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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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überfiel.
    Was tat ich da, um Himmels willen? Ich konnte damit nicht leben, ich konnte so nicht leben: ständig über meine Schulter nach der nächsten Gefahr Ausschau halten zu müssen. Wenn es das war, was meine Kräfte mit sich brachten, dann wollte ich sie nicht.
    Ein weiterer Zustrom maritimer Lebewesen brachte mich dazu, mich aufzurichten und nach oben zu schauen, wo, wie ich annahm, irgendeine Art von Schlacht im Gange war. Andernfalls wäre Kona zu mir zurückgekehrt. Er hätte mich gefunden, bevor Oliwa ...
    Ich schob alles beiseite, den Schmerz und die Todesangst, die auf das zurückzuführen war, was sich in der Höhle ereignet hatte. Ich würde mich später damit beschäftigen, wenn die Gefahr dort oben vorüber war. Vorausgesetzt natürlich, ich war noch am Leben.
    Ich packte Oliwa und zog ihn in die Höhle, weil ich fürchtete, er könnte davontreiben, wenn ich ihn draußen liegen ließ, ehe Kona Gelegenheit hatte, seine Leiche zu bergen. Oder noch schlimmer, einige räuberische Meeresbewohner könnten auf die Idee kommen, ihn als Zwischenmahlzeit zu betrachten.
    Als ich Oliwas Leichnam so gut es ging gesichert hatte, begann ich gegen die Strömung zu schwimmen und mich zwischen Fischen, Delfinen und einer Schar ziemlich großer Kalamare hinaufzuschlängeln. Ich schauderte, als einer von ihnen mich berührte. Ich wusste nicht, was mich an diesen Wesen so sehr abstieß, aber alles, was Fangarme hatte, widerte mich an.
    Was sich, wie mir mit wachsendem Grauen klar wurde, als großes Problem entpuppte, als ich schließlich nah genug herankam, um zu begreifen, was sich dort oben befand.
    Die Lusca, das gigantische blutsaugende Monster, das zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Krake war und das ich auf dem Wandteppich in Konas Haus gesehen hatte, trieb mitten im Getümmel. Sie war umgeben von einer Kette deutlich normaler aussehender Geschöpfe, von denen einige Selkies, Wassernixen und Menschen zu sein schienen, auch wenn mir klar war, dass Letzteres unmöglich war, da sie unter Wasser atmeten. Handelte es sich um schwanzlose Wassernixen wie mich? Um Selkies? Oder um etwas ganz anderes? Ich wusste es nicht, und es spielte auch keine große Rolle, da sie die Lusca verteidigten und ihre Speere auf jeden schleuderten, der sich zu nahe heranwagte aus der kleinen Gruppe von Selkies und Wasserleuten, die sich versammelt hatten, um das Monster zu bekämpfen.
    In der Nähe trieben die Leiber der Gefallenen im Wasser, während die Schlacht zwischen Tiamats Beschützern und jenen, die alle anderen verteidigten, weiterging.
    Es war genau wie auf dem Wandteppich in Konas Haus, nur mit viel mehr Blut - so viel Blut, dass es selbst dem grausamsten Actionfilm, den ich je gesehen hatte, Konkurrenz machte.
    Nacktes Grauen packte mich. Leute starben und wurden der Lusca hingeworfen, sodass diese ihnen das Blut aussaugen konnte, ehe sie die Leiber wie Abfall beiseite warf.
    Vor meinen entsetzten Augen riss die Lusca einen Selkie in Stücke und schleuderte die Körperteile zur Seite, um sich den nächsten zu greifen. In meiner Angst um Kona und die anderen schwamm ich auf das Getümmel zu und versuchte verzweifelt, sie ausfindig zu machen. Alles in mir schrie danach, in die entgegengesetzte Richtung zu fliehen, doch ich brachte es nicht über mich. Kona hatte mich noch nie im Stich gelassen, wenn ich ihn brauchte, also konnte auch ich ihn jetzt nicht verlassen, egal, wie gern ich lieber woanders gewesen wäre.
    Schließlich entdeckte ich ihn im Kampf mit zwei menschenartigen Wesen, die beide mit gefährlichen Speeren bewaffnet waren. Kona benutzte ein Schwert, dass er irgendwo aufgesammelt hatte, und wehrte damit die Speerattacken ab. Doch wie lange würde er noch bestehen können gegen zwei Gegner, die wie ein eingespieltes Team zusammenarbeiteten, in der Hoffnung ihn zu besiegen?
    Ich wollte schnurstracks zu ihm schwimmen, doch das, was er gesagt hatte, als er mich in der Höhle zurückließ, ging mir nicht aus dem Kopf. Ich wollte ihn nicht ablenken, und da ich meine Kräfte höchstens ansatzweise unter Kontrolle hatte, würde ich ihm vermutlich auch keine große Hilfe sein. Es war genau, wie Kona gesagt hatte: Ich war längst noch nicht dafür gerüstet, hier zu sein.
    Aber wo sollte ich hin? In die Höhle zurückzukehren, in der Malu mich angegriffen hatte und zusammen mit Oliwa tot zurückgeblieben war, stand außer Frage, und so viele Verstecke gab es nicht hier draußen.
    Außerdem war der einzige Ort, an dem ich wirklich

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