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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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starten, als irgendetwas meinen Blick an die Seite des Gebäudes lenkt. Jäh schnappe ich nach Luft. Im Schatten unter einer schmalen Markise steht, ein Bein gegen die Wand gestemmt, der Mann, der mich vor einigen Minuten aufgesucht hat. Er beobachtet mich.
    Ich lasse den Motor an und spreche ein stummes Dankgebet, als er anspringt. Ich kann gar nicht schnell genug von hier wegkommen.
    Ich bin auf halbem Weg nach Hause, als das Unwetter mit prasselndem Regen und grellen Blitzen über der Stadt losbricht. Obwohl es Freitagabend ist, finde ich prompt keinen Parkplatz an meinem Appartementkomplex. Da meine Handtasche aber wegen Schiffsladungen von Hausarbeiten die Größe eines kleinen Koffers hat, kann ich die Schatulle und Tagebücher mühelos darin verstauen, um sie gegen den Platzregen zu schützen. Einen nassen Lauf später und mit tropfenden Haaren und Kleidern knipse ich das Licht in meiner Wohnung an. Rasch schließe ich die Tür hinter mir ab, genauso eilig, wie ich von dieser Lagerhalle wegkommen wollte.
    Vielleicht geht meine Fantasie wegen dieser mysteriösen Rebecca Mason mit mir durch, aber ich habe das Gefühl, als würde ich verfolgt. Dieser Mann in der Lagerhalle hat mir Angst gemacht. Der bloße Gedanke an ihn lässt mich schaudern. Nun gut, ich bin tropfnass, und obwohl es August ist, sind draußen den Nachrichten zufolge kühle elf Grad.
    Wasser sammelt sich zu meinen Füßen, und ich ziehe die Schatulle und die Tagebücher schnell aus der durchweichten Handtasche und lege sie auf den Teppich, bevor ich mich im Flur ausziehe. Mein brauner Teppich ist ein Schmutzmagnet, aber mieten bedeutet, dass man nimmt, was man kriegen kann. Ich gehe zum Bad und zögere, dann eile ich wieder zurück, um mir mein Handy zu schnappen, weil es mir einfach besser geht, wenn ich es bei mir habe. Allerdings sage ich mir, dass ich es tue, um Ella anzurufen. Ich lasse mir ein heißes Bad ein und wähle ihre Nummer in der Hoffnung, dass sie vielleicht weiß, wo Rebecca zu finden ist, und um zu hören, dass sie gut angekommen und glücklich ist. Die automatische Ansage signalisiert mir, dass Rebecca kein Netz hat, aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich bin ein einziges Nervenbündel, und es macht mich selbst wahnsinnig.
    Fünfundvierzig Minuten später, frisch gebadet und bekleidet mit pinkfarbenen Boxershorts und einem passenden T-Shirt, das Haar weich und trocken und nach meinem Lieblingsrosenshampoo duftend, tadele ich mich dafür, so paranoid zu sein. Ich gehe zum Kühlschrank, um mir einen süßen Trost gegen Kümmernisse zu holen – einen großen Becher Ben & Jerry’s Boston Cream Pie.
    Mein Blick wandert zu Rebeccas persönlichen Dingen, die immer noch zusammen mit meinen abgestreiften Kleidern an der Tür liegen. Ich hätte in dem Lagerraum bleiben sollen, bis ich ihre Kontaktdaten finde. Jetzt habe ich keine andere Wahl, als zwischen den Seiten dieser Tagebücher zu suchen. Oder in der Schatulle … die ich nicht öffnen kann. Ich bin mir nicht einmal sicher, warum ich sie überhaupt mitgenommen habe.
    Einige Minuten später sitze ich mit meinen guten Freunden Ben & Jerry auf dem Sofa, die Tagebücher und die Schatulle liegen auf dem Couchtisch. Nach wie vor weiß ich nicht, wie ich die Schatulle öffnen soll, ohne sie zu beschädigen.
    In Ermangelung einer Alternative greife ich nach einem der Tagebücher und schlage es auf. In zierlicher, weiblicher Schrift steht dort »2011«, allerdings kein Monat. Ich frage mich, ob dies vor oder nach dem Tagebuch geschrieben wurde, das Ella vorgestern Abend in meinem Appartement liegen gelassen hat.
    Ich blättere durch die Seiten und versuche, nach Worten Ausschau zu halten, die vielleicht Rückschlüsse darauf zulassen, wo sie arbeitet. Beim Überfliegen erhasche ich kleine Bröckchen von Rebeccas Leben.
Die Nacht war heiß, und mein Körper war durstig.
Ich atme tief ein und blättere die Seite um. Dies ist wohl eindeutig zu privat, um Aufschluss über einen Arbeitsplatz zu geben. Diese Frau hat mit solch blumigen, exotischen Worten geschrieben. Wer schreibt so?
Mein Leben hat sich an dem Tag verändert, an dem ich die Kunstgalerie betreten habe.
Okay, das fesselt meine Aufmerksamkeit aus den richtigen Gründen. Offenbar sollte ich in der Galerie nach Rebecca suchen. Aber hat sie dort gearbeitet oder eingekauft? Oder war sie vielleicht Malerin?
    Ich lese weiter.
    Ich habe mich verändert. Es hat mich verändert. Diese Welt hat mich verändert. Er sagt, er habe mir

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