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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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das Riesenarschloch Brady«. Und auch wenn Marge keinerlei nette Gefühle für Neptune Brady hegte, so fand sie die Strafen, die er Pine für seine Vergehen aufgebrummt hatte, durchaus passend.
     
    Brady kürzte seinen Lohn, sobald er zu spät kam.
    Er kürzte den Lohn, wenn seine Uniform nicht gereinigt und gebügelt war.
    Er kürzte den Lohn, wenn er Schimpfwörter hörte.
    Er kürzte den Lohn, wenn Pine, ohne sich mindestens vierundzwanzig Stunden vorher abzumelden, gar nicht zur Arbeit erschien.
     
    »Warum haben Sie den Job dann behalten?«, wollte Oliver wissen.
    Die Frage brachte ihn kurz aus dem Konzept. »Keine Ahnung. Das war geregeltes Geld, aber eben nicht genug, kapiert?«
    »Wie fanden Sie die Kaffeys?«, fragte ihn Oliver.
    »Keine Ahnung.«
    »Die Frage ist keine Falle«, beruhigte ihn Marge. »Mochten Sie die Kaffeys?«
    »Ich kannte Sie nicht gut genug, um sie zu mögen.«
    »Aber Sie haben Sie geschützt«, stellte Marge fest.
    »Das heißt ja nicht, dass wir Brüder sind. Das war nur so was wie … ja, Ma’am, nein, Ma’am. Der Kerl hat nie mit mir geredet. Einmal hat er mich angeschissen, weil ich mit seiner Frau geredet habe.«
    »Worüber hatten Sie mit ihr geredet?«, hakte Marge nach.
    »Dass mir ihre neue Corvette gefiel oder so was. Er legte mir die Hand auf die Schulter und sagte: ›Sie reden nichts Privates mit der Lady.‹ Von da an gab’s nur noch ein Guten Morgen, Ma’am, und das war’s.«
    »Klingt so, als mochten Sie die Kaffeys nicht.«
    Pine zuckte mit den Achseln. »Ich war für die ein Teil der Einrichtung, aber sie für mich auch.«
    Was es noch einfacher macht, sie wegzublasen, dachte Marge. »Wie ich hörte, hatte Guy Kaffey Sie angestellt.«
    »Davon weiß ich nichts.« Pine runzelte die Stirn. »Warum stellen Sie mir so viele Fragen über die Kaffeys?«
    »Das liegt doch wohl auf der Hand, Joe«, sagte Oliver.
    »Äh, nee, nee, damit hab ich nichts zu tun!« Pine verschränkte die Arme fester. »Ich war nicht in der Stadt.«
    »Ja klar, das weiß ich«, sagte Marge. »Wir haben Sie gesucht.«
    Pine hielt sich fest umklammert. »Jetzt bin ich ja da.«
    »Sie waren nicht in der Stadt, als die Morde passierten?«, fragte Oliver.
    »Ich war in Mexiko«, antwortete Pine.
    »Was haben Sie da gemacht?«
    »Ich habe dort Familie. Hey, wenn Sie mich wegen Einbruchs festnehmen wollen, kann ich wohl nichts dagegen machen, oder? Aber mit den Kaffeys hab ich nichts zu tun.«
    »Joe, wir sind bei der Mordkommission, nicht bei der Abteilung gegen Bandenkriminalität.« Marge gewährte ihm einen Moment, um das zu verdauen. »Wir haben alle Wachleute befragt, die in den letzten Wochen für Guy und Gilliam Kaffey gearbeitet haben. Wir haben nach Ihnen Ausschau gehalten, und dann tauchen Sie plötzlich im Schrank eines Mannes auf, den die Polizei bewacht. Das macht uns neugierig.«
    »Genau, Joe, à propos«, fuhr Oliver fort, »warum sind Sie eigentlich in eine Wohnung eingebrochen, vor der Polizei steht?«
    »Die waren vorne«, sagte Pine achselzuckend, »und ich war hinten.«
    »Und es störte Sie gar nicht, dass vorne Polizei war?«
    »Sieht bei den Brüdern noch besser aus, kapiert?«
    »Wussten Sie, warum die Polizisten vorne standen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Pine. »Ich war ’ne Weile außer Landes.«
    »Wie fühlten Sie sich, als Sie von den Morden hörten?«, fragte Oliver.
    Pine zuckte wieder mit den Achseln. »Shit happens.«
    »Wann sind Sie nach Mexiko abgereist?«, fragte Marge.
    »An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern, nur dass es kurz vorher war.« Er verschränkte die Arme neu.
    »Wie haben Sie von den Morden erfahren?«
    »Mein Cousin hat mich angerufen. Ich dachte, Mann, was für eine Scheiße. Dann war ich froh, dass nicht ich zu der Schicht eingeteilt war. Hab gehört, die sind alle draufgegangen.«
    Er sah sie erwartungsvoll an. Weder Marge noch Oliver beantworteten das. Eins seiner Knie begann auf und ab zu wippen. »Dann dachte ich mir, der Job ist wohl weg. Also blieb ich in Mexiko.«
    »Wer ist der Cousin?«, fragte Marge.
    Pine sah verwirrt aus. »Der Cousin?«
    »Der, der Sie angerufen und Ihnen von den Morden erzählt hat«, half ihm Oliver auf die Sprünge.
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Damit er Ihnen ein Alibi geben kann«, sagte Marge.
    »Oh … klar. Er ist kein echter Cousin, aber wir sind wie Brüder, kapiert?«
    »Sein Name?«, fragte Oliver.
    »Martin Cruces. Er hat auch für die Kaffeys gearbeitet.«
    Marge zwang ihr

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