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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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willst, machst du alles falsch, was man nur falsch machen kann.«
    Ehrlich, ich hab keine Ahnung, was über mich kam. Vielleicht war es der ganze aufgestaute Druck (die Parkuhren, meine Sehnsucht nach Michael und nach Mom und Fat Louie, die Angst vor der Begegnung mit Prinz William und mein Pickel), der sich auf einmal entlud. Jedenfalls brüllte ich aus voller Kehle: »Natürlich will ich ihn behalten! Aber sag mir mal, wie ich das machen soll - als absolut unselbstaktualisierte, talentlose, flachbrüstige Prinzessinnen-MISSGEBURT, die das genaue Gegenteil von Kate Bosworth ist????«

    Grandmère starrte mich ziemlich verblüfft an. Ich glaube, sie wusste nicht, worauf sie zuerst eingehen soll, meine Talent- oder meine Busenlosigkeit. Nach einer Weile sagte sie: »Hm, für den Anfang könntest du zum Beispiel aufhören, nächtelang mit ihm zu telefonieren. Du gibst ihm ja keinerlei Anlass, an deinen Gefühlen zu zweifeln.«
    »Natürlich nicht!«, sagte ich erschrocken. »Wieso auch? Ich liebe ihn doch.«
    »Ja, aber das darf er doch nicht wissen!« Vor lauter Ungeduld über meine Begriffsstutzigkeit hätte mir Grandmère wohl am liebsten ihren vormittäglichen Sidecar (ihren Lieblingscocktail) ins Gesicht geschüttet. »Bist du wirklich so dämlich oder tust du nur so? Ein Mann darf niemals merken, was du für ihn empfindest. Dass du seinen Geburtstag vergessen hast, war schon mal ein sehr guter Ansatz. Warum machst du mit deinen permanenten Anrufen alles wieder kaputt? Sobald dieser Junge merkt, wie verliebt du bist, ist es mit seiner Nettigkeit vorbei. Das garantiere ich dir.«
    »Aber Grandmère!« Ich verstand gar nichts mehr. »Du warst doch selbst mit Grandpa verheiratet. Der ist doch bestimmt dahinter gekommen, dass du ihn liebst.«
    »Grandpère, Mia. Bitte. Nicht dieses vulgäre amerikanische Gräääänpaah.« Grandmère guckte entrüstet. »Und, nein, dein Großvater ist selbstverständlich nicht ›dahinter gekommen‹, was ich für ihn empfand. Ich habe ihn immer sehr deutlich spüren lassen, dass ich ihn nur wegen seines Titels und Vermögens geheiratet habe. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass wir vierzig wunderbare gemeinsame Jahre verbracht haben. Und zwar ohne getrennte Schlafzimmer«, fügte sie mit boshaftem Lächeln hinzu. »Im Gegensatz zu gewissen anderen, mir bekannten Paaren aus dem Hochadel.«
    »Äh, Sekunde...« Ich starrte sie an. »Soll das heißen, du
hast vierzig Jahre lang mit ihm in einem Bett geschlafen und ihm kein einziges Mal gesagt, dass du ihn liebst?«
    Grandmère schlürfte den letzten Rest ihres Sidecars und legte zärtlich ihre rechte Hand auf Rommels Köpfchen. Seit wir wieder in Genovia sind und er wegen seiner Zwangsneurose diese Halskrause verordnet bekommen hat, wächst sein Fell langsam wieder nach. Überall sprießt jetzt so wei ßer Kükenflaum. Trotzdem sieht er immer noch ziemlich unappetitlich aus.
    »Genau das«, sagte Grandmère befriedigt, »versuche ich dir die ganze Zeit beizubringen. Ich habe deinen Großvater immer schön an der kurzen Leine gehalten, und ich kann dir versichern, er hat jede Sekunde mit mir genossen. Wenn du diesen … Michael nicht verlieren willst, rate ich dir, es genauso zu tun. Ruf ihn nicht mehr jeden Abend an. Guck dir ruhig auch mal andere junge Männer an. Und hör vor allem endlich auf, dir das hübsche Köpfchen über ein Geburtstagsgeschenk für ihn zu zerbrechen. Er sollte sich den Kopf darüber zerbrechen, was er dir Schönes schenken könnte, damit du nicht das Interesse an ihm verlierst - nicht umgekehrt.«
    »Mir? Aber ich hab doch erst im Mai Geburtstag!« Übrigens hab ich inzwischen ein Geschenk für Michael, aber das braucht sie nicht zu wissen. Ich hab es nämlich heimlich im Palastmuseum mitgehen lassen.
    Na ja, weil es da sowieso bloß nutzlos rumlag. Da konnte ich es ja wohl ruhig nehmen, oder? Immerhin bin ich die Prinzessin von Genovia. Mir gehört doch sowieso alles, was in diesem Museum ist. Jedenfalls meiner Familie.
    »Seit wann darf ein Mann einer Frau nur zu ihrem Geburtstag etwas schenken?« Grandmère musterte mich, als zweifle sie allmählich daran, ob ich überhaupt der Gattung homo sapiens angehöre. Sie hob ihr Handgelenk, an dem
eines ihrer Lieblingsarmbänder baumelte, das mit den centstückgroßen tropfenförmigen Brillanten daran. »Das habe ich vor etwa vierzig Jahren an einem fünften März von deinem Großvater bekommen. Wie du weißt, ist das weder mein Geburtstag noch ein anderer

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