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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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zwar in Grandmère. Die ganze Zeit über hab ich gedacht, sie sei gar nicht menschlich und vielleicht sogar von einem außerirdischen Mutterschiff zur Erde gesandt worden, um die Lebewesen auf diesem Planeten zu beobachten und ihren Vorgesetzten Bericht zu erstatten. Tja, das war ein Irrtum. Grandmère ist eindeutig menschlich, genauso menschlich wie ich.
    Wie ich das herausgefunden hab? Woher ich weiß, dass die Fürstinmutter von Genovia ihre Seele doch nicht an den Fürsten der Finsternis verkauft hat, wie ich es ihr so oft unterstellt hab?
    Mir ist es heute klar geworden, als ich in ihre Suite im Plaza Hotel marschierte, fest entschlossen, ihr in der Contessa-Trevanni-Sache die Stirn zu bieten. »Grandmère«, wollte ich sagen. »Dad hat gesagt, ich muss nicht zu dem Ball, und weißt du was? Ich geh auch nicht hin.«
    So war es jedenfalls geplant.
    Doch als ich in ihren Salon kam, erstarben mir die Worte auf den Lippen. Grandmère sah nämlich aus, als wäre sie von einem Sattelschlepper überfahren worden! Doch, ganz
im Ernst. Sie saß da im schummrigen Zwielicht - sie hatte über sämtliche Lampenschirme violette Tücher gehängt, weil ihr das helle Licht in den Augen wehtat - und war noch nicht mal anständig angezogen. Sie trug bloß einen Morgenmantel aus Samt und Hausschuhe und hatte sich eine Kaschmirdecke über die Knie gebreitet, das war alles. Außerdem hatte sie Lockenwickler im Haar, und wenn ihr Lidstrich nicht eintätowiert wäre, dann wäre er sicher total verlaufen gewesen. Sie trank noch nicht mal einen Sidecar - ihren absoluten Lieblingserfrischungscocktail - oder sonst irgendwas. Sie saß in sich zusammengesunken da, hatte den zitternden Rommel auf dem Schoß und sah aus wie der aufgewärmte Tod.
    »Grandmère!« Mir entfuhr ein Schrei. »Alles okay? Bist du krank oder so?«
    Die Stimme, die aus Grandmères Mund kam, hatte so wenig mit ihrem üblichen kläffenden Kasernenhofton zu tun, dass ich sie kaum wieder erkannte. »Nein, nein. Es geht mir gut. Zumindest wird es mir wieder gut gehen, wenn ich mich jemals von dieser Erniedrigung erhole.«
    »Erniedrigung? Welche Erniedrigung?« Ich sank neben ihrem Sessel auf die Knie. »Bist du sicher, dass du nicht krank bist, Grandmère? Du rauchst ja noch nicht mal.«
    »Es wird schon wieder«, flüsterte sie. »Natürlich dauert es Wochen, bis ich mich wieder in die Öffentlichkeit wagen kann. Aber ich bin eine Renaldo. Ich bin stark. Ich werde darüber hinwegkommen.«
    Streng genommen ist Grandmère bloß eine angeheiratete Renaldo, aber ich wollte mich in diesem Moment nicht mit ihr streiten, weil mir klar war, dass irgendwas Schlimmes passiert war. Vielleicht war ihr beim Duschen die Gebärmutter rausgefallen (das ist nämlich einer Frau in der Senioren-Wohnsiedlung von Lillys und Michaels Großeltern
passiert. Und bei den Kühen bei »Der Doktor und das liebe Vieh« kommt das auch ununterbrochen vor).
    »Grandmère!« Ich sah mich hastig im Zimmer um, ob ihre Gebärmutter womöglich irgendwo rumlag. »Soll ich einen Arzt rufen?«
    »Der kann mir auch nicht helfen«, röchelte Grandmère. »Ich leide unter der Schmach, eine Enkelin zu haben, die mich nicht liebt.«
    Ich hatte keine Ahnung, wovon sie redete. Stimmt schon, ich mag Grandmère nicht immer besonders. Manchmal glaub ich sogar, dass ich sie hasse. Aber es ist nicht so, als würde ich sie nicht lieben. Glaub ich jedenfalls. Zumindest hab ich ihr das noch nie ins Gesicht gesagt.
    »Was redest du da, Grandmère? Natürlich liebe ich dich …«
    »Und warum kommst du dann nicht mit mir zum Schwarz-Weiß-Ball der Contessa?«, wimmerte Grandmère.
    Ich konnte nur nervös zwinkern und »W...w... was?« stammeln.
    »Dein Vater hat mich angerufen«, ächzte Grandmère. »Er sagt, du willst nicht!«
    »Aber Grandmère«, sagte ich. »Du weißt selbst genau, dass ich nicht hinwill. Ich hab dir doch erzählt, dass Michael und ich...«
    »Dieser Junge!« , schrie sie auf. »Schon wieder dieser Junge! «
    »Jetzt hör mal endlich auf, ihn so zu nennen, Grandmère«, sagte ich. »Du weißt ganz genau, wie er heißt.«
    »Ich nehme an, dieser Michael …«, schniefte Grandmère, »bedeutet dir mehr als deine arme alte Großmutter. Seine Gefühle sind dir wohl wichtiger, oui ?«
    Diese Frage konnte natürlich nur mit einem überschwänglichen Na klar beantwortet werden, aber ich wollte
nicht unhöflich sein. Also sagte ich: »Wir sind doch morgen zum ersten Mal verabredet. Nur ich und Michael, ich

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