Decker & Lazarus - 18 - Missgunst
die Vorliebe, rehabilitierte Gang-Mitglieder einzustellen.«
Gleichzeitig ertönten mehrere ungläubige Ausrufe von »Ist nicht wahr, oder?« bis »Totaler Schwachsinn«.
»Genau deshalb werden wir alle befragen, und ihre Alibis müssen vakuumdicht sein. Ein paar dieser Exemplare sind gute Kandidaten für Auftragskiller. Ich benötige ein paar Leute.«
Brubecks Hand war zuerst oben, Messings Hand folgte.
»Okay, Drew und Willy, euer Job.«
Decker verteilte weitere Blätter, die mit einer Büroklammer zusammengeheftet waren.
»In diesem Stapel befindet sich alles, was die Kriminaltechniker bis jetzt am Tatort eingesammelt haben. Ich glaube, das Büro des Coroners ist mit der Leichenbeschauung der Toten fast fertig. Eine vorläufige Beweisliste enthält ein paar unvollständige und unklare Fingerabdrücke, Haare, Speichel, Körperflüssigkeiten und Hautzellen. Drew und Willy, ihr nehmt Fingerabdruck-Sets mit zu euren Gesprächen und seht, wer sie sich von euch abnehmen lässt. Dazu noch Speicheltests für die DNA. Die Auswertung ist zwar teurer, aber das Sammeln geht einfacher.«
Messing hob die Hand. »Eine Frage.«
»Yep?«
»Meinem Eindruck nach wurden die Opfer aus der Distanz erschossen«, sagte Messing gedehnt. »Welche interessanten Körperflüssigkeiten habt ihr denn da gefunden?«
»Wir haben einige Zigarettenkippen und einen Zahnstocher eingesammelt. Im Moment arbeiten wir daran, die DNA davon abzunehmen.«
»Weggeworfene Pappbecher sind gut für die DNA-Sammlung, falls jemand einen Speicheltest ablehnt«, fuhr Messing fort. »Kriegen wir ein Budget für Kaffee?«
»Nur wenn du nichts mit Schaum oder Schokolade bestellst.« Decker drehte sich zu Wanda um. »Dieses kleine Geplänkel müssen Sie nicht ins Protokoll aufnehmen.«
Wanda grinste. »Dachte ich mir fast schon.«
»Machen wir weiter …« Decker ging den Stapel durch. »Es sieht so aus, als hätten wir zwei Waffentypen gefunden: eine Smith and Wesson Night Guard, Kaliber.38, wahrscheinlich Modell 315, und eine Beretta 9 mm. Ich will wissen, welchen Waffentyp jeder einzelne Wachmann routinemäßig verwendet. Noch Fragen?«
»Alles klar«, sagte Brubeck.
»Dito«, echote Messing.
»Das ist alles, was wir bis jetzt haben. Dunn und Oliver sammeln in den anderen Häusern des Anwesens immer noch Indizien ein, es könnte also mehr werden. Und das bringt uns zu Punkt Nummer 2.«
Er hakte ihn auf dem Whiteboard ab.
»Das Grundstück wurde nicht genau unter die Lupe genommen. Es geht dabei um etwa dreißig Hektar. Wir brauchen jemanden, der eine akribische Durchsuchung nach Planquadraten organisiert und leitet. Das Ganze sollte innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden erledigt sein. Wer hat Interesse?«
»Ich übernehme das«, bot sich Wynona an.
»Es gehört dir«, antwortete Decker. »Am Tag der Suche stelle ich dir acht Polizisten zur Verfügung. Als Termin nehmen wir am besten übermorgen, sechs Uhr früh. Ihr braucht jeden Fitzel Tageslicht. Ich werde auch da sein, muss aber gegen fünf Uhr nachmittags weg, da übermorgen Freitag ist. Außerdem werdet ihr wahrscheinlich kaum an einem Tag durchkommen. Irgendwelche Probleme, am Wochenende zu arbeiten?«
»Bei mir nicht, aber ich kann nicht für die Leute sprechen, die mit mir arbeiten werden.«
»Besprich dich mit Lieutenant Hammer und sag ihm, es geht um acht Leute übers Wochenende.«
»Ich rufe ihn gleich an, sobald wir hier fertig sind.«
»Macht zuerst die Rastersuche. Danach benötige ich eine genaue Zeichnung des ganzen Anwesens, auf der alle Tore, Türen und Zäune deutlich eingezeichnet sind. Das Grundstück ist eingezäunt, aber bei einem so großen Areal muss es Schwachstellen geben.«
Wynona schrieb so schnell sie konnte. »Ist notiert.«
»Sonntagmorgen um sechs treffe ich dich am Haupteingang, um zu sehen, was du hast. Auf diese Weise habe ich, wenn sich das Team hier am Montag trifft, die Ergebnisse deiner Arbeit für alle parat.«
Er wandte sich an Marge und Oliver.
»Gut, wie ich höre, habt ihr beiden die Erlaubnis, das Herrenhaus und die Quartiere der Angestellten zu durchsuchen?«
»Grant und Gil haben es uns genehmigt, das Haupthaus –« setzte Marge an.
»Ihr habt seit gestern mit Gil gesprochen?«
»Mit seinem Anwalt«, präzisierte Oliver. »Obwohl wir keine Einzelheiten kennen, geht er davon aus, dass die Söhne die Ranch erben werden.«
»Interessant. Was wisst ihr noch über das Erbe?«
»Da sind wir dran«, erklärte Marge.
»Wann, glaubt
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