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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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ich ihr all die märchenhaften Geheimnisse erzählte, die ich die letzten sechs Monate für mich behalten hatte. Sie zuckte einmal zusammen, als ich erklärte, dass die Nephilim die Frucht der Verbindung von Menschen und gefallenen Engeln waren, aber abgesehen davon zeigte ihre Miene weder Entsetzen noch Unglauben. Sie hörte aufmerksam zu, während ich ihr zwei gegeneinander kämpfende Rassen Unsterblicher schilderte, Hank Millars Rolle in dem Ganzen und wie er seine Last in meinen Schoß hatte fallen lassen. Sie brachte sogar ein leises Lächeln zustande, als ich Patchs und Scotts wahre Identitäten enthüllte.
    Als ich geendet hatte, legte sie den Kopf leicht schief und sah mich scharf an. Nach einer Weile sagte sie: »Nun, das erklärt ja einiges. «
    Jetzt war ich an der Reihe mit Blinzeln. »Im Ernst ? Ist das alles, was du dazu zu sagen hast ? Du bist nicht, ich weiß nicht … überwältigt ? Verwirrt ? Bestürzt ? Hysterisch ?«
    Vee legte nachdenklich den Finger ans Kinn. »Ich wusste, dass Patch viel zu hart ist, um ein Mensch zu sein.«
    Ich fing schon an, mich zu fragen, ob sie mich überhaupt hatte sagen hören, dass ich auch nicht menschlich war. »Und was ist mit mir ? Macht dir denn der Gedanke überhaupt nichts aus, dass ich nicht nur ein Nephilim bin, sondern auch noch all die anderen Nephilim da draußen anführen soll« – ich zeigte mit dem Finger zum Fenster – »in einem Krieg gegen gefallene Engel ? Gefallene Engel, Vee. Wie in der Bibel. Aus dem Himmel verbannte Übeltäter.«
    »Ja, das hört sich in der Tat ziemlich unglaubwürdig an.«
    Ich kratzte mir die Augenbraue. »Ich kann’s gar nicht fassen, dass du so ruhig bleibst. Ich habe doch wenigstens irgendeine Art von Reaktion erwartet. Ich habe erwartet, dass du die Nerven verlierst. Wild wedelnde Arme und ein ordentlicher Schwall Flüche wären das Mindeste. Aber ich hätte das alles genauso gut einer Parkuhr erzählen können.«
    »Schätzchen, aus deinem Mund höre ich mich ja an wie eine Art Diva.«
    Das entlockte mir ein Lächeln. »Das hast du gesagt, nicht ich.«
    »Das Einzige, was ich wirklich seltsam finde, ist, dass du gesagt hast, dass man einen Nephilim am einfachsten an seiner Größe erkennt, aber du, meine Liebe, bist nicht besonders groß«, sagte Vee. »Nimm nur mal mich zum Beispiel. Ich bin groß.«
    »Ich bin nur durchschnittlich groß, weil Hank …«
    »Ich weiß. Du hast schon erklärt, wie du einen Eid geschworen hast, durch den du Nephilim geworden bist, obwohl du gleichzeitig ein Mensch bist und daher nur von durchschnittlicher Größe, aber das ist doch nervig, oder ? Ich meine, was wäre, wenn der Schwur dich gleichzeitig auch größer gemacht hätte ? Was, wenn er dich so groß gemacht hätte wie mich ?«
    Ich wusste nicht, worauf Vee hinauswollte, aber es hörte sich an, als vergäße sie einen wichtigen Aspekt. Es ging hier nicht darum, wie groß ich war. Es ging darum, ihr die Idee einer Welt aus Unsterblichen nahezubringen, die es eigentlich nicht geben sollte – und darum, dass ich gerade die kleine, sichere Blase, in der sie lebte, zum Platzen gebracht hatte.
    »Heilt dein Körper jetzt auch so schnell, seit du Nephilim bist ?«, fuhr Vee fort. »Weil du, wenn du diesen Bonus nicht gekriegt hast, nämlich ein echt schlechtes Geschäft gemacht hast.«
    Ich erstarrte. »Vee, von unserer Fähigkeit, schnell zu heilen, hab’ ich dir überhaupt nichts erzählt.«
    »Oh, muss wohl so sein.«
    »Wie kannst du dann davon wissen ?« Ich starrte Vee an und überdachte jedes Wort unseres Gesprächs. Ich hatte ihr definitiv nichts davon gesagt. Mein Hirn schien sich nur in Zeitlupe vorwärtszubewegen. Und dann, einfach so, traf mich die Erkenntnis mit überwältigender Wucht. Ich schlug die Hand vor den Mund. »Du … ?«
    Vee grinste. »Ich hab’ dir doch gesagt, dass ich auch meine Geheimnisse habe.«
    »Aber … Das kann doch nicht … Das ist doch nicht …«
    »Möglich ? Ja, das dachte ich auch erst. Ich dachte, ich würde irgendeine Art abgefahrener, zweiter Menstruation durchmachen. In den letzten Wochen war ich immer müde, hatte Bauchschmerzen und war total mies gelaunt. Dann, vor einer Woche, habe ich mir in den Finger geschnitten, als ich einen Apfel zerteilen wollte. Der Schnitt heilte so schnell, dass ich schon fast dachte, ich hätte mir das Blut nur eingebildet. Aber danach sind noch mehr komische Sachen passiert. In Sport habe ich beim Volleyball so hart aufgeschlagen, dass er auf der

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