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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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befriedigend, das von Leuten zu hören, die in der Justiz tätig sind.«
    Das, was Ellen als sein öffentliches Gesicht betrachtete, strahlte mit diesem Lächeln eines großen Jungen vom Lande. Sie glaubte zu spüren, wie der Energiepegel in ihm und um ihn herum um tausend Volt anstieg. Es war ein Wunder, daß nicht der Schnee unter seinen Füßen schmolz. Erstaunlich.
    Dietz drängte sich vor und hielt ihm sein Notizbuch hin. »Würden Sie mir ein Autogramm geben? Twist of Fate war mein Lieblingsbuch.«
    »Danke. Haben Sie das gehört, Ellen?« fragte er, während er seinen Namen auf das Papier kritzelte. »Diese Gentlemen haben tatsächlich ihre Freude an dem, was ich mache.«
    »Über Geschmack läßt sich nicht streiten«, murrte sie.
    »Kommen Sie, Miss North«, sagte Brooks und legte eine große behandschuhte Hand auf ihre Schulter. »Ich kenne genau den richtigen Platz, um Sie aufzuwärmen.« Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu, als sie durch den Schnee auf seinen Cherokee zugingen. »Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, was für ein Gentleman ich bin. Ich hätte genausogut sagen können, ich sei genau der richtige Mann für diesen Job.«
    »Sie haben es gerade gesagt.«
    »Und so wahr das auch sein mag, ich bin viel zu gut erzogen, um die Schwäche einer Frau auszunutzen.«
    »Ta, richtig.« Ellen erstarrte in einem weiteren Anfall von Schüttelfrost. Sie mußte sich konzentrieren. Sie konzentrierte sich auf Brooks, versuchte ihre Wut zu schüren, um sich zu wärmen und ihre Gedanken zu bündeln . . . »Ich würde meinen letzten Cent drauf wetten, daß Sie Ihre eigene Mutter ausnutzen würden, wenn Ihnen das zu einer Story, die Sie wollen, verhelfen würde.«
    »Das verletzt mich, Ellen. Hier bin ich, rette Sie in der Stunde ihrer Not, und Sie verkennen meine Motive.«
    »Sie haben kein Hehl aus Ihren Motiven gemacht«, sagte sie, als er ihr auf den Beifahrersitz seines Wagens half. »Ich zitiere: ›Ich bin hier wegen einer Story. Ich versuche, mir das zu holen, was ich will, und ich kriege es.‹«
    »Ausgezeichnetes Gedächtnis. Die Leute auf der Jurafakultät müssen Sie gehaßt haben.« Er stapfte um die Haube des Wagens herum und stieg auf der Fahrerseite ein. »Wissen Sie, da wo ich herkomme, tun die Leute wenigstens so, als wären Sie dankbar, auch wenn Ihnen gar nicht danach zumute ist.«
    »Ich brauche nicht gerettet zu werden«, sagte Ellen. »Ich bin absolut in der Lage, auf mich selbst aufzupassen.«
    »Oh, Sie wehren Tag für Tag messerschwingende Irre ab, nicht wahr?«
    »Ich mußte niemanden abwehren.«
    »Na ja, die Nacht ist noch jung«, knurrte er.
    Er stellte die Schaltung des Cherokee auf D und manövrierte sich langsam aus der Parklücke. Die Heizung lief auf vollen Touren. Die Wischer kämpften heftig gegen den herunterwirbelnden Schnee. Die Straße war ein breites, weißes, von Reifen-spuren zerfurchtes Band.
    Eine schöne Nacht, um sich mit einem guten Buch und einer Tasse heißer Schokolade vor dem Kamin zu kuscheln, dachte Ellen, als sie aus dem Fenster sah und sich wünschte, genau das tun zu können. Und sie würde es ja auch tun, wenn es da nicht Garrett Wright und seinen gesichtslosen Partner gäbe. Statt dessen mußte sie sich eine weitere Nacht lang auf die Schlacht mit Costello vorbereiten. Eine weitere Nacht, in der sie versu chen würde, die Fakten zu einer Theorie zusammenzufügen, warum ein Mann wie Garrett Wright ein Kind entführen und eine ganze Gemeinde in Angst und Schrecken versetzen sollte. Eine weitere Nacht, in der sie in einem wachsenden Heuhaufen von Informationen nach einem Hinweis auf Wrights Komplizen suchen würde . . . Und nach einem Hinweis darauf, wer ihr Folterknecht sein könnte.
    War es ein und dieselbe Person? Hatten sie Dennys Enberg getötet?
    Würden sie versuchen, sie zu töten?
    LUDER.
    » Das erste, was wir tun: wir bringen alle Anw ä lte um. «
    Sie kam sich vor, als wäre sie umzingelt und müßte an allen Fronten gleichzeitig kämpfen. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und sah ihren unerwartet aufgetauchten Retter an.
    »Wohin fahren wir?«
    »Irgendwohin, wo es still ist und gemütlich, weit ab vom Schuß. Zu Ihnen, um ehrlich zu sein.« Er warf ihr einen Blick zu, musterte sie im Schein des Armaturenbretts. »Ich würde Sie ja zu mir bringen, aber Gäste sind immer etwas entsetzt über den absoluten Mangel an Möbeln.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »Ich habe ein Haus draußen in Ryan's Bay gemietet.«
    »Ryan's Bay? Da wurde Joshs

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