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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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anhören.«
    »Wurde das Auto getroffen?«
    »Nein, Gott sei Dank.«
    »Waren Sie in einer schlechten Gegend unterwegs?«
    »Wir fuhren auf der Stadtautobahn.«
    »Autobahnschießereien sind nicht gänzlich unbekannt. Haben Sie die Polizei benachrichtigt?«
    »Ich sehe nichts, das Auto wurde nicht getroffen, und Dana hielt das Ganze für eine Fehlzündung.« Er war aufgebracht. »Jeder in der Abteilung Ihres Mannes hält mich für verrückt, außer er selbst vielleicht. Ich muss mit ihm reden.«
    »Er ist im Moment nicht erreichbar, aber ich werde ihn anrufen und ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    »Wann ist er denn wieder erreichbar?«
    »Das weiß ich nicht, Mr. Harriman.«
    »Brett. Es tut mir so leid, hier bei Ihnen reinzuplatzen, aber ich weiß, wenn etwas nicht in Ordnung ist, Mrs. Decker. Ich kann es hören. Mehr als das, ich kann es auch riechen! Es ist derselbe Geruch! Jemand verfolgt mich!«
    »Wartet Ihre Freundin draußen?«
    »Nein, ich habe ein Taxi genommen. Sie glaubt schon, ich spinne.«
    Da ist sie nicht die Einzige.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, wiederholte Harriman. »Deshalb bin ich gekommen.«
    »Wenn Ihnen tatsächlich jemand nachstellt, sollten Sie nicht hier sein, sondern auf dem Revier.«
    Er seufzte. »Die werden mir nicht glauben.«
    »Vielleicht, aber man wird Sie auch nicht auf die Straße werfen.« Rina überlegte, was sie tun könnte. »Wie wäre es, wenn ich Sie hinfahre? Mir schenken die eher Glauben.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen … Tut mir leid, Sie da hineinzuziehen. Ich wusste nur nicht, an wen ich mich wenden sollte. Als man mir am Telefon sagte, dass Lieutenant Decker nicht im Büro sei, dachte ich mir, er könnte ja zu Hause sein.«
    »Er ist nicht da.«
    »Nein. Bestimmt wirke ich total verrückt auf Sie.«
    »Angst kann so was auslösen.«
    »Ich übersetze seit Jahren am Gericht. Man hat mich schon in ein paar üblen Mordfällen eingesetzt. Aber bis jetzt hat mich noch nie jemand belästigt.«
    »Ich hole nur meine Schlüssel.«
    »Klar. Wo soll ich das Glas hinstellen?«
    »Geben Sie es mir.« Sie ging in die Küche und kehrte mit ihrem Schlüsselbund zurück. Sie wollte Harriman gerade zur Tür führen, als ihr Blick auf dem Monitor der Videokamera hängenblieb. Die Veranda vorm Haus war leer, aber gegenüber stand ein fremdes Auto auf der Straße. Die weiße Limousine hatte eine beträchtliche Beule auf der hinteren Beifahrertür. Es könnte wieder eine Verwandte der alten Dame am anderen Ende der Straße sein, aber Harrimans Paranoia war ansteckend. Das Nummernschild ließ sich nicht erkennen, und eine innere Stimme sagte ihr, jetzt besser nicht vor die Tür zu gehen.
    »Ich nehme einen Hauch von etwas wahr«, sagte Harriman plötzlich, »das vor einer Sekunde noch nicht existiert hat. Nervosität oder Angst. Was ist los?«
    »Vielleicht macht es mich nervös, gleich mit Ihnen allein im Auto zu sein.«
    »Das ist es nicht.« Er richtete sich auf. »Was ist los?«
    »Auf der Straße steht ein Auto –«
    »Was für eins?«
    »Ein Toyota oder vielleicht ein Honda. Ich kann die nur schwer auseinanderhalten. Beruhigen Sie sich erst mal. Ich rufe jetzt jemanden an, der gleich herkommt.«
    »Sitzt jemand in dem Auto?«
    »Das kann ich nicht sagen. Einen Moment, bitte.« Marge war unterwegs, ging aber an ihr Handy. Rina erklärte ihr möglichst ruhig die Situation.
    »Ich bin mit Oliver unterwegs«, sagte Marge. »Wir steigen sofort ins Auto und sind dann gleich da.«
    »Wahrscheinlich hat es nichts zu bedeuten –«
    »Der Irre ist bei dir zu Hause, das bedeutet schon etwas.«
    »Er ist blind.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Ich habe seine Augen gesehen. Ich bin mir ganz sicher.« Sie schwieg einen Moment. »Könnte sein, dass ich von ihm genervt bin, aber ich kann nicht behaupten, dass ich Angst vor ihm habe.«
    »Hast du noch deine Waffe?«
    »Ja, ich hole sie aus dem Safe, obwohl ich wahrscheinlich überreagiere.«
    »Ich muss es dir ehrlicherweise sagen: Pete machte sich Sorgen darüber, dass Harriman dich in eine üble Geschichte hineinziehen könnte.«
    »Ich habe die Tür freiwillig geöffnet. Das war wahrscheinlich nicht sehr schlau.«
    »Nicht schlau, aber menschlich. Du weiß doch, wie es so schön heißt.«
    »Wie denn?«
    »Fehler zu machen ist menschlich, aber einen Gegner zu erschießen ist göttlich.«

32
    Als sich Marge dem weißen Honda Accord von hinten näherte, sprang der Motor an, und das Auto fuhr langsam vom Bordstein weg. Sie

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