Dein fuer immer
»Das kann ich nicht.«
»Ich übe mit dir, Engelchen. Und ich werde bei jedem Schritt des Weges bei dir sein. Du bist wesentlich stärker als noch vor zwei Wochen, und das alles nach nur ein paar Stunden Arbeit mit einem Trainer, der nur gerade genug getan hat, um dich glauben zu machen, er hätte in dich investiert. Er wollte, dass du glaubst, er trainiert dich, aber ich bezweifle stark, dass er mehr getan hat, als deine Muskeln gegen den kleinstmöglichen Widerstand anarbeiten zu lassen. Ich glaube nicht, dass dir klar ist, wie stark du wirklich bist. Mit echtem Training kannst du ihn schlagen.«
Patch griff in meinen Nacken und zog unsere Gesichter zueinander. Er sah mich mit so viel Zuversicht und Vertrauen an, dass es mir beinahe das Herz brach. Du schaffst das. Es ist eine Aufgabe, um die dich niemand beneidet. Umso mehr bewundere ich dich dafür, dass du es auch nur versuchst, sagte er in meinem Geist.
»Gibt es denn keinen anderen Weg ?« Aber ich hatte die letzten Minuten damit verbracht, die Lage hektisch aus allen möglichen Perspektiven zu betrachten. Peppers zweifelhafte Erfolgsaussichten, der Eid, den ich Hank geschworen hatte, die prekäre Lage der gesamten Nephilim-Rasse … es gab wirklich keine andere Lösung. Ich musste da durch.
»Patch, ich habe Angst«, flüsterte ich.
Er zog mich in seine Arme. Gab mir einen Kuss auf den Scheitel und strich mir übers Haar. Er brauchte kein Wort zu sagen, ich wusste auch so, dass er ebenfalls Angst hatte. »Ich werde nicht zulassen, dass du dieses Duell verlierst, Engelchen. Ich werde nicht zulassen, dass du dich Dante stellst, wenn ich nicht weiß, dass ich den Ausgang des Duells kontrollieren kann. Der Kampf wird fair aussehen, aber er wird nicht fair sein. Dante hat sein Schicksal besiegelt, als er sich gegen dich gewandt hat. Ich werde ihn nicht vom Haken lassen.« Seine leise Stimme wurde härter. »Er wird nicht lebend aus der Sache herauskommen.«
»Kannst du das Duell beeinflussen ?«
Der Rachedurst in seinem Blick sagte mir alles, was ich wissen musste.
»Wenn irgendjemand herausfindet …«, setzte ich an.
Patch küsste mich, hart, aber mit einem amüsierten Glitzern in den Augen. »Wenn ich erwischt würde, würde das bedeuten, dass ich dich nie wieder küssen kann. Glaubst du wirklich, ich würde das riskieren ?« Sein Gesicht wurde ernst. »Ich weiß, dass ich deine Berührung nicht spüren kann, aber ich spüre deine Liebe, Nora. In mir. Das bedeutet mir alles. Ich wünschte, ich könnte dich ebenso spüren, wie du mich spürst, aber ich habe deine Liebe. Nichts wird das je übertreffen. Es gibt Leute, die in ihrem ganzen Leben niemals das empfinden, was du mir gegeben hast. Da gibt es nichts zu bereuen.«
Mein Kinn zitterte. »Ich habe Angst, dich zu verlieren. Ich habe Angst davor zu scheitern und vor dem, was dann mit uns geschehen wird. Ich will das nicht machen«, protestierte ich, auch wenn ich wusste, dass es keine magische Hintertür gab, durch die ich entkommen konnte. Ich konnte nicht davor weglaufen; ich konnte mich nicht verstecken. Der Eid, den ich Hank geschworen hatte, würde mich verfolgen, ganz egal, wohin ich auch verschwand. Ich musste an der Macht bleiben. Solange die Armee bestand, musste ich durchhalten. Ich drückte Patchs Hand. »Versprich mir, dass du die ganze Zeit bei mir sein wirst. Versprich mir, dass du mich das nicht allein durchstehen lässt.«
Patch hob mein Kinn mit der Fingerspitze an. »Wenn ich das für dich ungeschehen machen könnte, würde ich es tun. Wenn ich es an deiner Stelle durchstehen könnte, würde ich nicht zögern. Aber Tatsache ist, ich kann nur eines tun: bis zum Ende an deiner Seite stehen. Ich werde nicht wanken, Engelchen, das verspreche ich dir.« Er strich mit den Händen über meine Arme, ohne zu wissen, dass dieses Versprechen mich mehr wärmte als die Geste. Es brachte mich beinahe zum Weinen. »Ich werde die Nachricht durchsickern lassen, dass du für heute Abend ein dringendes Treffen einberufen hast. Als Erstes rufe ich Scott an und sage ihm, er soll das weitergeben. Es wird nicht lange dauern, bis die Nachricht sich verbreitet. Noch vor Ablauf dieser Stunde wird Dante davon erfahren haben.«
Mein Magen machte einen Übelkeit erregenden Hüpfer. Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange, dann zwang ich mich zu nicken. Ich musste das Unausweichliche akzeptieren. Je schneller ich mich dem stellte, was vor mir lag, desto eher konnte ich einen Plan schmieden, um meine Angst
Weitere Kostenlose Bücher