Dein fuer immer
Teufelskraft ein für alle Mal verschwinden. Ich fühlte mich persönlich dafür verantwortlich, die Kräfte der Hölle, nun ja, in die Hölle zurückzuverbannen.
Wir müssen los, Engelchen, sagte Patch in meinen Gedanken. Lisa darf uns hier nicht erwischen. Das sähe nicht gut aus.
Ich schüttelte Blakely heftiger. »Wo ist das Labor ?«
Seine geballten Fäuste entspannten sich. Seine Augen, die noch immer in diesem gruseligen Blau glänzten, starrten leer zu mir empor.
»Wir dürfen hier nicht noch mehr Zeit verschwenden«, sagte Patch. »Wir müssen davon ausgehen, dass Dante hinter Pepper und den Federn her ist.«
Ich versuchte, mir die Augen mit dem Handrücken abzutrocknen. »Wollen wir Blakely hier einfach so liegen lassen ?«
Von draußen war Motorengeräusch zu hören, ein Auto hielt am Straßenrand. »Lisa«, sagte Patch. Er schob das Schlafzimmerfenster auf, hob mich in die Fensteröffnung und sprang neben mir hoch. »Wenn du noch irgendwelche letzten Worte für den Toten hast, solltest du sie jetzt sprechen.«
Mit einem trauervollen Blick zu Blakely zurück sagte ich nur: »Ich wünsche dir mehr Glück im nächsten Leben.«
Irgendwie hatte ich das Gefühl, er könnte es brauchen.
Wir rasten auf Patchs Motorrad über die waldigen Nebenstraßen. Der Neumond des Cheschwan war vor beinahe zwei Wochen aufgegangen und hing jetzt wie ein geisterhafter Ball hoch am Himmel, ein großes, wachsames Auge, dem wir nicht entkommen konnten. Ich schauderte und schmiegte mich enger an Patch. Er raste so schnell um die engen Kurven, dass die Äste aussahen wie aufblitzende, skelettartige Finger, die nach mir griffen.
Da es unpraktisch war, über das Heulen des Fahrtwindes hinwegzuschreien, sprach ich im Geist.
Wer kann Dante von den Federn erzählt haben ?
Pepper hätte das niemals riskiert.
Wir auch nicht.
Wenn Dante davon weiß, müssen wir davon ausgehen, dass es die gefallenen Engel ebenfalls wissen. Sie werden alles tun, was in ihrer Macht steht, um uns daran zu hindern, an diese Federn heranzukommen, Engelchen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Seine Warnung war nur allzu deutlich: Wir waren in Gefahr.
Wir müssen Pepper warnen, sagte ich.
Wenn wir ihn anrufen und die Erzengel das abfangen, kommen wir nie an die Federn.
Ich warf einen Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk. Elf. Wir haben ihm Zeit bis Mitternacht gegeben. Seine Zeit ist beinahe abgelaufen.
Wenn er nicht demnächst anruft, Engelchen, müssen wir vom Schlimmsten ausgehen und uns etwas Neues ausdenken.
Seine Hand rutschte auf meine Hüfte und drückte sie sanft. Ich wusste, dass wir dasselbe dachten. Wir hatten alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Die Zeit war abgelaufen. Entweder wir bekamen die Federn …
… oder die Nephilim würden mehr verlieren als nur einen Krieg. Sie würden den gefallenen Engeln auf ewig hörig sein.
Sechsunddreißig
E in gedämpftes Klingeln drang aus meiner Tasche. Patch fuhr das Motorrad sofort an den Straßenrand, und ich nahm den Anruf mit einem Gebet im Herzen an.
»Ich habe die F-F-Federn«, sagte Pepper mit hoher und zitternder Stimme.
Erleichtert atmete ich aus und klatschte mit Patch ab. Dann verschränkte ich meine Finger mit seinen und verband unsere Hände miteinander. Wir hatten die Federn. Wir hatten den Dolch. Das Duell von morgen war nicht länger nötig – tote Gegner schwangen keine Schwerter, egal ob verzaubert oder nicht.
»Gute Arbeit, Pepper«, sagte ich. »Du hast es fast geschafft. Du musst uns nur noch die Federn und den Dolch aushändigen, dann hast du das alles hinter dir. Patch wird Dante töten, sobald er den Dolch bekommt. Aber du solltest wissen, dass Dante ebenfalls hinter den Federn her ist.« Es war nicht genug Zeit, um ihm das schonend beizubringen. »Sie sind für ihn genauso wichtig wie für uns. Er sucht nach dir, also werde jetzt nicht nachlässig. Und lass auf keinen Fall zu, dass er die Federn bekommt oder den Dolch.«
Pepper schniefte. »Ich habe A-A-Angst. Was mache ich, wenn Dante mich findet ? Und was, wenn die Erzengel merken, dass die Federn weg sind ?« Seine Stimme wurde lauter, er kreischte jetzt beinahe. »Was, wenn sie darauf kommen, dass ich es war ?«
»Beruhige dich. Alles wird gut. Wir machen die Übergabe im Delphic-Vergnügungspark. Wir können dich da in ungefähr fünfundvierzig Minuten treffen.«
»Das ist fast noch eine Stunde ! So lange kann ich die Federn nicht behalten ! Ich muss sie irgendwie loswerden. So war es abgemacht. Du hast nie
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