Dein fuer immer
nur mit diesen ganzen Bösewichten los, dass sie ständig versuchten, meinen Freund als Söldner anzuheuern ? Zugegeben, er hatte bestimmt in seiner Vergangenheit als solcher gearbeitet, aber jetzt wurde das Ganze allmählich lächerlich – und lästig. Gab es eigentlich niemanden mehr, der sich noch selbst um seine Probleme kümmerte ? »Was bringt dich darauf, dass er das tun könnte ?«
»Ich will, dass Dante für den Rest seines Lebens leidet. Isoliert von der Welt, gefoltert bis kurz vor dem Zusammenbruch. Patch ist der Einzige, dem ich das zutraue. Geld spielt keine Rolle.«
»Patch braucht kein Geld«, fiel ich ihm ins Wort. Mir war gerade eine Idee gekommen, ebenso verschlagen wie manipulativ. Ich wollte Blakely nicht ausnutzen, aber andererseits war er in letzter Zeit auch nicht gerade nett zu mir gewesen. Um genau zu sein, hatte er mir ein mit Teufelskraft belegtes Messer tief in die Seite gerammt, erinnerte ich mich, und mich damit in die Sucht getrieben. »Patch braucht dein Geld nicht, aber er braucht deine Aussage. Wenn du dich einverstanden erklärst, morgen bei dem Duell vor Lisa Martin und anderen einflussreichen Nephilim zu Dantes Verbrechen auszusagen, dann wird Patch Dante für dich umbringen.« Dass Patch bereits Pepper versprochen hatte, Dante für ihn zu töten, hieß ja nicht, dass wir nicht die Gelegenheit nutzen und auch gleich etwas von Blakely einfordern durften. Die Redewendung »zwei Fliegen mit einer Klappe« kam ja schließlich von irgendwoher.
»Dante kann nicht getötet werden. Auf ewig eingesperrt, ja, aber nicht getötet. Keiner der Prototypen wirkt gegen ihn. Er ist immun, weil sein Körper …«
»Damit wird Patch schon fertig«, feuerte ich barsch zurück. »Wenn du Dante den Tod wünschst, dann sieh das als erledigt an. Du hast deine Beziehungen, Patch hat seine.«
Blakely musterte mich mit einem nachdenklichen, kritischen Blick. »Er kennt einen Erzengel ?«, vermutete er schließlich.
»Das hast du nicht von mir. Und noch eins, Blakely. Das ist wichtig. Hast du genug Einfluss auf Lisa Martin und die anderen mächtigen Nephilim, um sie gegen Dante einzunehmen ? Weil, wenn nicht, werden wir morgen beide untergehen.«
Er überlegte nur eine Minute. »Dante hat deinen Vater, Lisa Martin und einige andere Nephilim von Anfang an um den Finger gewickelt, aber ihn verbindet keine lange gemeinsame Geschichte mit ihnen, so wie mich. Wenn ich ihn als Verräter bezeichne, dann werden sie mir glauben.« Blakely griff in seine Tasche und hielt mir ein kleines Kärtchen hin. »Ich muss noch ein paar wichtige Sachen von zu Hause holen, bevor ich mich wieder in mein sicheres Versteck zurückziehe. Hier ist meine neue Adresse. Gib mir einen kleinen Vorsprung, dann bring Patch dorthin. Wir besprechen die Einzelheiten heute Nacht.«
Wenige Minuten, nachdem Blakely gegangen war, kam Patch. Meine ersten Worte waren: »Du wirst nie glauben, wer gerade hier vorbeigekommen ist.« Mit diesem fesselnden Köder ließ ich meine Geschichte vom Stapel und berichtete Patch jedes Wort meines Gesprächs mit Blakely.
»Was schließt du daraus ?«, fragte Patch, als ich fertig war.
»Ich denke, Blakely ist unsere letzte Hoffnung.«
»Du vertraust ihm ?«
»Nein, aber der Feind meines Feindes …«
»Hast du ihn schwören lassen, dass er morgen aussagt ?«
Mir sank der Mut. Daran hatte ich nicht gedacht. Es war ein ehrbarer Fehler, aber er ließ mich daran zweifeln, dass ich jemals eine würdige Anführerin werden könnte. Ich wusste, dass Patch keine Perfektion von mir erwartete, aber ich wollte dennoch einen guten Eindruck auf ihn machen. Eine idiotische Stimme in meinem Inneren fragte, ob Dabria wohl denselben Fehler begangen hätte. Fraglich. »Das wird das Erste sein, worum ich mich kümmere, wenn wir ihn nachher treffen.«
»Es ergibt schon einen Sinn, dass Dante die Teufelskraft für sich allein haben wollte«, überlegte Patch. »Und wenn Dante vermutete, dass Blakely ihn im Verdacht hatte, für die gefallenen Engel zu arbeiten, dann würde er ihn auch töten, um sein Geheimnis zu bewahren.«
»Glaubst du, Dante hat mir an dem Tag im Rollerland nur von der Teufelskraft erzählt, weil er davon ausging, ich würde dir davon berichten und du würdest Blakely dann für ihn aus dem Weg räumen ? Ich habe mich immer gefragt, warum er mir das erzählt hat. Rückblickend scheint es mir fast, als hätte er eine Strategie gehabt: dass du dir Blakely schnappst und ihn unter die Erde bringst, damit
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