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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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versteht, ist er es wahrscheinlich sowieso nicht wert.
    Ich bin zu weichherzig. Aber Grandmère sah so glücklich aus. Sie schleuderte die Kaschmirdecke von sich - und Rommel gleich mit dazu -, klingelte nach dem Zimmermädchen, um sich einen Sidecar und ihre Zigaretten bringen zu lassen, und fing dann sofort mit dem Prinzessunterricht an. Heute hat sie mir beigebracht, in fünf verschiedenen Sprachen nach dem nächsten Taxistand zu fragen.
    Ich möchte nur eins wissen: Was …
    (Nein, nicht »Was lässt sie denken, dass ich jemals in die Verlegenheit kommen werde, auf Hindustani ein Taxi rufen zu müssen?«, sondern:)
    …Was soll ich Michael nur sagen? Mal ganz im Ernst. Wenn er jetzt nicht mit mir Schluss macht, stimmt was nicht
mit ihm. Und da ich zufälligerweise ganz genau weiß, dass mit ihm alles stimmt, weiß ich auch mit Sicherheit, dass er mit mir Schluss machen wird.
    Und dazu kann ich wiederum nur sagen: ES GIBT EINFACH KEINE GERECHTIGKEIT AUF DIESER WELT! ABER ECHT SO WAS VON GAR KEINER.
    Mogen fährt Lilly nicht mit uns zur Schule, weil sie zur Frühstücksbesprechung mit den Produzenten muss. Wahrscheinlich wäre das die perfekte Gelegenheit, es ihm zu sagen. Dann kann er noch vor dem ersten Klingeln mit mir Schluss machen, und vielleicht hab ich dann schon wieder aufgehört zu weinen, bevor ich in der ersten Stunde auf Lana treffe. Ich glaub nicht, dass ich ihre fiesen Sprüche ertrage, nachdem mir gerade das Herz aus der Brust gerissen wurde.
    Wieso hab ich das getan? Ich hasse mich selbst.

Donnerstag, 22. Januar, zu Hause
    Ich hab mir mein verfilmtes Leben angeschaut. Mom hatte den Film für mich auf Video aufgenommen, als ich in Genovia war. Sie dachte erst, Mr G hätte den Film aus Versehen mit dem letzten Football-Match der Jets überspielt, hatte er dann aber doch nicht.
    Der Typ, der Michael spielt, ist supersüß. Der Film endet damit, dass wir zusammenkommen.
    Echt hart, dass er im wahren Leben morgen mit mir Schluss machen wird … obwohl sich Tina da gar nicht so sicher ist.
    Ich finde es zwar sehr nett von ihr, das zu sagen, leider wird er es aber doch machen. Es ist einfach eine Frage der Ehre. Wenn ein Mädchen, mit dem man vierunddreißig Tage zusammen ist, einen schon bei der allerersten Verabredung hängen lässt, bleibt einem nichts anderes übrig, als Schluss zu machen. Dafür hab ich vollstes Verständnis. Ich würde auch mit mir Schluss machen.
    Ich glaub, ich hab endgültig begriffen, dass adelige, besonders hoch adelige Jugendliche, keine normalen Jugendlichen sind. Für Leute wie mich und Prinz William hat die Pflicht immer an erster Stelle zu stehen. Wie soll das ein normaler Mensch verstehen, geschweige denn sich damit abfinden?
    Tina glaubt, dass Michael es kann und wird. Sie glaubt,
dass er nicht mit mir Schluss machen wird, weil er mich liebt. Ich hab ihr aber klar gemacht, dass er garantiert mit mir Schluss machen wird, weil er mich nämlich nur als gute, alte Freundin liebt.
    »Quatsch. Michael liebt dich eindeutig mehr als nur als gute, alte Freundin«, hat mich Tina vorhin am Telefon getröstet. »Ihr habt euch doch auch schon geküsst.«
    »Schon«, sagte ich. »Aber Kenny hab ich auch geküsst und den hab ich bloß als Freund gemocht.«
    »Das ist ja wohl komplett was anderes«, widersprach Tina.
    »Ach ja?«
    »Na klar. Du und Michael - ihr seid füreinander bestimmt!« Tina schrie richtig. »Das steht doch auch in eurem Horoskop! Und du und Kenny, ihr könnt gar nicht füreinander bestimmt sein. Er ist Krebs!«
    Tinas astrologische Analysen mal beiseite gelassen, gibt es keinen Hinweis darauf, dass Michael mehr für mich empfindet als für, sagen wir mal … Judith Gershner. Okay, er hat mir das Gedicht geschrieben, in dem das L-Wort vorkommt. Aber seitdem ist ein voller Monat vergangen, den ich im Ausland verbracht habe, und seit meiner Rückkehr hat er seinen Liebesschwur nicht erneuert. Nein, ich fürchte leider, der morgige Tag wird das Fass für ihn zum Überlaufen bringen. Warum sollte Michael seine Zeit mit einer wie mir verplempern, die sich noch nicht mal gegen die eigene Großmutter durchsetzen kann? Ich bin mir sicher, wenn Michael von seiner Großmutter angefleht worden wäre: »Bitte, Michael, du musst am Freitag unbedingt mit mir zum Bingo kommen, weil meine alte Kindheitsrivalin Olga Krakowski da sein wird und ich mit dir angeben möchte«, hätte er gesagt: »Sorry, Oma, aber ich kann nicht.«
    Ich hab einfach kein Rückgrat.

    Und muss bitterlich

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