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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Großstadtpunks. Hast du sie heute da draußen gesehen und gehört mit ihrer verdammten Rap-Musik voller Lautstärke? Diese Art von Ärger brauchen wir nicht. Wenn ich Angst um mein Leben haben will, während ich durch eine Stadt gehe, dann fahre ich nach Minneapolis und mache nach Einbruch der Dunkelheit einen Spaziergang die Lake Street hinunter.«
    »Wir werden es überprüfen, Miss North«, sagte Noga. »Wir werden sehen, was wir bei diesen Leuten finden.«
    Er ging in die Hocke, schoß ein paar Polaroids vom Schaden an Ellens Wagen und steckte die unentwickelten Fotos in seinen Parka.
    Ellen starrte auf das Wort, das man in ihre Wagentür gekratzt hatte. Ein wütendes Gekritzel mit einer Klinge, die ohne weiteres töten konnte. Der Messergriff, der aus dem Reifen ragte, war wie ein falsch plaziertes Ausrufezeichen. Sie erschauerte bei dem Gedanken, was hätte passieren können, wenn sie allein aus dem Gebäude gekommen wäre und den Vandalen bei der Arbeit Überrascht hätte.
    »Sie brauchen jemanden, der Ihnen den Reifen wechselt«, sagte Dietz. »Das wird heute abend nicht mehr passieren. Sollen wir Sie heimfahren?«
    »Ich fahre sie heim, Officer.«
    Ellen fuhr herum, als sie die Stimme hörte. Brooks stand hinter ihr, die Schultern hochgezogen, den Mantelkragen hochgeschlagen. Er kniff die Augen vor dem Wind, der Kälte und ihrem abschätzenden Blick zusammen.
    »Was machen Sie denn hier?«
    Ihr offensichtlicher Ärger hinderte Jay nicht daran, sich selbst die gleiche Frage zu stellen. Da waren Notizen, die er durchgehen und sortieren mußte. Telefonate, die zu erledigen waren, um in der Vergangenheit von Garrett Wright und seinem Schüler Todd Childs zu wühlen. Und eins war sicher: Er wäre wesentlich lieber in seinem gemieteten Haus und würde mit dem Kamin besteck spielen, das er sich heute nachmittag gekauft hatte, als hier im Schneesturm zu stehen. Aber er war nun einmal da.
    »Ich habe den Funkspruch gehört«, sagte er. Und es war ihm eiskalt über den Rücken gelaufen. Er versuchte sich einzureden, daß die Erregung über eine neue Spur, einen neuen Blickwinkel seinen Adrenalinspiegel in die Höhe getrieben habe. Dann versuchte er es mit der Begründung abzutun, daß er ständig gefroren hatte, seit er im großen, weißen Norden aus dem Flugzeug gestiegen war. Dann dachte er an Ellen, die eine Schlacht schlug, weil sie an ihre Sache glaubte, sich unter dieser Last tapfer und mit Anmut und Zivilcourage schlug. Ellen allein, zum Opfer geworden, weil sie ihren Job machte.
    Man konnte nicht behaupten, daß sie sich über sein Auftauchen freute. Sie musterte ihn mißtrauisch. »Und Sie hatten nichts Besseres zu tun, als sich um einen schlichten Fall von Vandalismus zu kümmern?«
    Er warf einen vielsagenden Blick auf den Messergriff, der aus ihrem Reifen ragte. »Für mich sieht das nicht so schlicht aus, Counselor.«
    Ihre Verärgerung konnte die in ihren Augen schimmernde Angst nicht kaschieren, als ihr Blick das Messer streifte. Und die ausbleibende Retourkutsche gab ihm letzte Gewißheit. Sie war schlicht und einfach verängstigt. Normalerweise war sie ein ebenbürtiger Gegner in einem verbalen Gefecht, aber wenn die wirklich schweren Geschütze aufgefahren wurden, war das ein ganz anderes Spiel.
    Nogas Blick wanderte von Ellen zu Jay und wieder zurück. »Miss North?«
    Ellen waren die Knie weich geworden, während sie das Messer anstarrte. » Das erste, was wir tun: wir bringen alle Anw ä lte um . . . « Denny Enbergs Leiche, sein Kopf zerschmettert wie eine faule Melone. » Das erste, was wir tun: wir bringen alle Anw ä lte um . . . « Garrett Wright frei auf Kaution . . . Dustin Hollomans kleiner Stiefel, zurückgelassen, um sie zu verspotten . . . LUDER . . . LUDER . . . » Das erste, was wir tun: wir bringen alle Anw ä lte um. «
    »Kommen Sie«, sagte Brooks, er trat zu ihr, legte kameradschaftlich einen Arm um ihre Schulter. »Sie brauchen schleunigst einen heißen Kaffee.«
    »Das klingt gut«, hörte sich Ellen sagen. Der Profi in ihr versuchte noch zu funktionieren, gab immer noch vor, daß sie mit all diesem Irrsinn auf einmal fertig werden könnte.
    »Wir bringen das hier zu Ende, Miss North«, sagte Noga. »Wir rufen Sie an, sobald wir etwas haben.« Er wandte sich mit einem schüchternen Lächeln zu Jay und reichte ihm die Hand. »Es ist mir eine Freude, Mister Brooks. Ich habe wirklich Spaß an ihrer Arbeit.«
    »Vielen Dank auch, Officer Noga. Ich sage Ihnen was, es ist immer sehr

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