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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Orlando, bei Rondo Martin keine Veränderung«, berichtete Marge. »Wir haben einige Male im Büro des Sheriffs von Ponceville angerufen. Ich glaube, wir müssen persönlich dorthin –«
    Brubeck unterbrach Marge. »Entschuldige, aber sagtest du gerade Ponceville?«
    »Ja«, erwiderte Marge. »Warum? Was ist los, Willy?«
    »Der Familie meiner Frau gehört eine Farm ungefähr fünfzehn Kilometer östlich von Ponceville.« Willy musste grinsen. »Jetzt schaut nicht so überrascht. Schwarze haben seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft gearbeitet. Der einzige Unterschied ist, dass wir heute dafür bezahlt werden.«
    »Ich weiß«, sagte Wanda, »aus dem Protokoll streichen.«
    »Was weißt du über Ponceville, Willy?«, fragte Decker.
    »Es ist eine der größeren landwirtschaftlichen Gegenden in Kalifornien, die nicht von der Agro-Industrie aufgekauft wurde. Schwer arbeitende Menschen … fast alles Weiße, aber ein paar Schwarze und jede Menge mexikanische Wanderarbeiter. Haben ihre eigene Stadt außerhalb der Farmen. Ich persönlich habe nie etwas über einen Rondo Martin gehört, aber wenn er während der letzten zwanzig Jahre in Ponceville gearbeitet hat, kann ich mit ein paar Telefonanrufen etwas über ihn erfahren.«
    »Tu das.«
    »Natürlich wäre ein kleiner Ausflug besser.«
    »Wahrscheinlich kann ich Geld dafür lockermachen, aber lass uns mit den Anrufen beginnen.«
    Decker deutete auf den nächsten Punkt seiner Liste.
    »Also, jemand muss das ermordete Dienstmädchen, Alicia Montoya, überprüfen. Es sieht zwar so aus, als seien die Kaffeys die geplanten Opfer und sie nur ein Kollateralschaden, aber wir können uns nicht auf Vermutungen verlassen. Als Dunn und ich mit Gil gesprochen haben, gab er uns zu verstehen, dass während der Tat Spanisch gesprochen wurde. Vielleicht hat ja ein eifersüchtiger Freund der Angestellten geglaubt, sie habe eine Affäre, und die Kaffeys waren der Kollateralschaden.«
    Allgemeines Achselzucken, denn niemand glaubte daran.
    »Ich bin schon oft überrascht worden«, sagte Decker. »Lee, du sprichst Spanisch, übernimm du Alicias Familie.«
    »Ich könnte einen Partner gebrauchen, um sicherzugehen, dass mein Spanisch auf der Höhe der Zeit ist.«
    Pratt meldete sich. »Cervantes im Original kann ich nicht lesen, aber ich spreche ein anständiges Umgangsspanisch.«
    »Okay«, stimmte Decker zu, »ich trage euch beide für Alicia Montoya ein. Womit wir beim letzten Punkt auf meiner Liste wären: das Hinweistelefon. Bis jetzt habe ich ungefähr zwanzig Anrufer verarztet, aber die Zahl wird steigen, besonders wenn die Familie eine Belohnung aussetzt.«
    Oliver stöhnte. »Klar, dann geht’s rund!«
    »Haben sie denn schon eine Belohnung ausgesetzt?«, fragte Marge.
    »Ich vermute mal, dass sie es noch tun werden, weil es gut aussieht, wenn schon nicht aus anderen Gründen. Egal, wie viele Hinweise wir reinkriegen, wir müssen allen nachgehen.«
    »Was ist mit denen, die persönlich vorbeischauen, Loo?«, fügte Oliver hinzu. »Davon haben wir auch jedes Mal ein paar.«
    »Die übernehme ich«, sagte Decker. »Ich möchte euch alle daran erinnern, dass wir Staatsdiener sind. Wir behandeln jeden mit Respekt und Achtung. Wenn die Leute euch etwas erzählen, dann tut nicht nur so, als ob ihr dabei seid. Hört ihnen zu, und zwar genau, denn wir wissen nie, wer oder was dem Fall zum Durchbruch verhilft. Weitere Fragen?«
    Niemand sagte etwas.
    »Das Meeting ist offiziell beendet. Ihr habt eure Listen, eure Unterlagen und eure Stifte. Noch wichtiger aber sind eure Augen, eure Ohren und eure Beine. Also nichts wie los, lasst uns ein paar Morde aufklären.«

10
    Die beiden Polizisten, die vor Gil Kaffeys Zimmer auf der Intensivstation Wache schoben, irritierten Decker, denn er hatte nur einen Beamten genehmigt. Beim Näherkommen sah er dann, dass der zweite Wachposten tatsächlich ein Miet-Polizist war. Als die beiden Männer Decker bemerkten, unterbrachen sie ihr Gespräch, richteten sich auf, stellten sich breitbeinig und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen hin und beobachteten ihn misstrauisch. Decker zeigte dem Beamten vom LAPD – Ray Aldofar, Mitte fünfzig, mit graumeliertem Haar und Rettungsringen um die Hüften – kurz seine Dienstmarke. Das Namensschild des Miet-Polizisten wies ihn als Pepper aus. Er war jung, fit, klein und hatte einen kämpferischen Ausdruck in den Augen.
    »Meine Herren«, sagte Decker.
    »Lieutenant«, begrüßte ihn Aldofar und stellte ihn

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