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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Es tat so gut, dazustehen, sich an ihn zu lehnen und seine Kraft zu tanken.
    Aber wie konnte das sein? Ich kannte Kona kaum, egal, wie gut er sich anfühlte. Das durfte ich nicht vergessen.
    »Nachts ist das Meer in dieser Gegend ziemlich unberechenbar. Die Strömung ...«
    »Tu das nicht, habe ich gesagt!« Ich schob ihn fort, auch wenn es mir schwerfiel. Seiner Wärme beraubt, fühlte ich mich plötzlich doppelt so kalt und doppelt verloren.
    »Ich schwimme hier schon, seit ich ein kleines Mädchen war. Ich kenne den Ozean in- und auswendig. Das hier war keine Unterströmung.«
    »Und was war es dann?« Er beobachtete mich interessiert, als warte er darauf, dass ich von selbst auf die Lösung kam.
    Aber ich schaffte es nicht. Die Sache war zu verworren und ich hatte nicht genug Puzzleteile beisammen, um sie zu einem Bild zusammenzufügen. »Das will ich von dir wissen! Du tauchst hier auf, machst einen auf dunkel und geheimnisvoll und tust, als hättest du auf alles eine Antwort. Aber mir verrätst du kein Wort. Ich bin doch kein Idiot.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.«
    »Komm mir nicht so. Du wolltest mir weismachen, dass das, was ich dort draußen gespürt habe, bloß das Meer war.«
    »Du hast es doch schon einmal erlebt.«
    Seine Worte waren wie ein Hieb und erinnerten mich an das, was ich hier draußen hatte vergessen wollen. Wie gern hätte ich gejammert, dass es nicht fair war, aber dann würde ich mich wirklich wie eine Idiotin anhören, auch wenn ich gerade bestritten hatte, eine zu sein. Oder, noch schlimmer, wie ein Baby. Außerdem hatte er recht. Ich wäre tatsächlich fast darauf hereingefallen.
    »Moment mal. Woher weißt du das? Ich bin dir begegnet, nachdem ich fast ertrunken wäre.«
    Er runzelte die Stirn und schwieg eine ganze Weile, als suche er nach einer glaubwürdigen Antwort. Schließlich, als die Atmosphäre zwischen uns so angespannt war, dass sie zu knistern schien, murmelte er: »Das muss mir Mark erzählt haben.«
    »Hör auf, mich anzulügen!« Ich wandte mich von ihm ab und ging den Strand entlang.
    »Warte, Tempest!«
    Ich achtete nicht auf ihn und ging weiter. Ich war zu wütend, um ihm zuzuhören - oder um darauf zu achten, wohin ich ging.
    »Stopp!« Ich hörte seine trommelnden Schritte hinter mir, doch auf die Hand, die mich am Handgelenk packte und mit einem Ruck zum Stehen brachte, war ich nicht gefasst.
    Ich geriet immer mehr in Rage, als ich versuchte, meinen Arm seinem unerbittlichen, aber merkwürdig schmerzlosen Griff zu entreißen. »Lass mich auf der Stelle los.«
    »Du gehst in die falsche Richtung.« Unbehaglich sah er den Strand entlang. »Ich begleite dich nach Hause.«
    »Ich brauche keinen Babysitter.«
    »Da bin ich aber froh, denn das ist nicht die Art Beziehung, die mir mit dir vorschwebt.«
    Mein Hirn setzte sekundenlang aus und mein Herz klopfte plötzlich so heftig, dass ich dachte, es könnte davonflattern. Ich versuchte mir klarzumachen, wie dumm es war, diese Worte an mich heranzulassen, schließlich war ich immer noch so sauer, dass ich ihn am liebsten auf dem kalten, nassen Strand k.o. geschlagen hätte. Doch die Warnung funktionierte nicht. Sein Eingeständnis, dass die merkwürdigen Gefühle zwischen uns nicht allein von mir ausgingen, tat seine Wirkung.
    Ich versuchte tief durchzuatmen und zu schlucken, doch meine Mundhöhle war wie ausgetrocknet und in meinem Magen schien sich ein Wackerstein eingenistet zu haben. Schließlich schaffte ich es, ihn zu fragen: »An welche Art von Beziehung hattest du denn gedacht?«
    Seine Silberaugen blickten vorwurfsvoll, als er den Kopf herabbeugte, bis sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war: »Komm schon, Tempest. Ich will keine Spielchen spielen.«
    Der Wackerstein wurde noch schwerer, als sich mein Magen zusammenzog, doch alles andere an meinem Körper fühlte sich federleicht an, als könnte ich jeden Moment davonschweben. Die Spannung zwischen uns und die Nähe seines Körpers ließen mich die merkwürdige Macht, die ich im Wasser gespürt hatte, vergessen. Ebenso wie meinen Geburtstag. Und selbst Mark.
    »Und was willst du?«, flüsterte ich.
    Er hob die Arme und nahm zärtlich mein Gesicht in die Hände. Mit einem Mal war er so nah, dass ich den Federstrich seiner unglaublich langen Wimpern auf meiner Wange spüren konnte. Mein Herz klopfte noch wilder und das Dröhnen in meinen Ohren hatte nicht das Geringste mit dem Ozean zu tun, dafür aber umso mehr mit dem emotionalen Aufruhr,

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