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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zusammenzustellen dauerte doch länger als erwartet, weil Brubeck im Einsatz war und Pratt einen Notfall-Zahnarzttermin hatte. Als Decker endlich alle beieinander hatte, saßen sieben eifrige Beamte vor ihm. Marge hatte eine geraffte Fassung des Falls vorbereitet, die die anderen auf den neuesten Stand brachte. Während ihres Vortrags machten sich die neu dazugekommenen Detectives wie wild handschriftliche Notizen, außer Lee Wang und Wanda Bontemps, die ihre Laptops benutzten.
    Wynona Pratt schien jedes einzelne Wort zu notieren. Sie war Mitte vierzig, drahtig, über eins achtzig groß und seit zehn Jahren dabei. Sie hatte ein langes Gesicht, und ihr strohblondes Haar war kürzer geschnitten als das von Decker. Sie war im Pacific-Revier in der Mordkommission gewesen, und die Berichte über sie hatten gut geklungen. Vor einigen Jahren war sie ins West Valley gewechselt und bei den Personendelikten gelandet, während sie auf ihre Chance bei der Mordkommission wartete. Bis dahin erledigte sie ihre Arbeit gut und gewissenhaft.
    Willy Brubeck, Anfang sechzig, hatte die letzten zehn Jahre über seine Pensionierung geredet. Aber als es dann so weit war, die Dienstmarke abzugeben, entschloss er sich, noch ein Jahr dranzuhängen. Decker war sehr froh darüber, ihn an Bord zu haben, mit fünfunddreißig Jahren Diensterfahrung, von denen er zwanzig in der Mordkommission in South Central verbracht hatte. Nachdem das letzte seiner fünf Kinder zu Hause ausgezogen war, entschieden Willy und seine Frau Daisy sich für ein kleineres Haus in einer weniger befahrenen Ecke im San Fernando Valley.
    Brubeck hatte ein rundes Gesicht, scharfe Augen und einen mokkafarbenen Teint, der ab fünf Uhr nachmittags oft mit weißen Stoppeln gesprenkelt war. Er lachte gerne, und am liebsten aß er – eins achtzig groß und hundertdreizehn Kilo schwer, bei hohem Blutdruck. Doch Brubeck sah das Ganze philosophisch. Das Leben war zum Leben da und nicht zum Hungern.
    Andrew Messing hatte fünf Jahre bei der Mordkommission Mississippi gearbeitet und war vor fünf Jahren zum LAPD gestoßen. Auf Drews jungenhaftem Gesicht lag stets ein Grinsen, als hätte er gerade die Hand in einer vollen Keksdose. Der Mann war zweimal geschieden, und Decker hielt ihn für die passende Wahl, da er ohne persönliche Verpflichtungen war. Oliver mochte ihn. In letzter Zeit hatten die beiden sich darauf verlegt, von Bar zu Bar zu ziehen, wobei Scott Drew als Köder benutzte. Messings schöne Locken, das breite Grinsen und der weiche Alles-easy-Südstaatenakzent schadeten da auf gar keinen Fall.
    Lee Wang war mit unendlicher Geduld gesegnet, um wissenswerte Kleinigkeiten und Datenberge durchzuackern. Er war in dritter Generation sowohl Polizist als auch Amerikaner. Er sprach kein Wort Chinesisch, dafür fließend Spanisch, was angesichts der wachsenden Latino-Gemeinde im West Valley nützlich war.
    Wanda Bontemps kannte Decker schon seit ihrer Zeit als Streifenpolizistin. Er vermutete mal, sie hätte lieber ermittelt und weniger gern Protokolle geschrieben, aber sie freute sich, ihn nun offiziell vertreten zu dürfen, wodurch sie an Autorität gewann. Decker wusste, dass sie ihren Status nicht missbrauchen würde. Mittlerweile war sie um die fünfzig, eine stämmige Frau mit kurzen blonden Haaren und einem bohrenden Blick. Wie Wang mochte sie Computer, und eine ihrer vielen Fähigkeiten war es, Störungen im Betriebssystem zu finden und zu beheben.
    Nach Marges Zusammenfassung gab es jede Menge Fragen, und das Meeting zog sich über die angesetzten zwei Stunden hin. Decker rief zehn Minuten Kaffeepause aus, und als sich die Truppe wieder einfand, stand er vor einem Whiteboard, auf dem er eine Liste von Aufgaben notiert hatte.
    Er stellte seinen Kaffeebecher ab. »Punkt Nummer 1: Wir müssen alle Wachleute befragen, die bei Kaffey angestellt sind oder angestellt waren. Herausfinden, was sie in der Mordnacht getan haben, und ihren Hintergrund überprüfen.« Decker verteilte an alle Anwesenden im Raum ein Blatt Papier. »Die beiden vermissten Wachleute, die in der Mordnacht Dienst hatten, stehen nicht auf dieser Liste. Die zwei werden separat verarztet. Wenn ihr während eurer Ermittlungen auf zusätzliche Namen stoßt, teilt das jedem von uns mit, verstanden?«
    Alle nickten.
    »Scott Oliver hat nach Vorstrafen und früheren Verhaftungen gesucht, und, wie ihr seht, haben wir hier ein paar richtige Schwerverbrecher dabei. Laut Neptune Brady und Grant Kaffey hatte Guy Kaffey

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