Dein fuer immer
anderen Seite der Halle gegen die Wand geflogen ist. Beim Krafttraining hatte ich keine Probleme, mit den kräftigsten Jungs mitzuhalten. Das habe ich mir natürlich nicht anmerken lassen, weil ich nicht wollte, dass irgendjemand auf mich aufmerksam wurde, solange ich selbst nicht wusste, was mit meinem Körper passierte. Glaub mir, Nora, ich bin hundert Prozent Nephilim. Scott hat das sofort gemerkt. Er hat mir das Wichtigste beigebracht, hat mir geholfen, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass meine Mutter vor etwa siebzehn Jahren was mit einem gefallenen Engel hatte. Mir hat es geholfen zu wissen, dass Scott eine ähnliche körperliche Wandlung durchgemacht hat und dieselben Schlüsse über seine Eltern ziehen musste. Keiner von uns kann es fassen, dass du so lange gebraucht hast, um darauf zu kommen.« Sie versetzte mir einen Stoß gegen die Schulter.
Ich spürte, wie mir der Mund offen stand. »Du. Du bist wirklich – Nephilim.« Wie konnte ich das nicht erkannt haben ? Ich hätte es doch sofort sehen müssen – ich konnte es jedem anderen Nephilim oder gefallenen Engel ansehen. Lag es daran, dass Vee meine beste Freundin war und dass sie es so lange gewesen war, dass ich sie nicht als etwas anderes ansehen konnte ?
»Was hat Scott dir über den Krieg erzählt ?«, fragte ich schließlich.
»Das ist einer der Gründe, warum er heute Abend kommen wollte, um mich aufs Laufende zu bringen. Sieht ja aus, als wärst du eine ganz große Nummer, Miss Queen Bee. Anführerin der Armee der Schwarzen Hand ?« Vee stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Wow, Kleines. Vergiss nicht, das in deinen Lebenslauf zu schreiben.«
Vierunddreißig
I ch trug nichts außer Tennisschuhen, Shorts und einem Tank-Top, als ich mich früh am nächsten Morgen mit Patch an einem felsigen Abschnitt der Küste traf. Es war Montag, Peppers Stichtag. Es war außerdem ein Schultag. Aber ich konnte es mir nicht leisten, mir über diese Dinge Gedanken zu machen. Erst trainieren, dann belasten.
Ich hatte meine Hände mit Bandagen umwickelt, weil ich davon ausging, dass Patchs Training Dantes bei Weitem in den Schatten stellen würde. Mein Haar war zu einem festen Bauernzopf geflochten, und mein Magen war leer, abgesehen von einem Glas Wasser. Seit Freitag hatte ich keine Teufelskraft mehr zu mir genommen, und ich merkte es. In meinem Schädel hatte sich ein Kopfschmerz in der Größe von Nebraska breitgemacht, und wenn ich den Kopf zu schnell drehte, schwankte meine Sehschärfe merklich. Ein scharfer Hunger nagte von innen an mir. Der Schmerz war so wild, dass ich kaum Luft bekam.
Ich hatte mein Versprechen gehalten und das Gegengift geschluckt, direkt nachdem ich Patch meine Abhängigkeit gestanden hatte, aber anscheinend brauchte das Medikament eine Weile, um seine Wirkung zu entfalten. Wahrscheinlich war es nicht gerade förderlich, dass ich die ganze letzte Woche große Mengen Teufelskraft in mich hineingepumpt hatte.
Patch trug schwarze Jeans und ein dazu passendes, eng anliegendes T-Shirt. Er legte mir die Hände auf die Schultern und sah mir ins Gesicht: »Bist du bereit ?«
Trotz der erbitterten Stimmung lächelte ich und knackte mit den Fingerknöcheln. »Bereit, mit meinem tollen Freund zu ringen ? Oh, ich würde schon sagen, dass ich dazu bereit bin.«
Belustigung machte seinen Blick weich.
»Ich werde versuchen zu kontrollieren, wohin ich meine Hände lege, aber wer weiß schon, was in der Hitze des Gefechts alles passieren kann ?«, setzte ich hinzu.
Patch grinste: »Klingt vielversprechend.«
»In Ordnung, Trainer. Lass uns anfangen.«
Auf mein Wort hin wurde Patchs Gesichtsausdruck konzentriert und sachlich. »Du hast keinerlei Übung im Schwertkampf, aber ich nehme an, Dante hat über die Jahre mehr als genug davon bekommen. Er ist so alt wie Napoleon und hat wahrscheinlich schon ein Kürassierschwert geschwenkt, als er aus dem Bauch seiner Mutter gekrochen ist. Deine beste Chance besteht darin, ihn möglichst früh zu entwaffnen und dann schnell zum Nahkampf überzugehen.«
»Wie soll ich das denn anstellen ?«
Patch nahm zwei lange Stöcke vom Boden auf, die er auf etwa halbe Standard-Schwertlänge zugeschnitten hatte. Er warf einen davon in die Luft, und ich fing ihn auf. »Zieh dein Schwert, bevor der Kampf beginnt. Es braucht mehr Zeit, ein Schwert zu ziehen, als getroffen zu werden.«
Ich tat so, als zöge ich mein Schwert aus einer unsichtbaren Scheide, und hielt es bereit.
»Sorge dafür, dass deine Füße
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