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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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dunkelbraun und grau. Der silberweiße bis gelbe Pupillenrand ließ die beiden stechenden Augen in diesem Moment noch unheilvoller ihre Wirkung entfalten. Doch urplötzlich entspannten sich seine intensiven Gesichtszüge und er gab sich wie der gütige und wissende Vater, den er für seinen Volksstamm repräsentierte.
    »Sehe ich dich beunruhigt und angsterfüllt, angesichts meiner Worte?«
    Miller versuchte seine Besorgnis zu verbergen, doch ein Schweißtropfen, der sich an seiner linken Schläfe unaufhaltsam den Weg bis an das feine und schmale Kinn suchte, verriet, was wirklich in ihm vorging.
    »Du bist zu klug und zu weise, als dass ich dir etwas verheimlichen könnte, Vater«, drückte Miller sein Unbehagen vorsichtig aus.
    Gaddafi lachte und es klang wie der kehlige Laut einer Kreatur, die einem Albtraum entsprungen war.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Miller den Eindruck, dass er es mit einem gleichwertigen Gegner zu tun hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte Miller so etwas wie respektvolle Achtung und Angst zugleich vor einem Mann, der mit zurückliegendem Terror und geheimnisvoller Undurchschaubarkeit gleichermaßen in Verbindung gebracht wurde. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, nach Libyen zu kommen und nach all den Jahren um dieses Treffen zu bitten. Doch es gab kein Zurück, und Miller wollte nichts anderes als diese Begegnung.
    »Worüber denkst du nach?«, fragte Muammar Al Gaddafi und legte dabei seinen Kopf auf die Seite, so als wollte er seine Beute vor dem Biss noch einmal studieren.
    »Über das, was die Zeit aus uns hat werden lassen«, antwortete Miller.
    »Die Zeit? Oder meinst du die materielle Freiheit, die dir meine Mittelsmänner geschenkt haben?«, versetze Gaddafi bissig.
    »Vielleicht beides.«
    »Möchtest du reden?
    »Ja, Vater.«
    »Gut. Dann lass uns reden. Ich nehme an, du hast etwas Zeit mitgebracht. Machen wir einen kleinen Ausflug in die Wüste. Ich hoffe, dass dir mein Zelt gefallen wird.«
    Unheilvoll warf das Mondlicht den Schatten des Revolutionsführers in den Sand, als dieser zurück auf die gepanzerten Fahrzeuge und den weißen Hengst zuschritt. Miller nahm auf dem Rücksitz eines Mercedes Platz. Aus seinem Sattel heraus schrie Gaddafi mit erhobener Hand etwas in die Nacht.
    »Komm mit mir, die Wüste wartet!«
    Dann wurde sein markdurchdringendes Lachen vom Wind hinaus auf das Mittelmeer getragen und der einsame Reiter und seine motorisierten Begleiter verschwanden wie ein Wüstensturm in einer Wolke am Horizont. Nur ein paar Spuren im Sand zeugten von dieser nächtlichen Begegnung, bevor die Flut sie endgültig verwischte.

KAPITEL 32
15.03., 09.00 Uhr
Washington D.C., East Potomac Golf Course
    D er East Potomac Golf Course am Ohio Drive lag keine drei Meilen vom Stadtzentrum Washingtons entfernt. Mitten auf einer Landzunge, die den trüben Potomac an dieser Stelle teilte, boten die achtzehn Löcher für Golffreunde die ideale Gelegenheit, in den verlängerten Büropausen oder nach Dienstschluss unweit vor den Toren der Stadt den Schläger zu schwingen. Dass es um diese frühe Uhrzeit menschenleer auf der Anlage war, musste am Wetter liegen. Auch wenn man die ersten Vorboten des Frühlings in der Vegetation nicht übersehen konnte, war es dennoch unangenehm kalt an diesem Samstagmorgen. Dennoch hätte es dreißig Grad unter null sein können und Admiral Adamski hätte sich nicht beklagt. Als alt gedienter Seebär gab es für ihn kein schlechtes Wetter, sondern höchstens nur unpassende Kleidung. Der Grund dafür, warum bei ihm das Stimmungsbarometer auf dem Gefrierpunkt lag, war die Verabredung an genau diesem Ort. General Grant hatte eine Information loswerden wollen und dem Admiral, der am Golfspielen ungefähr so viel Spaß fand wie ein Sechsjähriger beim Aufräumen seines Kinderzimmers, ein Treffen auf dem Golfplatz abgerungen. Admiral Adamski, der sich mit Spacy aus geschäftlichen Gründen in der Stadt aufhielt, hatte zähneknirschend dem Termin zugestimmt. In seiner gelbblau karierten Hose, der blauen Navy-Kappe, den extra angeschafften weißen Golfschuhen und dem dicken roten Pullover sah er aus, als wolle er den Preis für das schrecklichste Outfit der Stadt gewinnen. Missmutig zündete er sich eine dicke Zigarre an und schaute desinteressiert zu, wie General Grant mehrmals mit dem Holz ausholte und mit einer eleganten Bewegung den kleinen weißen Ball schnurgerade über das Fairway schlug.
    »Nicht übel, der kommt gut«, kommentierte

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