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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Hill ausnahmsweise mit uns im Klassenzimmer. Sie tut zwar so, als würde sie irgendwelche Arbeiten aus dem Computerkurs korrigieren, dabei füllt sie in Wirklichkeit einen Bestellschein für Bettwäsche von Garnet Hill aus. Der Katalog liegt unter dem Buch, in das sie ihre Noten einträgt.
    Ist dein Dad so richtig schlimm krank?, stand auf Lillys letztem Zettel. Musst du wieder nach Genovia?
    NEIN.
    Ist es wieder Krebs?, will Lilly wissen. Hatte er einen Rückfall?
    NEIN.
    Was hat er denn dann? Lillys Schrift wird immer eckiger, was bei ihr ein sicheres Zeichen dafür ist, dass sie allmählich die Geduld verliert. Wieso sagst du es mir nicht?
    WENN ICH… würde ich ihr gern in fetten Großbuchstaben zurückschreiben … DIR DIE WAHRHEIT SAGE, WÜRDE DIES DAS SOFORTIGE ENDE MEINER BEZIEHUNG ZU DEINEM BRUDER BEDEUTEN, WAS ICH NICHT VERKRAFTEN WÜRDE! SIEHST DU DENN NICHT, DASS ICH OHNE IHN NICHT LEBEN KANN?
    Das kann ich aber auf keinen Fall schreiben, weil ich nicht so schnell aufgebe. Bin ich nicht eine Prinzessin aus dem Fürstengeschlecht derer von Renaldo? Geben Prinzessinnen aus dem Fürstengeschlecht derer von Renaldo so schnell auf, wenn etwas so Wertvolles wie die Liebe von Michael auf dem Spiel steht?
    Nein, das tun sie mitnichten. Man muss sich nur meine
Vorfahrinnen Agnes und Rosagunde anschauen: Agnes hüpfte von einer Brücke, um ihren Willen durchzusetzen (keine Nonne zu werden), und Rosagunde strangulierte einen Mann mit ihrem Zopf (um nicht mit ihm schlafen zu müssen). Und da sollte ich, Mia Thermopolis, mich wegen solch einer Lappalie wie diesem Schwarz-Weiß-Ball der Contessa Trevanni davon abhalten lassen, mich mit dem Jungen zu treffen, den ich liebe?
    Niemals.
    Hey, da kommt mir eine Idee. Ist es das? Mein besonderes Talent? Die Unbeugsamkeit, die ich von den anderen Renaldo-Prinzessinnen geerbt habe?
    Ich muss schnell Lilly fragen.
    SAG MAL, BESTEHT MEIN TALENT VIELLEICHT DARIN, DASS ICH SO UNBEUGSAM BIN WIE MEINE URAHNINNEN?
    Ich bin echt gespannt auf ihre Antwort. Obwohl ich nicht weiß, ob ich mich freuen kann, wenn ich es damit wirklich erraten hab. Was bringt es einem schon, unbeugsam zu sein? Damit lässt sich kein Geld verdienen wie mit anderen Talenten wie Geige spielen oder Songs schreiben oder Fernsehsendungen für den Offenen Kanal drehen.
    Aber ein Gutes hätte es. Ich wäre ganz von allein drauf gekommen, und das hieße, dass ich dann zumindest den Baum der Individuation nach Jung ohne Hilfe erklettert und mich dadurch selbstaktualisiert hätte.
    Ah, da kommt Lillys Antwort.
    Nein, du Doofie. Du stehst manchmal echt so was von auf der Leitung. Dass du da nicht selbst drauf kommst, ts. Und ejtzt sag mir endlich, was mit deinem Dad los ist!!!!!
    Enttäuschend. Ich glaub, ich komme nicht darum herum, ihr die Wahrheit zu sagen.
    NICHTS. GRANDMÈRE WOLLTE BLOSS MIT MIR ZU
CHANEL, DESHALB HAT SIE GELOGEN UND BEHAUPTET, DASS DAD KRANK IST.
    O Mann. Kein Wunder, dass du wieder so aussiehst, als hättest du eine Socke verschluckt. Deine Großmutter ist ja echt die Härte.
    Stimmt genau. Tja, wenn Lilly nur wüsste, wie hart Grandmère wirklich ist.

Mittwoch, 21. Januar, sechste Stunde, im Treppenaufgang im dritten Stock
    Notfallkonferenz der Anhängerinnen der Jane-Eyre-Methode des Umgangs mit Männern. Wir laufen Gefahr, jeden Moment entdeckt zu werden, weil wir Französisch blaumachen, um uns hier im Treppenaufgang direkt unter dem Dach zu versammeln (die Tür zum Dach ist natürlich verschlossen. Laut Lilly spazieren im Film über mein Leben ständig irgendwelche Schüler auf dem Dach rum. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass der bekannte Spruch »die Kunst imitiert das Leben« ja wohl kompletter Stuss ist), um einer unserer Schwestern Trost zu spenden.
    Richtig gelesen. Wie sich herausgestellt hat, bin ich nicht die Einzige, für die das Halbjahr unter ungünstigen Vorzeichen begonnen hat. Tina hat sich nicht nur das Fußgelenk in Aspen verstaucht, sie hat auch in der fünften Stunde auf ihrem neuen Handy eine SMS von Dave Farouq El-Abar bekommen.
    du hast nie zurückgerufen. ich nehm jetzt jasemine mit zu den rangers. schönes leben noch
    Diese SMS ist ja wohl total unsensibel. Mir ist richtig das Blut in den Adern gefroren, als ich sie gelesen hab.
    »Sexistisches Schwein«, schimpfte Lilly. »Vergiss ihn, Tina. Du findest einen Besseren.«
    »Ich w-will ab-ber kei-heinen B-Besseren«, schluchzte Tina. »Ich w-will nur D-da-have!«

    Es bricht mir echt das Herz, sie so leiden zu

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