Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
Vom Netzwerk:
sein wollte, mein Zuhause, aber das war unerreichbar. Wir befanden uns mitten im Ozean und ich war so durch den Wind, dass ich nicht wusste, in welcher Richtung Japan und in welcher Kalifornien lag. Bei meinem Glück würde ich erst auf halbem Weg in die Antarktis merken, dass ich in die falsche Richtung schwamm.
    In diesem Augenblick stach einer von Konas Gegnern mit solcher Brachialgewalt auf ihn ein, dass selbst ich die tödliche Gefahr erkannte. Nein!, schrie ich und streckte die Arme nach Kona aus, überzeugt davon, dass das Wasser sich um ihn herum blutrot färben würde, ehe ich zu ihm gelangen konnte.
    Doch Kona warf sich im letzten Moment zur Seite und trieb dem anderen Gegner das Schwert tief in die Brust, dann wirbelte er herum und stieß seinem verbliebenen Widersacher den Speer des Toten in den Hals.
    Ohne innezuhalten, griff er hinter sich, riss dem ersten Gegner das Schwert aus der Brust und fuhr herum, um dem nächsten Angriff zu begegnen. Die Leiber seiner gefallenen Widersacher trieben langsam davon.
    Ich verharrte einen Moment, während sich mein Verstand bemühte, diese neue Seite von Kona aufzunehmen. Die Erkenntnis, dass der Junge, in den ich mich verliebt hatte, ein Krieger war, der mit solcher Leichtigkeit zu töten vermochte, war ein Schock für mich. Doch welche Wahl hatte er? Sollte er sich auf die faule Haut legen und zulassen, dass Tiamats Streitmacht seine Leute überrannte?
    Entschlossen, mich nicht davon lähmen zu lassen, verdrängte ich mein Entsetzen über sein Geschick im Töten. Ich konnte später immer noch ausflippen, aber jetzt gab es Schlimmeres, über das ich mir den Kopf zerbrechen musste.
    Kona sah sich in der Menge um und suchte vermutlich nach einem neuen Angriffsziel, als sich sein Blick in meinen bohrte. Dann hastete er durch das Wasser auf mich zu, das kriegerische Leuchten noch in seinen Augen, nur dass es jetzt auf mich gerichtet zu sein schien.
    Er hatte mich fast erreicht, als ich von hinten gepackt wurde. Eine Klinge erhob sich über mir und ließ mich erstarren, ich war unfähig, mich zu rühren, während sie auf mich niedersauste. Doch dann musste ich nichts mehr tun, denn Kona war da. Er riss den Kerl von mir weg und brach ihm mit bloßen Händen das Genick. Es gab kein verräterisches Knacken wie im Film, doch als Kona ihn fallen ließ, war er ganz offensichtlich tot und sein Kopf hing merkwürdig verdreht herab. Ich schauderte, trotz meines Vorsatzes.
    Was machst du hier draußen? Kona packte mich und ich spürte mit Schrecken, dass er zitterte. Ich habe dir gesagt, dass du in der Höhle warten sollst -
    Es war Malu. Er hat uns verraten.
    Kona kniff die Augen zusammen und sah sich um, als rechne er damit, dass Malu plötzlich aus dem Dunkeln schoss. Oder, begriff ich mit wachsender Verzagtheit, um seinen Bruder zu suchen.
    Oliwa ist tot. Ich stieß es hervor, um es hinter mich zu bringen. Malu hat ihm die Kehle durchgeschnitten und ist dann auf mich losgegangen. Er hat mich in der Höhle angegriffen. Ich ... ich ... ich habe ihn umgebracht. Es tut mir leid. So furchtbar -
    Entschuldige dich nicht dafür, dass du dich selbst verteidigt hast. Was dort unten passiert ist, war nicht deine Schuld. Zorn funkelte in Konas Augen und ich wusste, dass er am liebsten zur Höhle hinuntergeeilt wäre, um sich selbst davon zu überzeugen, dass das, was ich von seinem Bruder berichtet hatte, der Wahrheit entsprach.
    Doch er tat es nicht. Stattdessen schob er mich hinter sich und zog sich mit einsatzbereitem Schwert vom Schlachtfeld zurück.
    Was machst du da? Wo wollen wir hin?
    Ich bringe dich an einen sicheren Ort.
    Aber die Lusca -
    Es gibt sie seit Jahrhunderten, Tempest. Daran wird sich auch heute nichts ändern.
    Aber sie tötet Leute!
    Wir alle töten Leute! Du ahnst nicht, wie leid es mir tut, dass du das hier miterleben musst. Er drängte und zog mich immer weiter fort.
    Nein!, rief ich. Ich wurde immer aufgebrachter und das Wasser um mich herum begann zu schäumen. Das ist nicht richtig.
    Nichts von alldem ist richtig, aber ich lasse niemanden in deine Nähe. Ich habe heute Oliwa verloren. Und ich lasse nicht zu, dass ich dich auch noch verliere. Komm mit! Als ich mich weiter wehrte, nahm er mich in die Arme und schoss davon.
    Im gleichen Moment, in dem wir von dem Gemetzel forteilten, gellte ein schrilles Lachen über das Meer. Als würden Fingernägel über eine Tafel kratzen, lief es mir eiskalt über den Rücken, heftiger als ich es je erlebt hatte.
    Wer ist

Weitere Kostenlose Bücher