Dein für 1000 und eine Nacht
Hälften zu brechen. Dampf stieg aus der Mitte auf. Unwillkürlich schaute sie Arash wieder an.
Er musterte sie einen Moment lang eingehend. Sie vermochte jedoch nicht in seinem Gesicht zu lesen, und als sie schon glaubte, die Spannung sei unerträglich, schien er sich innerlich zurückzuziehen. Er senkte den Blick auf seinen Teller und aß seine Suppe.
„Das geht nicht", erwiderte er endlich.
Den Ton, den er anschlug, kannte sie nur zu gut. Verschlossen, als befände er sich hinter einer Tür. Sie wusste aus Erfahrung, dass es keinen Sinn hatte, weiter in ihn zu dringen.
Doch sie konnte sich nicht zurückhalten. „Warum geht es nicht?"
„Das soll nicht heißen, ich sehe nicht, was du für das Land tust."
„Warum willst du dann nicht..."
„Ich kann nicht mit dir darüber reden, Lana."
„Das verstehe ich nicht. Wir sind doch allein. Wen könnte es da stören?"
Sie glaubte schon, sie habe ihn erzürnt, so wie er sich mit seiner Suppe beschäftigte und schwieg. Arash konnte sich oft so leicht abkapseln.
Lana rang mit ihren Gefühlen. Am liebsten hätte sie zu Arash gesagt: „Hör mal, ich liebe dich. Ich habe gerade erkannt, dass ich wahnsinnig in dich verliebt bin. Und ich war es von Anfang an. Bist du wirklich sicher, du liebst mich nicht?"
Aber das hatte sie bereits einmal versucht. Vielleicht nicht so offen, aber deutlich genug.
Tief betroffen, dass er sie ohne eine Nachricht verlassen hatte, hatte sie ihm einen Brief nach Parvan geschickt...
Und obendrein hatte sie noch erfahren, dass Arash Khosravi kein Leibwächter war, sondern ein Tafelgefährte des Kronprinzen und jüngerer Sohn eines angesehenen Scheichs.
Zunächst hatte sie geglaubt, ihn zu verstehen. Er hatte sich zwar zu ihr hingezogen gefühlt, aber er hatte ihr auch gleich ge sagt, er könne ihr nichts bieten. Denn ohne die Zustimmung seines Vaters konnte er nicht heiraten, und sein Vater würde eine Aus länderin sicherlich nicht akzeptieren.
In ihrem Brief hatte sie ihm erklärt, es täte ihr Leid, dass sie sich nicht hätte von ihm verabschieden können. Sie hatte ihm auch gestanden, dass sie ihn vermissen würde und hoffe, es ließe sich alles friedlich regeln. Sie würde sich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit ihm freuen. Zum Schluss hatte sie hinzugefügt, es wäre wohl besser gewesen, er wäre ein einfacher Mann, denn dann wäre es für sie leichter gewesen ...
Trotz aller Hoffnungen, die sie hegte, und aller Träume, in denen sie sich mehr ersehnte, hatte Arash ihr nur eine kurze Antwort geschickt und sich für ihre Besorgnis bedankt. Er hatte mit seinem vollen Namen unterschrieben, aber keine weitere Erklärung dazu abgegeben.
Auch hatte er nicht ihre unglaublich leidenschaftliche Nacht erwähnt.
Nicht mit einem Wort.
Dann war die Armee der Kaljuken ins Land gedrungen, die Flughäfen geschlossen worden.
Lana hatte ihm nicht mehr ge schrieben. Sie fand sich mit der Tatsache ab, die sie zunächst nicht hatte wahrhaben wollen. Er hatte die Nacht mir ihr genossen, war aber nicht weiter an ihr interessiert.
Ein zweites Mal würde sie sich nicht erniedrigen und sich dem Mann anbieten, der sie nicht wollte.
Nachdem sie gegessen hatten und Arash das Geschirr vom Tisch geräumt hatte, servierte Lana noch Kaffee mit ein paar Winteräpfeln als Dessert. Die Äpfel waren ein wenig runzlig, aber essbar.
„Sind sie aus deinem eigenen Obstanbau?" wollte Lana wissen.
„Ich hoffe es", antwortete er. „Wenn nicht, würde es bedeuten, dass unsere Bäume nicht tragen."
Lana biss in ihren Apfel und genoss den frischen Saftge schmack. Trotz allem fühlte sie sich plötzlich im Einklang mit Arash und erkannte, dass sie ihm nicht lange böse sein konnte.
„Ist Aram ein Vorfahre von dir?" erkundigte sie sich.
Ehe er antwortete, huschte ein Schatten über sein Gesicht. „Aram ist ein entfernter Vorfahre, über den wir zahlreiche Legenden haben. Er war der Anführer in diesem Tal, ein angesehener Krieger, der große mystische Kräfte besaß."
„Ist das Wappen tatsächlich so alt?"
„Das Wappen nicht. Aber der Stein, der Rubin in der Mitte des Wappens. Er gehörte Aram."
Lächelnd lehnte Lana sich mit dem Apfel in die Kissen zurück. „Also war es ursprünglich Arams Rubin?"
„So nennen wir ihn heute noch. In Arams Rubin sind Symbole geschnitzt, die Macht anziehen und im Stein halten. Der Stein
stammt hier aus dem Tal und war einer der größten und schönsten Rubine, die je aus den Minen kamen.
Aram hat ihn selbst
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