnte und dass sie sofortige Rückendeckung benötigten. Er nannte dem Operator die vollständige Adresse und bat sie, dem Streifenwagen zu sagen, sie sollten jedes Auto stoppen, das ihnen auf dem Weg in die Berge begegnete. »Besondere Vorsicht ist angebracht. Der Fahrer des Wagens hat möglicherweise eine Waffe dabei.«
    Sie wiederholte die Adresse.
    Decker bestätigte ihre Richtigkeit. Er war sich gar nicht bewusst gewesen, sich die Adresse vollständig gemerkt zu haben. Aber das war die Macht der Gewohnheit nach dreißig und mehr Dienstjahren. Er hatte immer Wert darauf gelegt zu wissen, wo er gerade war.
    Fünf Minuten später hörte Decker das Jaulen der näherkommenden Sirenen. Mit Hilfe von Grants Handy gab er den Polizisten ihren genauen Standort durch. Es dauerte eine Weile, das Gebiet abzusichern und sie aus dem Gebüsch zu ziehen.
    Überall standen blinkende Streifenwagen. Neugierige Nachbarn versammelten sich hinter dem Absperrband. Als sie alle drei sich den Dreck von ihren Klamotten klopften, entdeckte Grant, dass seine Hose einen Riss hatte und er am Bein blutete. Decker lieh sich eine starke Lampe von einem der Polizisten, kniete nieder und zog vorsichtig Grants Hosenbein auseinander.
    Könnte eine böse Schürfwunde sein oder ein Streifschuss. In besserem Licht hätte er sofort erkannt, ob die Haut verbrannt war oder nicht. Er sah, dass die Wunde nässte – sie war feucht und glänzend –, aber sie sprudelte nicht. Er legte seinen Arm um Grants Taille und bat Cindy um Hilfe, Grant in einen Streifenwagen zu tragen. Das Beste war, ihn sicher zu lagern und ihn den Ärzten zu überlassen.
    Kaum saß Kaffey im Streifenwagen, forderte Decker einen Krankenwagen an.
     
    »Ich sitze hier fest.« Decker bemühte sich, seine Stimme normal klingen zu lassen. »Tu mir einen Gefallen und bleib heute über Nacht bei deinen Eltern.«
    »Wie lange brauchst du denn noch?«, fragte Rina.
    »Keine Ahnung, ich bin gerade an einem Tatort. Wird eventuell spät.«
    »Welcher Tatort?«
    »Kann ich dir jetzt nicht erklären. Wir reden später, okay? Ruf mich an, wenn du bei deinen Eltern bist.«
    »Peter, du klingst sehr angespannt. Was verheimlichst du mir?«
    Rina hörte Stimmen im Hintergrund. Eine klang nach ihrer Stieftochter Cindy. »Ist Cindy bei dir?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Offensichtlich höre ich sie. Was machst du in Hollywood?«
    »Vielleicht ist sie ja im West Valley. Ich muss jetzt los.«
    »Nicht, bevor du mir nicht gesagt hast, was los ist. Ich

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