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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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kitschigen Postkartenidylle konnte Mark Spacy nichts Romantisches abgewinnen. Seine düsteren Gedanken kreisten um die HAMAS und Steve Miller. Und natürlich um Tracy. Er konnte nicht ahnen, in welcher Gefahr sie wirklich schwebte.

ZWEITES BUCH
    Die Opfer
    KAPITEL 11
08.02., 11.02 Uhr
Bahamas, Eleuthera Island
    D ie mächtigen Pratt & Whitney Doppelsternmotoren der Consolidated PBY Catalina lieferten einen tiefen und satten Sound, der wie Musik in den Ohren von Mark Spacy klang. Das rund zwanzig Meter lange Flugboot mit den markanten, blasenförmig verglasten Kanzeln auf beiden Seiten brachte es auf stattliche einunddreißig Meter Flügelspannweite. Das als Seeaufklärer und U-Boot-Jäger konzipierte Amphibium hatte im zweiten Weltkrieg und noch weit danach erfolgreich Dienst bei der US Navy, der Royal Navy und den sowjetischen Seefliegern geleistet. Die Catalina war kein besonders schnelles Flugboot. Dafür zeichnete es sich aber durch eine extreme Reichweite aus, welche es ihr erlaubte, bis zu vierundzwanzig Stunden ununterbrochen in der Luft zu bleiben. Die Catalina war, wie alle Flugzeuge der NUSA, in einem neutralen weißen Anstrich lackiert. Sie trug ein zivile Kennung und das Logo mit dem Fliegenden Fisch.
    Spacy hatte die Maschine am Miami Seaquarium abgeholt, wo sie zuvor für Beobachtungsflüge der dortigen Meeresbiologen, welche sich mit dem Verhalten von Orcas beschäftigten, gechartert worden war. Sein Weg von Miami hatte ihn dann auf einem östlichen Kurs zu den Bahamas geführt, wo er Süd Bimini und Great Aboca Island überflogen hatte, um dann in Richtung Süden abzudrehen, seinem Bestimmungsort Cat Island entgegen. Während er seine Route dem Kontrolltower am North Eleuthera International Airport meldete, glitten unter ihm Harbor Island und Current Island hinweg. Er genoss die Aussicht auf die schmale und lang gezogene Insel Eleuthera, deren charakteristischer feiner Sand rot leuchtete, ein Resultat Jahrmillionen alter Korallenablagerungen.
    Spacy liebte die Bahamas. Ihre rund siebenhundert Inseln, von denen nur ungefähr dreißig bewohnt waren, bildeten mit den vorgelagerten Sandbänken und Korallenriffen hervorragende Tauchreviere. Zahlreiche Wracks und eine reiche Unterwasserflora und -fauna entschädigten für jede noch so weite Anreise. Obwohl die Bahamas als internationaler Umschlagplatz für den Drogenhandel bekannt waren, ließ es sich in dem subtropischen Klima als Urlauber hervorragend leben. Spacy erhoffte sich sehnsüchtig, demnächst mit Tracy Gilles ein paar ungestörte Tage auf den Inseln zu verbringen. Aber vor ihm lag noch eine gehörige Portion Arbeit, an Urlaub war deshalb überhaupt nicht zu denken. Seufzend widmete er sich wieder seiner Aufgabe.
    Die Catalina erreichte nun den nördlichsten Punkt von Cat Island, und Spacy steuerte sie in der letzten Flugphase entlang der flachen Küstenlinie über Arthurs Town, Thurston Hill und Smith Town. Er war bereits im Sinkflug, als er an der Südspitze Devil`s Point passierte und nach dem außerhalb der Zwölfmeilenzone liegenden NUSA Forschungsschiff Ausschau hielt. Sein GPS nannte ihm die Position, und er konnte kurz darauf anhand der winkenden Männer an Bord erkennen, dass er bereits sehnsüchtig erwartet wurde.
    Als er in der Nähe der Beluga , so der Name des Schiffes, zu Wasser ging, dauerte es nicht lange, bis ihn zwei Männer in Badeshorts und NUSA T-Shirts mit einem Zodiac-Schlauchboot abholten und übersetzten.
    »Vorwärts, aufwärts, weiter, gemeinsam«, empfing ihn lachend Hunter, der Chefingenieur der NUSA.
    »Hast du mal auf die Uhr geschaut, Jack? Ihr sollt arbeiten und nicht schon mittags Hochprozentiges schlucken«, begrüßte Spacy verwundert seinen alten Freund und umarmte ihn herzlich.
    »Ach was, dafür haben wir hier überhaupt keine Zeit. Ich dachte, du hättest dir mal einen Reiseführer geschnappt und ein wenig Geschichte konsumiert. Das ist der Wahlspruch der hiesigen Insulaner«, erklärte Hunter die Bedeutung seiner überschwänglichen Begrüßung.
    »Ach wirklich? Na dann sorg mal dafür, dass dieses Motto auch für unser kleines Sorgenkind gilt. Wie war das noch? Vorwärts, aufwärts, weiter ..?«
    »… Gemeinsam!«, half Hunter Spacy auf die Sprünge. »Und mach dir mal keine Sorgen. Der Flying Fish geht heute Abend zu Wasser. Wir werden einen Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte setzen.« Hunter war zuversichtlich, dass sich sein Meisterwerk der hydronautischen Ingenieurskunst als erstes U-Boot der

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