Dein fuer immer
einen Sinn. »Er glaubt, du würdest ihn erpressen.«
»Vor einiger Zeit habe ich herausgefunden, was er tut. Ich habe ihm versprochen, sein Geheimnis zu bewahren, und im Gegenzug hat er mir versprochen, mir dabei zu helfen, an eine Ausgabe des Buchs Enoch zu kommen. Er hat sein Versprechen bisher noch nicht eingelöst, und so scheint es logisch, dass er glaubt, ich hätte das Gefühl, hängen gelassen worden zu sein. Aber ich denke, er war unvorsichtig, und es gibt noch einen gefallenen Engel, der versucht, aus seinen Missetaten Profit zu schlagen.«
»Hast du Pepper das gesagt ?«
Patch lächelte. »Ich arbeite dran. Er hat keine große Lust, mit mir zu reden.«
»Er hat gesagt, er würde wenn nötig den ganzen Vergnügungspark niederbrennen, um dich auszuräuchern.« Ich wusste, dass Erzengel es nicht wagen würden, einen Fuß in den Delphic-Vergnügungspark zu setzen. Der Ort war von gefallenen Engeln erbaut worden und dicht von ihnen besiedelt, daher ergab die Drohung einen Sinn.
»Sein Kopf steht auf dem Spiel, und er verzweifelt allmählich. Vielleicht muss ich untertauchen.«
»Untertauchen ?«
»Mich verstecken. Den Kopf unten halten.«
Ich stützte mich auf einen Ellbogen auf und starrte Patch an. »Was hast du denn damit zu tun ?«
»Er glaubt, er könnte durch dich auf mich zugreifen. Er wird sich an deine Fersen heften wie Kaugummi. Jetzt gerade, in diesem Augenblick, hat er unten in der Straße geparkt und hält Ausschau nach meinem Wagen.« Patch strich mit dem Daumen über meine Wange. »Er ist gut, aber nicht gut genug; er wird mich nicht davon abbringen können, Zeit mit meinem Mädchen zu verbringen.«
»Versprich mir, dass du ihm immer zwei Schritte voraus bist.« Der Gedanke, dass Pepper Patch fangen und ihn auf schnellstem Weg in die Hölle schicken könnte, bereitete mir das Gegenteil eines warmen, flauschigen Gefühls.
Patch hakte einen Finger in meinen Ausschnitt und zog mich zu einem Kuss an sich heran. »Mach dir keine Sorgen, Engelchen. Ich habe schon länger mit hinterhältigen Gestalten zu tun.«
Als ich am nächsten Tag aufwachte, war das Bett neben mir kalt. Ich lächelte bei der Erinnerung daran, wie ich in Patchs Arm geschmiegt eingeschlafen war. Der Gedanke gefiel mir deutlich besser als die Vorstellung, dass Pepper Friberg alias Mr. Erzengel-mit-einem-schmutzigen-Geheimnis die ganze Nacht vor meinem Haus gesessen und spioniert hatte.
Ich dachte an die Zeit vor einem Jahr zurück, an den Herbst in der zehnten Klasse. Damals hatte ich noch nicht mal einen Jungen geküsst. Ich hätte nie geahnt, was noch auf mich zukommen würde. Patch bedeutete mir mehr, als ich in Worte fassen konnte. Seine Liebe und sein Vertrauen in mich nahmen den harten Entscheidungen, die ich in letzter Zeit hatte treffen müssen, die Spitze. Wann immer Zweifel und Reue sich in mein Bewusstsein schlichen, musste ich nur an Patch denken, und alles wurde wieder gut. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich jedes Mal die richtige Entscheidung getroffen hatte, aber eins wusste ich mit Bestimmtheit: Bei Patch hatte ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich würde ihn nicht aufgeben können. Niemals.
Mittags rief Vee an.
»Was hältst du davon, wenn wir beide jetzt laufen gehen ?«, fragte sie. »Ich hab’ mir gerade ein Paar brandneue Tennisschuhe gekauft und muss die Dinger einweihen.«
»Vee, ich hab’ noch Blasen vom Tanzen gestern Abend. Und … warte mal, seit wann gehst du denn überhaupt laufen ?«
»Es ist ja nun kein Geheimnis, dass ich ein paar Pfund zu viel mit mir herumtrage«, antwortete sie. »Ich habe starke Knochen, aber das ist keine Entschuldigung, nichts gegen den kleinen Rettungsring um meine Hüften zu unternehmen. Da gibt’s einen Jungen namens Scott Parnell, und wenn die Tatsache, dass ich etwas Gewicht verliere, mir am Ende den Mut verleiht, ihn anzusprechen, dann werde ich das tun. Ich will, dass Scott mich so ansieht, wie Patch dich ansieht. Bisher bin ich die Sache mit der Diät und dem Sport nicht ernsthaft angegangen, aber jetzt schlage ich ein neues Kapitel auf. Ab heute liebe ich Sport. Sport ist mein neuer bester Freund.«
»Oh ? Und was ist mit mir ?«
»Sobald ich die paar Kilos losgeworden bin, wirst du wieder meine Freundin Nummer eins sein. Ich hol’ dich in zwanzig Minuten ab, ja ? Vergiss dein Schweißband nicht. Deine Haare machen komische Sachen, wenn sie feucht werden.«
Ich legte auf, zog mir ein Tank-Top, gefolgt von einem Sweatshirt, über und
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