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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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einige Augenblicke ruhig, bevor Spacy den Faden wieder aufnahm.
    »Ich würde mir anmaßen, George T. Gilles von allen Anwesenden im Raum am besten beurteilen zu können. Ich persönlich halte ihn weder für einen pazifistischen Anachronismus noch für einen militärischen Dünnbrettbohrer. Ich halte ihn eher für einen Mann, der zwischen den Falken und den Tauben steht und der genau jetzt, in diesem Moment, nach einer Orientierung sucht. Er gibt es nicht offen zu, aber hat eine Riesenangst, seiner Tochter könnte etwas im Rahmen eines NASA-Anschlags zustoßen. Er könnte seine Macht und seinen Einfluss geltend machen und Tracy Gilles unter irgendeinem Vorwand bei der NASA kaltstellen. Aber das kann er sich nicht leisten, weil seine Tochter die Dinge durchschauen würde und er seine letzte familiäre Bindung aufgeben müsste. Auf der anderen Seite möchte er aber nicht mit übertriebenem Aktionismus reagieren und frühzeitig das Militär zu seinen engsten Freunden machen. Er hat sich selber auf die Fahne geschrieben, mit besonnener Hand zu regieren. Und ausgerechnet jetzt, direkt zu Beginn seiner Amtszeit, wird er mit einer unglaublichen Bedrohung konfrontiert, die er nicht einzuschätzen weiß. Er vertraut mir in einem gewissen Maße, und die Enthauptung Briggs hat uns, hat mir zum rechten Zeitpunkt in die Karten gespielt. Nach dem Vorfall konnte ich noch einmal mit ihm sprechen, und er hat zumindest eingesehen, dass die Bedrohung durch die HAMAS real ist. General Grant, der neue Sicherheitsberater, hat ihm da wohl auch schon ins Gewissen geredet. Wie auch immer, der Präsident ist bereit, der NUSA einen hohen Betrag für ein Forschungsprojekt zu bewilligen. Natürlich ist dies eine Farce; unser konkreter Auftrag lautet, dieses Geld zu nutzen und allen Spuren der Existenz Steve Millers nachzugehen und gleichzeitig die HAMAS aufzuspüren. Am 20. Februar läuft ein Ultimatum ab und wir wissen nicht, ob und wie die HAMAS seine Vergeltungsaktion durchziehen wird. Denn eins steht fest: Der Präsident wird Guam nicht räumen. Guam nicht und auch nicht die anderen Gebiete, auf denen wir Stützpunkte unterhalten.«
    Spacy machte eine Pause, um die Reaktionen der Zuhörer abzuwarten. Es gab zu diesem Zeitpunkt keine Einwände, da die Analyse wohl den Nagel auf den Kopf traf. Deshalb fuhr er fort: »Ich habe das Südafrika-Team informiert, in die Staaten zu kommen, damit wir hier eine Art Task Force bilden. Ich brauche meine besten Männer jetzt und hier um mich herum. Ich möchte ein paar ROVs in Guam einsetzen, um die dortige Navy im Küstengebiet zu unterstützen. Außerdem schlage ich vor, dass wir schnellstmöglich Flying Fish und das Mini-Shuttle Independence in die abschließende Erprobungsphase bringen, um zumindest technisch einwandfrei aufgestellt zu sein.«
    Admiral Adamski und Herold Hollister nickten zustimmend. Spacy hatte das Geld bewilligt bekommen, also sollte er ruhig einen Teil davon für das Equipment verwenden.
    »Aber wo setzen wir genau bei der Suche nach der HAMAS-Führung und Steve Miller an?«, wollte Hollister wissen.
    »Sie sind auf dem gleichen Informationsstand wie ich, meine Herren. Was würden Sie denn unternehmen?«, fragte Spacy zurück.
    »Ich für meinen Teil bin Zivilist. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich kontrolliere den Fluss des Geldes, und ich weiß, wie man Geld umleitet, wäscht, versteckt – falls das der Sache dienlich sein sollte. Aber Nachrichtenbeschaffung ist nicht gerade mein Steckenpferd«, entschuldigte sich der stellvertretende Direktor.
    »Ich gebe es ebenfalls nur ungern zu, aber es ist und bleibt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wir sind kein klassischer Nachrichtendienst, und Bob Dreyfus bei der NSA hält uns auf dem Laufenden, sobald es neue Erkenntnisse bezüglich Miller gibt. Was übrigens auch für Frank Harris, den Direktor der CIA gilt. Sobald es was Neues gibt, bekommen wir ein Update von ihm auf den Schirm. Aber ehrlich gesagt, ist das nicht besonders beglückend.«
    Er legte eine Pause ein und fuhr dann fort. »Wie soll man einen Mann finden, den es einfach nicht gibt? Sämtliche Nachforschungen bezüglich seiner Person sind ergebnislos verlaufen. Steve Miller scheint ein Phantom zu sein«, zog Admiral Adamski ein Fazit, das wenig Hoffnung machte.
    Schweigend nippten die Männer an ihren Drinks, während eine glühende Sonne im Meer versank und den tropischen Strand der künstlichen Aussicht in ein intensives Rot verfärbte. Dem Anblick der

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