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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sollte ich mitgehen.«
    »Essen Sie etwas«, sagte Decker, »und lassen Sie uns unsere Arbeit machen.«
    Überraschenderweise stimmte Grant mit einem Kopfnicken zu.
    »Kommen Sie wieder, wenn Sie sich besser fühlen«, sagte Cindy. Obwohl sie sich bequeme Sachen angezogen hatte, gelang es ihr, immer noch modisch auszusehen: eine braune Hose, ein goldfarbener Pullover und eine orangefarbene Jacke, die zu dem flammenden Rot ihrer Haare passte. Sie hatte ihre Mähne in einem Pferdeschwanz gebändigt, der beim Gehen hin und her wippte. Perlenohrringe waren ihr einziges Zugeständnis an Schmuck. Als Decker und sie sich zwanzig Minuten später wieder im Wohnzimmer trafen, changierte der Himmel über Los Angeles zwischen Pink und Orange.
    Grant telefonierte gerade. Er verabschiedete sich schnell und legte auf. »Und?«
    »In meinen Augen sieht alles normal aus«, sagte Cindy. »Sie sind sehr ordentlich. Ich habe versucht, ihre Sachen so wenig wie möglich durcheinanderzubringen.«
    »Hast du den Rollstuhl gefunden?«, fragte Decker.
    Cindy schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht.« Er wandte sich an Grant. »Ihr Bruder hat nicht sehr viel Kleidung hier. Drei T-Shirts, einige Hosen, zwei Schlafanzüge, ein Paar Schlappen und ein Paar Halbschuhe.«
    »Wie viele Bademäntel?«
    Decker studierte seine Liste. »Ein weißer Frotteemantel im Badezimmer und ein brauner Morgenmantel aus Seide im Schrank.«
    »Gil hatte viel mehr Morgenmäntel aus Seide. Sein bevorzugtes Kleidungsstück. Seidenmäntel über Seidenpyjamas, außer wenn wir ausgehen wollten.«
    Decker schüttelte den Kopf. »Einige Kleiderbügel waren leer.« Er setzte sich neben Grant. »Sie werden das nicht gerne hören, Mr. Kaffey, aber für mich sieht es so aus, dass Ihr Bruder seine Sachen zusammengepackt und während Ihrer Abwesenheit das Haus verlassen hat.«
    »Es ging ihm nicht gut.« Grant wirkte glaubhaft verwirrt. »Warum sollte er das tun?«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Vielleicht hielt jemand eine Waffe an seinen Kopf.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.« Decker machte eine Pause. »Aber alles in seinem Zimmer liegt ordentlich an seinem Platz. Wenn er packen musste, während sein Leben in Gefahr war, sollte man meinen, dass er einen Kleiderbügel fallen lässt oder eine Schublade zerwühlt aussieht.« Er wandte sich an Cindy. »Hast du irgendwas gefunden, das nach einer Entführung aussieht?«
    »Ganz im Gegenteil. Alles wirkt sehr aufgeräumt.«
    Grant sah Cindy mit Tränen in den Augen an. »Aber warum sollte er auf diese Weise verschwinden? Ohne mir etwas zu sagen? Ohne mir eine Nachricht zu hinterlassen?«
    Decker runzelte die Stirn. »Das ist noch etwas, was Sie vielleicht ungern hören: Es könnte sein, dass er Ihnen nicht mehr vertraut.«
    »Das ist doch lächerlich«, spuckte Grant aus. »Wir sind nicht nur Brüder, sondern auch die besten Freunde. Wenn jemand hier misstrauisch sein sollte, dann ich. Er hat mich im Stich gelassen. Und genau das tut man, wenn man jemanden reinlegen will.«
    Decker hob ratlos die Hände und zuckte mit den Achseln. »Bis wir wissen, was hier los ist, treffen wir besser einige Vorkehrungen. Besorgen Sie sich einen Bodyguard. Wenn Sie Brady nicht vertrauen, suchen Sie sich selbst einen. Und Sie sollten hier ausziehen. Wo auch immer Sie landen, sagen Sie es mir, okay?«
    »Halten Sie das Haus meiner Eltern in Newport für eine gute Idee?«
    »Dort brauchen Sie eine ganze Armee Leibwächter. An Ihrer Stelle würde ich etwas Kleineres wählen.«
    »Was halten Sie von Neptune? Sollte ich ihm vertrauen?«
    »Wie wär’s, wenn wir darüber auf dem Weg zurück ins Revier reden? Wollen Sie nicht ein paar Sachen einpacken, und dann fahren wir?«
    »Ist es so sicherer für mich?«
    »Ich komme mit«, sagte Cindy. »Hier gibt’s jede Menge Fenster. Nur für den Fall, dass jemand draußen lauert.«
    Grant brauchte zwanzig Minuten, um sein Hab und Gut in zwei Koffern zu verstauen. Bis dahin hatte sich die Aussicht in ein Dunkelgrau mit Sternenlicht über dem Glitzern der Stadt verwandelt. Die Luft draußen war mild, Grillen zirpten. Die Straße lag fast im Dunkeln, da es nur wenige schwache Straßenlaternen gab. Grant mühte sich mit dem Türschloss ab, da er als einzige Lichtquelle eine schwache Taschenlampe hatte. Weil es so still war, hörte Decker das Ploppen, und weil es so dunkel war, sah er die orangefarbenen Lichtblitze. Ohne nachzudenken schubste er Cindy in die Kamelienbüsche zu seiner Rechten und warf sich gleichzeitig

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