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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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der in meinem Inneren tobte.
    »Dich«, hauchte er zärtlich und das Wort strich mir über die geöffneten Lippen. Ich sog es mit dem nächsten Atemzug in mich ein und hielt es fest, während ich darauf wartete, dass er mich küsste.
    Doch er rührte sich nicht, er machte keine Anstalten, die letzten trennenden Zentimeter zu überbrücken. Während ich zitternd vor Erwartung, Neugierde und größerem Verlangen, als ich es je für möglich gehalten hätte, dastand, begriff ich mit einem Mal, dass ich ihn küssen sollte. Kona wartete ebenfalls.
    Ich dachte nicht darüber nach, warum ich ihn lieber nicht küssen sollte, dachte nicht an all die zusätzlichen Probleme, die das in mein Leben bringen würde. Ich schaffte es einfach nicht. Nicht, wenn ich mich mit jeder Faser meines Körpers zu ihm hingezogen fühlte.
    Ich machte die Augen nicht zu, als ich mich an ihn schmiegte, ließ meine Hände an seinen nackten Armen hinaufgleiten und legte die Arme um seinen Hals. Und dann tat ich es. Ich beugte mich jenen letzten Zentimeter vor und berührte ganz leicht seine Lippen.
    Einen Moment lang schien alles stillzustehen: der Wind, der Regen, mein Herz. Selbst der Ozean mit seiner endlosen Folge von Wellen schien die Luft anzuhalten, während er uns zusah.
    Es war logischerweise nicht mein erster Kuss, doch er war so anders als alles, was ich bisher erlebt hatte, dass er es ebenso gut hätte sein können.
    Kona ließ die Hände von meinem Gesicht in die Haare gleiten und vergrub die Finger in meinen nassen Locken, während er mich wieder und wieder küsste. Alle möglichen Gefühle durchströmten mich, Freude, Verlangen, Angst und Verwirrung; es waren so viele, dass ich sie kaum verarbeiten konnte, während seine Lippen auf meinen lagen. Ich wusste nur, dass mir warm, ja, sogar heiß war, und dass es sich anfühlte, als würde ich die Sonne aufsaugen, wenn ich ihn küsste.
    Dann verschwand die Hitze ebenso plötzlich, wie sie gekommen war. Kona riss sich los und taumelte mehrere Schritte rückwärts. Schwer atmend starrten wir uns mit sehnsüchtigem Verlangen an.
    Jetzt, wo er mich nicht mehr berührte, fiel mir alles wieder ein, was ich bequemerweise vergessen hatte. Ich sah Marks Gesicht vor mir und empfand bohrende Schuldgefühle.
    Wie konnte ich nur Kona küssen, wenn ich doch mit Mark zusammen war?
    Wie sollte ich Mark morgen unter die Augen treten mit dem Wissen, dass ich ihn betrogen hatte?
    Und noch dringender, wie sollte ich Kona ins Gesicht sehen? Oder mir selbst?
    Die Fragen stürmten auf mich ein - und beanspruchten wertvolle Zeit, in der ich mich bemühte, Schuldgefühle und Verlegenheit zu überwinden -, sodass ich nicht mitbekam, was Kona dazu brachte, mich am Ellbogen zu nehmen und mit mir über den Strand auf mein Zuhause zuzusteuern.
    »Es tut mir leid.« Er stieß die Worte hervor, ohne mich anzusehen.
    Ich hätte ihm die Schuld gern überlassen, aber ich konnte es nicht. Er hatte mir die Chance gegeben, Nein zu sagen, mir einen Ausweg offen gehalten, und ich hatte keinen Gebrauch davon gemacht. Stattdessen hatte ich ihn geküsst.
    »Es ist nicht deine Schuld.« Ich spürte, wie ich rot wurde.
    »Natürlich ist es das.« Wir liefen immer weiter, seine langen Beine stürmten durch den Sand, dass ich fast rennen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Mehr als einmal wäre ich beinahe hingefallen, wenn er nicht direkt neben mir gewesen wäre, um mich aufzufangen.
    Der Sturm wurde immer stärker und hinter mir toste und wütete der Ozean. Die Wellen schlugen zornig und weit ausholend auf den Sand, sodass sie mit jeder Sekunde näher zu kommen schienen.
    Kona wurde noch schneller und mehr als einmal war ich im Begriff, etwas zu sagen. Doch ein Blick auf den Ozean genügte mir, um weiter neben ihm herzustolpern. Auf einmal schien es mir keine schlechte Idee zu sein, ein wenig Abstand zwischen mich und den Pazifik zu bringen.
    Nasser, körniger Sand klebte mir an Zehen und Fußgelenken und scheuerte wie Sandpapier auf meiner überempfindlichen Haut. Ich beklagte mich nicht - Konas freie, zur Faust geballte Hand sprach Bände -, sondern marschierte neben ihm her, bis wir am Ende unserer Auffahrt ankamen.
    Der Sturm verebbte ebenso plötzlich, wie er gekommen war.
    Im Licht der einsamen Straßenlaterne sahen wir uns an. Einerseits war ich entsetzt über das, was gerade am Strand geschehen war, andererseits wünschte ich mir nichts mehr, als abermals von Kona geküsst zu werden. Egal, was ich mir in der vergangenen

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