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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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mal. Grandmère mag Michael nicht, weil Michael nicht adelig ist.
    Woher ich das weiß? Beim heutigen Prinzessunterricht fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wer stand da in ihrer Suite, schwang Andre-Agassi-mäßig seinen Schläger und war gerade aus dem schicksten New Yorker Fitness-Club zurückgekehrt, wo er eine Runde Squash gespielt hatte? Och, niemand Besonderes … bloß Prinz René.
    »Hä? Was machst DU denn hier?«, fragte ich in einem Tonfall, für den mich Grandmère später zusammenstauchte (es sei sehr undamenhaft, René so vorwurfsvoll anzuraunzen, als würde ich ihm verbrecherische Motive unterstellen. Dabei ist mein Misstrauen ja wohl angebracht. Ich musste ihm in Genovia praktisch eins über den Kopf geben, damit er mein Zepter rausrückt).

    »Ich mache mir ein paar schöne Tage in deiner Heimatstadt«, sagte René und entschuldigte sich, er müsse duschen, weil er nach dem Match »etwas streng« riechen würde.
    »Also wirklich, Amelia«, sagte Grandmère missbilligend. »Begrüßt man so seinen Cousin?«
    »Wieso ist er nicht in der Uni?«, fragte ich zurück.
    »Zu deiner Information«, antwortete Grandmère. »Er hat Semesterferien.«
    »Was? Jetzt noch?« Ich war skeptisch. Winterferien dauern nicht bis Februar - noch nicht mal in Frankreich.
    »Europäische Universitäten«, behauptete Grandmère, »haben längere Semesterferien als die amerikanischen, damit die Studenten die Skisaison voll ausnützen können.«
    »Ich hab nicht bemerkt, dass René Ski anhatte«, sagte ich listig.
    »Bö’ff!«, machte Grandmère nur. »René ist dieses Jahr schon genug Ski gefahren. Außerdem liebt er Manhattan.«
    Dagegen ließ sich nichts einwenden. New York ist wirklich die tollste Stadt der Welt. Zum Beispiel hat erst vor ein paar Tagen ein Bauarbeiter auf der 42. Straße eine Ratte gefangen, die über neun Kilo schwer war! Also wog sie nur vier Kilo weniger als Fat Louie! In Hongkong oder Paris gibt es garantiert keine solchen Monsterratten.
    Danach fing der Prinzessunterricht an. Grandmère betete mir die Liste der Leute runter, denen ich auf diesem Schwarz-Weiß-Ball vorgestellt werde, darunter sämtliche Debütantinnen - Töchter von irgendwelchen Promis und anderen Angehörigen des so genannten amerikanischen Hochadels, die dieses Jahr in die High Society eingeführt werden, um dort nach passenden Heiratskandidaten zu suchen (dabei sollten sie sich lieber einen vernünftigen Studienplatz suchen und vielleicht einen Teilzeitjob, bei dem
sie obdachlosen Analphabeten Lesen und Schreiben beibringen. Aber das ist ja nur meine unerhebliche persönliche Meinung). Während Grandmère redete, kam mir die Lösung für mein Problem.
    Könnte Michael mich nicht einfach zum Ball dieser Contessa begleiten?
    Okay, ein Ball ist nicht »Krieg der Sterne«. Und er müsste einen Smoking anziehen. Aber wenigtens wären wir zusammen. Und ich könnte ihm mein Geburtstagsgeschenk an einem Ort überreichen, der etwas mehr Atmosphäre hat als die Betonwände der Albert-Einstein-Highschool. Und ich müsste ihm nicht ganz absagen. Und Genovia und Monaco könnten trotzdem weiterhin in Frieden zusammenleben.
    Die Frage war nur, wie ich Grandmère dazu überreden sollte. Bisher hatte sie nicht erwähnt, dass ich noch einen Freund zur Contessa mitbringen darf.
    Aber was war mit den ganzen Debütantinnen? Die wollten doch sicher auch ihre Freunde mitbringen. Ich glaube ja sowieso, dass es solche Militärakademien wie West Point nur gibt, um passende Nachwuchspartner für all die Debütantinnen heranzuzüchten. Und wenn die Tussen ihre Freunde mitbringen durften, durfte ich das als Prinzessin ja wohl erst recht, oder?
    Wie ich Grandmère, nach all den Diskussionen darüber, dass man das Objekt seiner Begierde niemals spüren lassen darf, wie sehr man es begehrt, dazu bringen sollte, mir zu erlauben, Michael auf den Ball mitzunehmen, war mir nicht ganz klar. Ich entschied mich dafür, es mit dem diplomatischen Takt zu probieren, den Grandmère mir so mühsam beigebracht hat.
    »Und bitte, Amelia«, sagte Grandmère gerade, während sie mit einer Haarnadel über Rommels spärlich behaarten Rücken schabte, wie es ihr der genovesische Hoftierarzt
empfohlen hatte, um den Haarwuchs anzuregen. »Starr der Contessa nicht zu auffällig ins geliftete Gesicht. Ich weiß - sie sieht aus, als hätte sie der Schönheitschirurg verpfuscht, aber das ist Absicht. Anscheinend wollte sie immer schon so aussehen wie ein

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